Die Schattenseiten der Diät: Wie zu viel Protein den Körper schädigt

Wenn eine scheinbar gesunde Ernährung plötzlich zur Gefahr für die Blutgefäße wird, könnte zu viel Protein der Auslöser sein. Dies ist das Ergebnis neuester Forschungen von Wissenschaftlern der University of Pittsburgh.

Wie viel Protein

Proteine sind zwar gesund, doch wie bei so vielen Dingen gilt es auch hier, die Balance zu halten. © Vecteezy

In einer kürzlich durchgeführten Studie gerät der weit verbreitete hohe Konsum von Protein in westlichen Ländern ins Visier. Die Untersuchungen, die von Scinexx detailliert beschrieben wurden, deuten darauf hin, dass eine übermäßige Aufnahme von Protein, vor allem aus tierischen Quellen, erhebliche gesundheitliche Risiken birgt, einschließlich der Entwicklung von Arteriosklerose, einer Krankheit, die durch die Verdickung und Versteifung der Blutgefäße gekennzeichnet ist.

Wie viel Protein ist zu viel?

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, dass Proteine nur 11 Prozent der täglichen Gesamtkalorien ausmachen sollten. In vielen westlichen Diäten wird dieser Wert jedoch häufig überschritten, was laut den Forschern gesundheitliche Bedenken aufwirft. Das Team um den Forscher Xiangyu Zhang hat in einer kontrollierten Studie die Auswirkungen von verschiedenen Proteinmengen auf den menschlichen Körper untersucht. Die Probanden, übergewichtige Personen, erhielten Mahlzeiten mit unterschiedlichen Proteinanteilen. Danach wurden Blutanalysen durchgeführt, um die Konzentration verschiedener Aminosäuren zu messen. Die Ergebnisse zeigten, dass bereits ab einem Proteinanteil von 22 Prozent der Kalorien der Gehalt an bestimmten Aminosäuren, insbesondere Leucin, signifikant anstieg.

Die Rolle von Leucin

Leucin, eine Aminosäure, die in großen Mengen in tierischem Eiweiß wie Fleisch, Eiern und Milch vorkommt, steht im Mittelpunkt der Studie. Die Forschungsergebnisse zeigten, dass Leucin eine bedeutende Wirkung auf Monozyten und Makrophagen hat – zwei Arten von Immunzellen, die an der Bildung von Plaques in den Blutgefäßen beteiligt sind. Diese Zellen sind für die Entsorgung defekter Zellbestandteile im Blut verantwortlich. Wenn in Zellen hohe Leucinmengen vorhanden sind, kann dies den mTOR-Signalweg aktivieren. Normalerweise reguliert dieser Signalweg das Zellwachstum und die Zellfunktion. Bei übermäßiger Aktivität kann er jedoch zu einer Fehlfunktion der Makrophagen führen. mTOR (mechanistic Target of Rapamycin) ist ein Protein, das in allen Säugetieren vorkommt. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Proliferation (Wachstum und Vermehrung von Zellen).

Gesundheitsrisiken einer hohen Protein-Diät

Babak Razani, der Seniorautor der Studie, betonte die Tragweite der Ergebnisse für die öffentliche Gesundheit: „Unsere Studie zeigt, dass die Erhöhung der Proteinaufnahme im Streben nach einer besseren Stoffwechselgesundheit und mehr Muskeln kein Allheilmittel ist. Sie könnten Ihren Arterien damit echten Schaden zufügen.“

Wie viel Protein ist empfohlen?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, pro Kilogramm Körpergewicht 0,8 Gramm Protein zu sich zu nehmen. In einer ausgewogenen Mischkost entspreche dies 9 bis 11 Prozent des Energierichtwerts. Die Studie der University of Pittsburgh zeigt, dass nicht nur die Menge, sondern auch die Art der aufgenommenen Proteine wesentlich für die Gesundheit der Blutgefäße ist.

Was du dir merken solltest?

  • Zu viel Protein, insbesondere aus tierischen Quellen wie Fleisch, Eiern und Milch, kann zu Arteriosklerose führen. Diese Erkrankung ist durch die Verdickung und Versteifung der Blutgefäße gekennzeichnet.
  • Die Aminosäure Leucin kann negative Effekte auf bestimmte Immunzellen, die Monozyten und Makrophagen, haben.
  • Empfohlen ist eine sorgfältige Überwachung der Proteinmenge in der Ernährung, insbesondere bei Personen mit einem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Bild: © Vecteezy

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