Nach Rekordhitze: Temperatur der Ozeane sinkt erstmals seit über einem Jahr
Erstmals seit März 2023 sind die Ozeane nicht wärmer als zuvor. Prognosen erwarten eine leichte Abkühlung.
Erstmals seit über einem Jahr sind die Ozeane nicht mehr wärmer als zuvor gemessen, die Temperatur könnte sogar leicht sinken. Diese überraschende Nachricht kommt nach einer langen Phase ungewöhnlich hoher Temperaturen, die seit März 2023 täglich neue Rekorde aufstellten. Diese Phase dauerte über 15 Monate an. Die Oberflächentemperaturen der Weltmeere lagen seit dem 14. März 2023 konstant höher als jemals zuvor.
Die Forscher verzeichneten nun einen Wendepunkt. Zum ersten Mal übersteigen die Temperaturen nicht mehr die jeweiligen Tageshöchstwerte des Vorjahres. Dieses Zeichen der Hoffnung lässt viele Experten aufatmen, die die langsame Katastrophe in den Weltmeeren seit Monaten mit Sorge verfolgen. Dennoch bleibt die aktuelle Temperatur deutlich höher als der bisherige Rekordwert aus dem Jahr 2016.
Hoffnung trotz anhaltend hoher Temperaturen
Die Abkühlung der Ozeane bietet einen lang ersehnten Hoffnungsschimmer. Die ungewöhnlich hohen Temperaturen von 2023 und 2024 resultieren auch aus dem Wetterphänomen El Niño. Diese Phase endet nun, und die Forscher erwarten für Ende des Sommers eine Abkühlung durch das Gegenstück La Niña. Laut ZEIT Online lassen sich jedoch nicht alleine durch El Niño die außergewöhnlich langen Phasen der Rekordtemperaturen erklären.
Forscher rätseln über weitere Ursachen. Neben dem Klimawandel und El Niño tragen auch bestimmte Wetterlagen und das Verbot bestimmter Treibstoffe in der Schifffahrt zur Erwärmung bei. Denn zuvor hatten winzige Schwebeteilchen aus den Abgasen, sogenannte Aerosole, eine kühlende Wirkung auf die Atmosphäre. Diese hätten möglicherweise einen Teil der globalen Erwärmung ausgeglichen.
Prognosen deuten auf Abkühlung hin
Das europäische Satellitenbeobachtungsprogramm Copernicus meldet, dass auch die Lufttemperatur seit dreizehn Monaten in jedem Monat höher lag als jemals zuvor gemessen. Klimaforscher Helge Gößling vom Alfred-Wegener-Institut sagte: „Ich denke, dass die Temperaturen jetzt erst mal etwas runtergehen werden. Alles andere wäre noch überraschender.“ Die Prognosen weisen darauf hin, dass sowohl an Land als auch im Meer eine gewisse Abkühlung bevorsteht. Langfristig bleibt der Trend jedoch nach oben gerichtet. Selbst wenn die kommenden Jahre etwas kühler werden, erwartet man eine deutliche Erwärmung durch den Klimawandel.
Folgen der Überhitzung der Meere
Weltweit führten die hohen Temperaturen der Ozeane zu massenhafter Korallenbleiche. Dies verursacht schwerwiegende Schäden an einem der vielfältigsten Ökosysteme der Erde. Experten erwarten für dieses Jahr zudem besonders viele und heftige Tropenstürme. Bereits zu Beginn der Saison erreichte Hurrikan Beryl ungewöhnlich früh die Kategorie 5 und richtete auf Barbados, den Grenadinen und Jamaika erheblichen Schaden an. Diese Folgen der extremen Hitzewelle der Meere lassen sich auch durch die aktuelle Abkühlung nicht rückgängig machen.
Was du dir merken solltest:
- Erstmals seit über einem Jahr ist die Temperatur der Ozeane nicht mehr wärmer als in den Vorjahren, was nach einer langen Phase ungewöhnlich hoher Temperaturen, die seit März 2023 neue Rekorde aufstellten, einen Wendepunkt markiert.
- Die Forscher vermuten, dass neben dem Klimawandel und dem Wetterphänomen El Niño auch andere Faktoren wie Wetterlagen und das Verbot bestimmter Treibstoffe zur Erwärmung der Meere beigetragen haben, erwarten jedoch eine leichte Abkühlung durch La Niña.
- Trotz der prognostizierten Abkühlung bleiben die Folgen der hohen Temperaturen wie Korallenbleiche und verstärkte Tropenstürme bestehen, und langfristig wird eine deutliche Erwärmung durch den Klimawandel erwartet.
Bild: © Unsplash
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