EarthCARE-Satellit soll Klima-Geheimnisse im All lüften

Der EarthCARE-Satellit soll zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen.

EarthCARE-Satellit

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hat den EarthCARE-Satelliten erfolgreich ins All gebracht. © ESA

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hat einen bedeutenden Schritt in der Erforschung des Klimawandels gemacht. Am Dienstag, den 28. Mai 2024, wurde der EarthCARE-Satellit von der Vandenberg Space Force Base in Kalifornien aus erfolgreich ins All geschossen. Dieser Satellit wird untersuchen, wie die Bildung von Wolken und die Dichte von Aerosolen die Temperatur der Erde beeinflussen.

Wichtige Ziele der Mission

Der EarthCARE-Satellit (Earth Cloud Aerosol and Radiation Explorer) ist mit vier hochmodernen Instrumenten ausgestattet, darunter ein Cloud Profiling Radar von der japanischen Weltraumagentur JAXA. Diese sollen die Wolkenstrukturen im Detail analysieren, Bilder aufnehmen und messen, wie viel Wärme von den Wolken eingefangen wird. Sie sollen den Wissenschaftlern ein besseres Verständnis darüber geben, wie Wolken und Aerosole – kleine Partikel wie Staub oder Wassertröpfchen – das Strahlungsgleichgewicht der Erde stören und zur Klimakrise beitragen.

Josef Aschbacher, der Generaldirektor der ESA, zeigte sich erleichtert über den erfolgreichen Start. „Ich bin sehr glücklich für all die Menschen, die jahrzehntelang an diesem Projekt gearbeitet haben. Es ist ein großer Moment für mich“, sagte Aschbacher laut euronews in Kalifornien.

Der EarthCARE-Satellit startete am 29. Mai 2024 um 00:20 Uhr MESZ (28. Mai, 15:20 Uhr Ortszeit) ins All. © ESA unter CC BY 3.0

Bedeutung des Projekts

Simonetta Cheli, Leiterin der Erdbeobachtungsprogramme der ESA, betonte die Relevanz der Mission in der heutigen Zeit:

Das EarthCARE-Projekt zeigt die Bedeutung der ökologischen Nachhaltigkeit und dass der Klimawandel ganz oben auf der Agenda unserer Mitgliedstaaten steht.

Cheli fügte hinzu, dass das Jahr 2023 das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen war, was die Dringlichkeit der Daten, die der EarthCARE liefern wird, weiter unterstreicht.

Technische Details und Zusammenarbeit

Der EarthCARE-Satellit wurde von Airbus und 75 Subunternehmen entworfen und gebaut. Die Mission hat mehr als 800 Millionen Euro gekostet. Für mindestens drei Jahre wird der Satellit Daten für das Copernicus-Programm der ESA sammeln.

Der Satellit wiegt über zwei Tonnen und misst mehr als 17 Meter in der Länge. Ein wesentlicher Teil der Instrumente wurde im Vereinigten Königreich entwickelt. Surrey Satellite Technology lieferte das Multi-Spektral-Imager-Instrument, während Thales Alenia Space UK das Breitbandradiometer-Instrument lieferte.

Forschung und Entwicklung

Die Idee für EarthCARE wurde vor über 30 Jahren von Professor Anthony Illingworth von der University of Reading entwickelt. „Es war aufregende Erfahrung, die einen zugleich Demut lehrt, Teil eines so bedeutenden Projekts zu sein“, sagte Illingworth laut Perspective. Die gesammelten Daten sollen helfen, fundierte Entscheidungen darüber zu treffen, wie man den Herausforderungen einer sich erwärmenden Welt begegnen kann.

Dr. Ralph Cordey, Leiter der Erdwissenschaften bei Airbus Space Systems UK, erklärte: „EarthCARE ist eine wichtige neue Mission der ESA, um zu untersuchen, wie Wolken und Staubpartikel die Wärmeverteilung in der Atmosphäre beeinflussen.“

Bild rechts: Ansicht des EarthCARE-Satelliten der ESA in einer SpaceX Falcon 9-Rakete. © ESA – P. Carril unter CC BY 3.0

Fortlaufende Überwachung

Das Europäischen Weltraumoperationszentrum der ESA in Darmstadt, Deutschland, überwacht den EarthCARE. Dort werden auch die Instrumente kalibriert. Die ersten Daten der Mission sollen in sechs Monaten verfügbar sein, wenn der Satellit vollständig in Betrieb ist. EarthCARE wird die Erde alle 90 Minuten in einer Höhe von etwa 400 km umkreisen und den Äquator am frühen Nachmittag überqueren, um optimale Lichtbedingungen zu nutzen.

Mit diesem Satelliten hofft die ESA, eine der letzten Lücken im Verständnis unseres sich erwärmenden Planeten zu schließen und entscheidende Daten zur Bekämpfung des Klimawandels zu liefern.

Was du dir merken solltest:

  • Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hat am 28. Mai 2024 erfolgreich den EarthCARE-Satelliten gestartet. Damit sollen die Auswirkungen von Wolken und Aerosolen auf die Erdtemperatur untersucht werden.
  • Der Satellit, eine Kooperation zwischen der ESA und der japanischen Weltraumagentur JAXA, ist mit vier hochmodernen Instrumenten ausgestattet und wird erstmals gleichzeitig verschiedene Messungen durchführen, um das Strahlungsgleichgewicht der Erde zu analysieren.
  • Die Europäischen Weltraumoperationszentrum in Darmstadt überwacht die Mission, die über 800 Millionen Euro kostet und mindestens drei Jahre dauert. Sie soll entscheidende Daten zur Bekämpfung des Klimawandels liefern.

Übrigens: Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hat fünf neue, bisher ungesehene Bilder des Universums veröffentlicht. Die ESA-Mission Euclid untersucht dunkle Materie und Energie. Die Bilder und mehr Informationen findest du in unserem Artikel.

Bild: © ESA

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