Gesundes oder bewusst Ungesundes wählen – Studie identifiziert drei Arten von Konsumverhalten

Eine Studie der Universität Antwerpen untersuchte das Konsumverhalten im Supermarkt und zeigt, nach welchen Kriterien gekauft wird.

Studie Konsumverhalten

Eine Studie zeigt, dass sich das Kaufverhalten von Menschen im Supermarkt in drei Kategorien unterteilen lässt: Käufer, die Wert auf Gesundheit legen, solche, die ihrer Lieblingsmarke treu bleiben, und Personen, die bewusst ungesunde Produkte auswählen. © Vecteezy

Im Supermarkt stehen Verbraucher oft vor einer schier endlosen Auswahl an Produkten: Ob „fettfrei“, „natürlich“ oder die Hausmarke neben der Top-Marke – die Entscheidung kann überwältigend sein. Eine Studie der Universität Antwerpen hat sich deshalb das Konsumverhalten von Menschen im Supermarkt genauer angeschaut, um herauszufinden, auf welcher Basis Menschen Lebensmittel kaufen.

Die Forscher identifizierten in ihrer Studie drei Hauptgruppen von Käufern:

  1. Diejenigen, die stets das gesündeste Produkt wählen.
  2. Die, die immer ihre bevorzugte Marke kaufen.
  3. Die Gruppe, die bewusst die ungesündesten Optionen auswählt.

Besonders die dritte Gruppe bereitet den Forschern Sorgen, da ihre Kaufentscheidung oft auf der Annahme basiert, gesunde Produkte könnten nicht schmackhaft sein. Diese Einstellung ist besonders deswegen problematisch, da Gesundheitslabels bei solchen Konsumenten den gegenteiligen Effekt erzielen – anstatt zum Kauf gesünderer Lebensmittel zu animieren, werden ebenjene erst recht vermieden.

Der Nutri-Score und sein Einfluss

Im Rahmen der Studie wurde auch der Einfluss des Nutri-Score untersucht. Dieses Label soll Konsumenten dabei helfen, innerhalb einer Produktkategorie gesündere Entscheidungen zu treffen.

Übrigens: Mehr zum Nutri-Score kannst du in unserem Artikel nachlesen.

Elke Godden, die Hauptautorin der Studie, gibt in einem Beitrag, den sie für „The Conversation“ geschrieben hat, Tipps, wie man sich nun je nach Käufergruppe am besten verhalten sollte.

Für die erste Gruppe der Käufer biete der Nutri-Score laut ihr bereits eine wertvolle Orientierung, um gesündere Entscheidungen zu treffen. Für die zweite Gruppe könnte er eine Gelegenheit bieten, die Qualität von Hausmarken neu zu bewerten. Die könnten es nämlich trotz fehlender Bekanntheit oft mit Top-Marken aufnehmen und dabei sogar gesünder sein.

Die dritte Gruppe will sie dazu ermutigen, ihre Einstellung zu gesunden Lebensmitteln zu überdenken: Eine Blindverkostung könnte dabei helfen, über die falsche Annahme hinweg zu kommen, dass gesunde Produkte nicht lecker schmecken und so zu einem Umdenken führen.

Wenn es dir wirklich egal ist, gesund zu essen, dann lass zumindest deine Geschmacksknospen entscheiden. Denn wenn du immer nur die ungesündeste Option wählst, könnte es sowohl gesundheitlich als auch in Bezug auf den Genuss schlechter für dich sein.

Elke Godden

Godden erklärt, dass wir Kaufentscheidungen nicht allein auf persönlichen Prioritäten basierend treffen: Auch Vorurteile und Marketing können diese Entscheidungen beeinflussen. Als Wissenschaftler würden sie daran arbeiten, verständliche Informationen über Lebensmittel zur Verfügung zu stellen. Auf diesem Weg solle jedem die Möglichkeit gegeben werden, eine informierte Entscheidung zu treffen und sich gesünder zu ernähren.

Was du dir merken solltest:

  • Laut einer Studie lassen sich Menschen im Supermarkt durch ihr Konsumverhalten in drei Gruppen einteilen: gesundheitsbewusste Käufer, Markentreue und jene, die gezielt ungesunde Produkte wählen.
  • Der Nutri-Score hilft gesundheitsbewussten Käufern, innerhalb einer Produktkategorie gesündere Entscheidungen zu treffen, und bietet Markentreuen die Möglichkeit, die Qualität ihrer Produkte neu zu bewerten.
  • Forschungen zeigen, dass Vorurteile und Marketing das Kaufverhalten beeinflussen können; daher zielt die Arbeit der Forscher darauf ab, durch verständliche Informationen über Lebensmittel eine informierte Entscheidung und gesündere Ernährung zu fördern.

Bild: © Vecteezy

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