Britischer Prototyp: Solaranlage im Weltall verspricht endlose Energie

Eine Solaranlage im Weltall könnte über einer Million Haushalten Energie liefern, indem sie drahtlose Energieübertragung nutzt.

Solaranlage Weltall

Space Solar führt Gespräche mit SpaceX, um das Starship-Raumschiff für die Umsetzung ihres Projekts zu nutzen. © Wikimedia

Ein bahnbrechendes Projekt in Oxfordshire könnte bald eine Solaranlage im Weltall realisieren, die über einer Million Haushalten ständig Energie liefert. Martin Soltau, der Gründer von Space Solar, teilte Sky News mit, dass ihr Prototyp auf der Erde erfolgreich einen drahtlosen Strahl über ein Labor gesteuert hat, um ein Licht einzuschalten. Dies markiere das erste Mal, dass ihr System, CASSIOPeiA genannt, unter Testbedingungen funktioniert.

Effiziente Energiegewinnung im All

Im Vergleich zu irdischen Solaranlagen fängt das System im All bis zu 13 Mal mehr Energie ein. Das liegt an der höheren Lichtintensität und dem Fehlen von Atmosphäre und Wolken. Trotz Energieverlusten bei der Übertragung zur Erde liefert die Solaranlage im Weltall immer noch deutlich mehr Energie als herkömmliche Solartechnik auf der Erde.

Laut Sky News galt die Idee einer solchen Anlage, die mehr als 60 Raketenflüge für den Transport benötigen würde, bis vor kurzem noch als Science-Fiction. Jetzt führt das Unternehmen Gespräche mit SpaceX, um das leistungsfähige Raumschiff, Starship, für den Transport zu nutzen.

Ein Gamechanger in der Raumfahrt

Soltau betont, dass die Verwendung der Starship-Raketen eine dramatische Reduzierung der Kosten für Orbitflüge bedeuten würde – auf nur 1 Prozent der Kosten, die noch vor 20 Jahren anfielen:

Das ist ein kompletter Gamechanger.

Er fügt hinzu, dass man nun Vorhaben im All realisieren könne, die vor einem Jahrzehnt noch undenkbar waren.

Zudem betont das Projekt die Sicherheit der energieübertragenden Mikrowellenstrahlen, die deutlich schwächer als die Mittagssonne am Äquator sind und gezielt auf eine Empfangsstation gerichtet werden. Diese Stationen sollten vorzugsweise offshore, weit entfernt von Wohngebieten, errichtet werden.

Ökologische Bedenken bleiben

Dr. Jovana Radulovic, eine unabhängige Energieexpertin, meint, dass noch mehr Beweise nötig seien, um die Behauptungen zu stützen, dass die Weltraumsonnenkraft trotz der zahlreichen Raketenstarts eine geringe CO2-Bilanz aufweist. Sie erklärt, die Emissionen seien vergleichbar mit denen erneuerbarer Energien, jedoch müsse man die potenziellen Umweltbelastungen in der oberen Atmosphäre noch genauer untersuchen.

Das Vereinigte Königreich treibt dieses Vorhaben durch die Space Energy Initiative voran, an der Regierungsstellen, Universitätsforscher und Unternehmen wie EDF und National Grid beteiligt sind.

Was du dir merken solltest:

  • Ein bahnbrechendes Projekt in Oxfordshire arbeitet daran, eine Solaranlage im Weltall zu realisieren, die mittels drahtloser Energieübertragung über einer Million Haushalten konstant Energie liefern könnte. Das System, CASSIOPeiA genannt, hat bereits erfolgreich Energie in einem Laborversuch übertragen.
  • Das Solaranlage im Weltall fängt bis zu 13-mal mehr Energie als irdische Solaranlagen ein, hauptsächlich aufgrund der ununterbrochenen Sonneneinstrahlung und dem Fehlen einer Atmosphäre, wodurch es selbst nach Energieverlusten während der Übertragung effizienter ist als traditionelle Solartechnologien.
  • Die Realisierung des Projekts, das über 60 Raketenflüge für den Aufbau benötigen würde, schreitet voran mit Verhandlungen zur Nutzung von SpaceXs Starship, was die Kosten dramatisch reduzieren und die Umsetzung ermöglichen könnte.

Bild: © Jared Krahn via Wikimedia Commons unter CC BY 4.0

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