Chinas historischer Meilenstein: Chang’e 6 landet auf der dunklen Seite des Mondes
Die chinesische Mondsonde „Chang’e 6“ ist erfolgreich auf der erdabgewandten Seite des Mondes gelandet.
Die chinesische Mondsonde „Chang’e 6“ ist erfolgreich auf der erdabgewandten Seite des Mondes gelandet. Wie die chinesische Raumfahrtbehörde mitteilte, setzte das Landemodul der nach der Mondgöttin benannten Sonde am Sonntag, den 2. Juni 2024, auf der Mondoberfläche auf.
Diese Mission stellt einen bedeutenden Meilenstein für Chinas Raumfahrtprogramm dar, da es das erste Mal wäre, dass von der Rückseite des Mondes Boden- und Gesteinsproben zur Erde gebracht werden.
Die Mission begann Anfang Mai 2024 am Weltraumbahnhof Wenchang auf der südchinesischen Insel Hainan. Nach einer Flugzeit von etwas mehr als vier Tagen erreichte „Chang’e 6“ die Mondumlaufbahn und suchte einen geeigneten Landeort. Die Sonde wird im Südpol-Aitken-Becken mithilfe eines Roboterarms etwa zwei Kilogramm Gesteins- und Bodenproben sammeln. Diese sollen Ende Juni auf der Erde eintreffen. Die gesamte Mission soll 53 Tage dauern.
Chang’e 6 ermöglicht Mondproben von einzigartiger Bedeutung
„Direkte Proben aus erster Hand von der Rückseite des Mondes sind unerlässlich, um die Eigenschaften und Unterschiede der beiden Seiten des Mondes besser zu verstehen und die Geheimnisse des Mondes zu lüften“, erklärte Zeng Xingguo, Wissenschaftler am Nationalen Astronomischen Observatorium der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, laut FAZ.
Die Landestelle im Südpol-Aitken-Becken ist der größte und älteste Einschlagkrater des Mondes. Das Wissenschaftsmagazin „Science“ berichtete, dass dieser Krater einen Durchmesser von 2500 Kilometern hat und bis zu acht Kilometer tief ist. Wissenschaftler hoffen, dass die Gesteinsproben aus dieser Region Aufschluss über die Entstehung des Mondes, der Erde und die frühe Geschichte des Sonnensystems geben könnten.
Internationale Kooperation bei Chang’e 6
Wie bei früheren Missionen hat China auch bei „Chang’e 6“ Instrumente aus anderen Ländern an Bord. Die Sonde führt Ausrüstung und Geräte aus Frankreich, Italien, Schweden und Pakistan mit. Dies ist bereits die sechste Mondmission Chinas seit 2007. Zuletzt hatte „Chang’e 5“ im Jahr 2020 Proben von der Vorderseite des Mondes zur Erde gebracht. Dies war zuvor nur den USA und der Sowjetunion gelungen.
Mondlandeversuche sind äußerst anspruchsvoll. In jüngster Vergangenheit scheiterten mehrere Mondsonden aus Indien, Israel, Japan und Russland. Der Mond ist für viele Nationen interessant, da dort wertvolle Rohstoffe vermutet werden. Die jetzige Mondmission „Chang’e 6“ soll auch ein Schritt sein, um Erfahrungen für künftige Missionen zu sammeln, wie etwa das Einsammeln von Bodenproben vom Mars.
Zukunftspläne der chinesischen Raumfahrt
China investiert seit Jahren hohe Summen in sein Raumfahrtprogramm und strebt an, auf diesem Gebiet zu den USA aufzuschließen. Bis 2030 plant China eine bemannte Mission zum Mond. Langfristig soll eine Forschungsstation nahe dem Südpol des Mondes errichtet werden, wo wertvolle Rohstoffe und möglicherweise Wasser vermutet werden.
Die USA plant ebenfalls eine Rückkehr zum Mond. Das Artemis-Programm der NASA sieht nach mehreren Verschiebungen eine bemannte Mondlandung für Herbst 2026 vor. Eine weitere Mondlandung ist für 2028 geplant.
Was du dir merken solltest:
- Die chinesische Mondsonde „Chang’e 6“ landete erfolgreich auf der erdabgewandten Seite des Mondes und wird im Südpol-Aitken-Becken Boden- und Gesteinsproben sammeln, die bis Ende Juni 2024 zur Erde gebracht werden sollen.
- Diese Mission ist ein bedeutender Meilenstein für die chinesische Raumfahrt, da erstmals Proben von der Rückseite des Mondes zur Erde gebracht werden, um neue Erkenntnisse über die Entstehung des Mondes und des Sonnensystems zu gewinnen.
- China kooperiert bei dieser Mission international und plant langfristig eine bemannte Mondmission sowie die Errichtung einer Forschungsstation, während die USA mit ihrem Artemis-Programm ebenfalls Mondlandungen vorbereiten.
Bild: © Vecteezy
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