Gegen die Vergesslichkeit: Neurowissenschaftler erklärt, wie man nie wieder seinen Schlüssel vergisst

Ein Neurowissenschaftler erklärt, warum wir Dinge vergessen und wie gezieltes Training unser Gedächtnis verbessern kann.

Vergesslichkeit

Mal wieder den Schlüssel in der Tür stecken lassen? Gegen Vergesslichkeit gibt es ein paar Tricks, die das Gedächtnis wieder in Schwung bringen. © Pexels

Vergesslichkeit im Alltag kann frustrierend sein. Es ist jedoch laut Charan Ranganath, einem renommierten Neurowissenschaftler, ganz normal, Namen oder kleine Details zu vergessen. Der Experte erklärt, unser Gedächtnis arbeite mehr als ein Filter, der entscheidet, welche Informationen wichtig sind und welche nicht. Diese Funktion unterstütze uns dabei, uns in einer sich ständig verändernden Welt zurechtzufinden, so Ranganath gegenüber dem Magazin Fast Company.

Wie funktioniert das Gedächtnis?

Der präfrontale Cortex spiele dabei eine zentrale Rolle. Dieser Teil des Gehirns sei besonders aktiv, wenn wir planen oder komplexe Probleme lösen.

Wir sollten uns eher auf unsere Stärken konzentrieren, wenn es um das Gedächtnis geht, denn meistens erinnern wir uns an das, was wir wirklich brauchen,

führt Ranganath aus.

Mit zunehmendem Alter könne die Leistungsfähigkeit des präfrontalen Cortex nachlassen, besonders wenn wir zu viel multitasken, gestresst sind oder nicht ausreichend schlafen.

Trainingsmethoden für das Gehirn

Es gibt aber gute Nachrichten: Das Gedächtnis lässt sich durch gezieltes Training verbessern. Ranganath empfiehlt körperliche Aktivität und Sport als eine der effektivsten Methoden, um den präfrontalen Cortex zu stärken. Auch Achtsamkeitsübungen und das Minimieren von Ablenkungen, wie das Ausschalten von Benachrichtigungen auf digitalen Geräten, seien hilfreich.

Vielfalt als Nährstoff für das Gehirn

Der Experte betont weiterhin, wie wichtig es ist, dem Gehirn eine Vielzahl von Eindrücken zu bieten. „Wir müssen aus dem Alltagstrott ausbrechen und neue Orte entdecken“, sagt Ranganath. Der Kontakt mit Menschen unterschiedlicher Hintergründe und das Sammeln verschiedener Erfahrungen seien entscheidend, um das Gedächtnis aktiv und fit zu halten. Diese individuellen Erlebnisse erlauben es uns, unserem Wissen kontinuierlich Updates zu geben und uns schnell an neue Situationen anzupassen.

Die Folgen von Monotonie

Verbringen wir jedoch zu viel Zeit mit denselben Menschen und an denselben Orten, kann dies unserem Gedächtnis schaden. Ranganath verweist auf die Zeit der Pandemie, in der viele Menschen das Gefühl hatten, die Tage zögen sich endlos hin. „Am Ende der Woche hatten wir nur wenige Erinnerungen an das, was passiert war“, erklärt er die Auswirkungen von Monotonie auf unser Erinnerungsvermögen.

Was du dir merken solltest:

  • Das menschliche Gedächtnis funktioniert wie ein Filter, der wichtige von unwichtigen Informationen trennt, wobei der präfrontale Cortex eine Schlüsselrolle spielt.
  • Durch körperliche Aktivität, Achtsamkeitsübungen und das Vermeiden von Ablenkungen kann die Leistungsfähigkeit des präfrontalen Cortex und somit das Gedächtnis gestärkt und die Vergesslichkeit reduziert werden.
  • Neue Erfahrungen und der Kontakt mit unterschiedlichen Menschen fördern die Gedächtnisleistung, indem sie unser Gehirn herausfordern und so die Anpassungsfähigkeit an neue Situationen verbessern.

Bild: © Pexels

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