Klimawandel bedroht Schokolade: Drei neue Kakaopflanzen könnten die Rettung sein
Der Klimawandel hat große Folgen für den Anbau von Kakao, doch die Entdeckung drei neuer Arten könnte dies ändern.
Wissenschaftler haben in den Regenwäldern Südamerikas drei neue Arten von Kakaopflanzen entdeckt. Diese könnten nun dabei helfen, den Anbau von Kakao an den Klimawandel anzupassen.
Wie das University College Cork berichtet, tragen die drei neuen Arten die Namen Theobroma globosum, T. nervosum und T. schultesii. Sie weisen eine enge Verwandtschaft zu Theobroma cacao auf – dem Baum, von dem unsere Kakaobohnen stammen.
Das für diese Entdeckung verantwortliche Forscherteam setzte sich aus Wissenschaftlern des University College Cork, der Universität São Paulo und des New York Botanical Garden zusammen. Diese neuen Arten wurden bei Untersuchungen in Herbarien entdeckt, erklärt Dr. James Richardson, ein führender Wissenschaftler des Teams.
Dass es bis vor kurzem unbekannte Spezies mit naher Verwandtschaft zu Theobroma Cacao gab, die von großer Wichtigkeit für die Produktion von Schokolade und anderen Produkten ist, zeigt, wie viel Arbeit noch geleistet werden muss, um die unermessliche Anzahl an unbekannter Biodiversität auf unserem Planeten zu katalogisieren.
Dr. James Richardson
Genetische Vielfalt erweitert
Die neuen Arten wurden im wissenschaftlichen Journal „Kew Bulletin“ dokumentiert und erweitern das genetische Verständnis innerhalb der Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Dadurch bieten sich Forschern auch mehr Möglichkeiten, resistentere Pflanzen zu entwickeln, was angesichts des Klimawandels eine Notwendigkeit darstellt. Aufgrund langanhaltender Dürreperioden in Westafrika haben sich die Kakaopreise laut Dr. Richardson zuletzt verdreifacht. Dort wird der Großteil unseres Kakaos angebaut.
Die Entdeckung neuer Arten erweitert die genetischen Ressourcen, die uns zur Verfügung stehen, was es uns ermöglichen könnte, trockenheitstolerante oder krankheitsresistente Kakaobäume zu entwickeln.
Dr. James Richardson
Theobroma schultesii ist vorwiegend im Bereich des südlichen karibischen Meeres und des Pazifischen Ozeans zu finden, während T. globosum und T. nervosum hauptsächlich im Amazonasbecken vorkommen.
Bedeutung für die Zukunft der Schokolade
Für die Schokoladenindustrie ist die Entdeckung dieser neuen Arten von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Sie haben nämlich das Potenzial, die Schokoladenproduktion langfristig zu sichern und nachhaltiger zu gestalten. Durch die Entwicklung resistenter Arten könnte die Schokoladenindustrie in Zukunft widerstandsfähiger gegenüber Klimaveränderungen und Krankheiten werden.
Was du dir merken solltest:
- Forscher haben in Südamerika drei neue Kakaopflanzenarten entdeckt, die eng verwandt mit Theobroma cacao sind und das Potenzial haben, die Schokoladenindustrie nachhaltiger zu gestalten.
- Die im Kew Bulletin dokumentierten Arten Theobroma globosum, T. nervosum und T. schultesii könnten zur Entwicklung von trockenheits- und krankheitsresistenten Kakaoarten beitragen und somit den Kakao vor dem Klimawandel retten.
- Die genetische Vielfalt dieser neuen Arten bietet wichtige Ansätze für die Forschung, insbesondere in Zeiten steigender Kakaopreise und klimatischer Herausforderungen.
Übrigens: Forscher der ETH Zürich haben in Zusammenarbeit mit der Schokoladenindustrie eine Kakaofruchtschokolade entwickelt. Diese nutzt nicht nur viel mehr von der Frucht, sondern ist auch gesünder als herkömmliche Schokolade. Mehr dazu in unserem Artikel.
Bild: © Vecteezy
1 thought on “Klimawandel bedroht Schokolade: Drei neue Kakaopflanzen könnten die Rettung sein”