Studie: Menschliche Gehirne wachsen – aber sind wir dadurch klüger?

Eine Studie hat bestätigt, dass menschliche Gehirne im Verlauf der Jahrzehnte tatsächlich an Größe zugenommen haben, wobei Umwelteinflüsse eine entscheidende Rolle spielen.

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Eine aktuelle Studie belegt, dass die Größe menschlicher Gehirne im Laufe der Jahrzehnte tatsächlich zugenommen hat. © Pexels

Eine neue Studie, veröffentlicht im Journal JAMA Neurology, beschäftigt sich damit, wie sich menschliche Gehirne im Laufe der Zeit verändert haben. Forscher untersuchten Daten aus der sogenannten Framingham Heart Study, die seit 1948 mehr als 5.200 Teilnehmer über drei Generationen hinweg verfolgt haben.

Studie zeigt: Menschliche Gehirne wachsen im Laufe der Jahrzehnte

Die Analyse von MRT-Bildern von 3.226 Teilnehmern zeigte, dass die Gehirngrößen im Vergleich von Jahrzehnt zu Jahrzehnt zugenommen haben. Dies legt nahe, dass menschliche Gehirne im Laufe der Jahre größer wurden. Die Autoren der Studie erklären laut Salon: „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass intrakranielles Volumen, weißes Substanzvolumen und Hippocampusvolumen sowie kortikale Oberfläche über Jahrzehnte hinweg von 1930 bis 1970 zugenommen haben.“

Ursachen und Auswirkungen

Obwohl dies den Anschein erwecken könnte, dass Menschen einfach intelligenter werden, zeigt die Studie noch hoffnungsvollere Aspekte. Sie legt nahe, dass Umweltfaktoren im frühen Leben eine größere Rolle für die Gehirngröße spielen als die Gene. Die Verbesserungen der Lebensqualität Mitte des 20. Jahrhunderts könnten das Wachstum der Gehirne beeinflusst haben. Größere Gehirne sind auch gesünder und könnten Hinweise darauf liefern, wie Hirnerkrankungen behandelt werden können. Dr. Charles DeCarli, Hauptautor der Studie, betont, dass größere Gehirnstrukturen weniger anfällig für neurodegenerative Krankheiten zu sein scheinen.

Gesellschaftliche Implikationen und weitere Forschung

Die Ergebnisse der Studie haben wichtige gesellschaftliche Implikationen. Jeremy M. DeSilva von Dartmouth College hebt hervor, dass die Ergebnisse darauf hinweisen, dass Umweltbedingungen einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung des Gehirns haben können. Dies könnte ein Ansporn sein, die Ernährungssicherheit, insbesondere bei Kindern, zu verbessern. Es gibt jedoch auch Kritik an der Studie. DeSilva äußert Zweifel daran, ob die Gehirngröße tatsächlich um fast sieben Prozent zugenommen hat, wie von der Studie behauptet. Er weist darauf hin, dass eine größere Gehirngröße nur schwach mit Intelligenz korreliert und dass andere Faktoren wie Bildung und medizinische Versorgung einen Einfluss haben könnten.

Hoffnung auf die Zukunft

Trotz dieser Debatten betonen die Autoren der Studie, dass ihre Ergebnisse Hoffnung auf eine bessere Behandlung von Hirnerkrankungen geben könnten. In Kombination mit anderen neuen Erkenntnissen, wie der Verbindung zwischen Schlafqualität und Hirngesundheit, deuten diese Studien darauf hin, dass wir die Kontrolle über unsere Hirngesundheit haben könnten. Es wird zwar noch einige Zeit dauern, bis die Technologie zur Heilung von Alzheimer und anderen Hirnerkrankungen entwickelt ist, aber das Verständnis dieser Bedingungen verbessert sich ständig.

Was du dir merken solltest:

  • Eine neue Studie zeigt, dass menschliche Gehirne im Laufe der Jahrzehnte tatsächlich größer geworden sind, wie Forscher anhand von Daten aus der Framingham Heart Study herausgefunden haben.
  • Obwohl Umweltfaktoren im frühen Leben eine größere Rolle für das Wachstum der Gehirne spielen als Gene, sind größere Gehirne gesünder und möglicherweise resistenter gegen neurodegenerative Krankheiten.
  • Die Forschung bietet Hoffnung für die Zukunft der Hirngesundheit, indem sie Wege aufzeigt, wie durch verbesserte Lebensbedingungen und weiterführende Studien Hirnerkrankungen besser behandelt und verhindert werden können.

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