ESA enthüllt spektakuläre neue Bilder des Universums dank Euclid-Mission
Die ESA-Mission Euclid enthüllt neue Bilder des Universums, die dunkle Materie und Energie erforschen. In einem Tag wurden 16 Millionen Objekte katalogisiert.
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hat fünf neue, bisher ungesehene Bilder des Universums veröffentlicht. Diese ESA-Bilder demonstrieren die Fähigkeit von Euclid, die Geheimnisse des Kosmos zu enthüllen und ermöglichen es Wissenschaftlern, nach freien Planeten zu suchen, linsenförmige Galaxien zu nutzen, um dunkle Materie zu erforschen und die Entwicklung des Universums zu untersuchen.
Die neuen Bilder sind Teil der frühen Beobachtungen von Euclid. Sie begleiten die ersten wissenschaftlichen Daten der Mission, die ebenfalls veröffentlicht wurden, sowie zehn kommende wissenschaftliche Arbeiten. Weniger als ein Jahr nach dem Start des Weltraumteleskops und etwa sechs Monate nach der Rückkehr der ersten Farbbilder des Kosmos kommt dieser Schatz an Daten ans Licht.
Die Projektwissenschaftlerin Valeria Pettorino von der ESA sagt:
Euclid ist eine einzigartige, bahnbrechende Mission, und dies sind die ersten Datensätze, die veröffentlicht werden – ein wichtiger Meilenstein.
Sie fügt hinzu, dass die Bilder und die damit verbundenen wissenschaftlichen Erkenntnisse in Bezug auf die beobachteten Objekte und Entfernungen beeindruckend vielfältig seien. Die Daten repräsentieren nur 24 Stunden Beobachtungszeit und geben nur einen Vorgeschmack auf das, was Euclid leisten kann.
Neue Meilensteine in der Weltraumforschung
Die vollständigen frühen Beobachtungen zielten auf 17 astronomische Objekte ab, von nahe gelegenen Gas- und Staubwolken bis hin zu fernen Galaxienhaufen, vor Euclids Hauptuntersuchung. Diese Untersuchung soll die Geheimnisse des dunklen Kosmos aufdecken und erklären, warum das Universum heute so aussieht, wie es aussieht. „Dieses Weltraumteleskop soll die größten offenen Fragen der Kosmologie angehen“, sagt Pettorino. Die frühen Beobachtungen würden eindeutig zeigen, dass Euclid dafür bestens geeignet sei.
Euclid werde das verborgene Netz des Kosmos nachzeichnen, Milliarden von Galaxien über mehr als ein Drittel des Himmels kartieren und untersuchen, wie sich das Universum im Laufe der kosmischen Geschichte gebildet und entwickelt hat. Es wird die mysteriösesten Komponenten des Universums erforschen: Dunkle Energie und dunkle Materie. Die von Euclid gewonnenen Bilder sind mindestens viermal schärfer als die von bodengebundenen Teleskopen. Sie erfassen große Himmelsregionen in beispielloser Tiefe und blicken tief in das ferne Universum, sowohl im sichtbaren als auch im infraroten Licht.
ESA-Direktorin für Wissenschaft, Prof. Carole Mundell, erklärt: „Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass die Ergebnisse, die wir von Euclid sehen, beispiellos sind.“ Die ersten Bilder von Euclid, die im November veröffentlicht wurden, hätten das enorme Potenzial des Teleskops zur Erforschung des dunklen Universums deutlich gemacht, und dieser zweite Satz sei nicht anders.
Bedeutende Entdeckungen in kürzester Zeit
In einem einzigen Tag hat Euclid über 11 Millionen Objekte im sichtbaren Licht und 5 Millionen mehr im Infrarotlicht katalogisiert. Dieser Katalog hat zu bedeutenden neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen geführt. Euclid kann sternenbildende Regionen nach frei schwebenden „Schurkenplaneten“ durchsuchen, die nur viermal so groß wie Jupiter sind. Es kann die äußeren Regionen von Sternhaufen in beispielloser Detailgenauigkeit untersuchen. Außerdem kartiert es verschiedene Sternpopulationen, um zu erforschen, wie sich Galaxien im Laufe der Zeit entwickelt haben.
ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher sagt: „Euclid demonstriert europäische Spitzenleistungen in der Grenzwissenschaft und modernster Technologie und zeigt die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit.“ Die Mission sei das Ergebnis jahrelanger harter Arbeit von Wissenschaftlern, Ingenieuren und Industrie in ganz Europa und Mitgliedern des Euclid-Wissenschaftskonsortiums weltweit. Sie könnten stolz auf diese Leistung sein. Die Ergebnisse seien kein geringes Kunststück für eine so ambitionierte Mission und eine so komplexe fundamentale Wissenschaft.
Ein bemerkenswertes Bild zeigt den Galaxienhaufen Abell 2390, der mehr als 50.000 Galaxien offenbart und eine beeindruckende Darstellung der Gravitationslinsenwirkung zeigt.
Euclid nutzt die Linsentechnik als Schlüsseltechnik zur Erforschung des dunklen Universums nutzen. Es misst indirekt die Menge und Verteilung der dunklen Materie sowohl in Galaxienhaufen als auch anderswo.
Eine weitere atemberaubende Aufnahme zeigt die Sternentstehungsregion Messier 78 (siehe Aufmacherbild), die in interstellaren Staub gehüllt ist. Euclid hat tief in diese Region geblickt und verborgene Bereiche der Sternentstehung erstmals sichtbar gemacht.
Eine weitere Aufnahme zeigt die Spiralgalaxie NGC 6744 mit ihren filigranen Staubspuren, die aus den Spiralarmen hervorgehen.
Revolutionäre Forschungsergebnisse
Insgesamt zeigen die frühen Beobachtungen, wie Euclid einzelne Sternhaufen in fernen Galaxienhaufen erkennen, neue Zwerggalaxien entdecken und das Licht von Sternen sehen kann, die von ihren Muttergalaxien weggerissen wurden. Euclid wird diese Fähigkeit nutzen, um die Struktur des Universums zu kartieren und unser Verständnis der dunklen Materie und dunklen Energie zu revolutionieren.
Euclid ist eine europäische Mission, die von der ESA gebaut und betrieben wird, mit Beiträgen von NASA. Das Euclid-Konsortium, bestehend aus mehr als 2000 Wissenschaftlern aus 300 Instituten in 15 europäischen Ländern, den USA, Kanada und Japan, ist verantwortlich für die wissenschaftlichen Instrumente und die Datenanalyse.
Was du dir merken solltest:
- Die ESA-Mission Euclid hat fünf neue, bisher ungesehene Bilder des Universums veröffentlicht. Sie demonstrieren die Fähigkeit des Weltraumteleskops, dunkle Materie und dunkle Energie zu erforschen.
- Euclid hat in nur einem Tag über 16 Millionen Objekte katalogisiert. Dies liefert neue wissenschaftliche Erkenntnisse über Sternentstehung, Galaxienentwicklung und die Struktur des Kosmos.
- Die Mission zeigt europäische Spitzenleistungen in der Weltraumforschung und die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit: Unterstützt wird die Mission von der ESA und Beiträgen der NASA.
Bild: © ESA
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