Wasser und Leben möglich: Neuer Exoplanet Gliese 12 b entdeckt

Ein neuer Exoplanet wurde entdeckt: Gliese 12b ist etwa 40 Lichtjahre von der Erde entfernt und könnte flüssiges Wasser besitzen.

Gliese 12 b

Eine künstlerische Illustration dessen, wie der Exoplanet Gliese 12 b aussehen könnte. © NASA

In der unendlichen Weite des Universums hat das NASA-Weltraumteleskop TESS einen bemerkenswerten Fund gemacht: Gliese 12 b, ein Exoplanet, der unserer Erde in Größe und Bedingungen ähnelt und nur 40 Lichtjahre entfernt in der Konstellation der Fische um einen Roten Zwerg kreist. Diese Entdeckung, die erst kürzlich bekannt gegeben wurde, könnte neue Wege in der Suche nach außerirdischem Leben eröffnen.

Ein vielversprechender Kandidat

Gliese 12 b umkreist seinen Stern in nur 12,8 Tagen und empfängt etwa 85 Prozent der Strahlung, die die Venus von der Sonne erhält. Die Oberflächentemperatur des Planeten wird auf moderate 42 Grad Celsius geschätzt. Laut Larissa Palethorpe von der University College London, die die Forschung mit Shishir Dholakia von der University of Southern Queensland leitete, könnte dieser Planet in der bewohnbaren Zone seines Sterns liegen oder sich zumindest an deren Rand befinden. Palethorpe äußerte gegenüber Space.com: „Er könnte bewohnbar sein.“

Abbildung der Erde im Vergleich zu verschiedenen Modellen von Gliese 12 b. Bild: © NASA/JPL-Caltech/R. Hurt (Caltech-IPAC)

In der habitablen Zone

Die bewohnbare Zone, oft auch Goldilocks-Zone genannt, ist der Bereich um einen Stern, in dem die Bedingungen gerade richtig für flüssiges Wasser sind. Das ist eine entscheidende Voraussetzung für das Leben, wie wir es kennen. Gliese 12, der Rote Zwerg, den Gliese 12 b umkreist, ist viel kühler als unsere Sonne, weshalb der Exoplanet trotz seiner Nähe zum Stern in einer Region liegt, die lebensfreundlich sein könnte.

Technologische Fortschritte in der Planetenjagd

Die Entdeckung wurde durch die Fähigkeiten des Transiting Exoplanet Survey Satellite (TESS) ermöglicht, einem Weltraumteleskop der NASA, das darauf ausgelegt ist, Exoplaneten durch die Transitmethode zu finden. Diese Methode misst die winzigen Helligkeitsdipps eines Sterns, die entstehen, wenn ein Planet vor ihm vorbeizieht (Illustration im Video unten). Der Forschungsbericht wurde am 23. Mai in den „Monthly Notices of the Royal Astronomical Society“ und den „Astrophysical Journal Letters“ veröffentlicht.

In diesem Video beginnt die Kamera in der Nähe einer Venus-ähnlichen künstlerischen Darstellung von Gliese 12 b vor einem Sternenhintergrund. Während die Kamera zurückfährt und rotiert, schrumpft der Planet, die Sterne wirbeln um ihn herum und schließlich erscheint der Mutterstern des Planeten.
Video: NASA/JPL-Caltech/R. Hurt (Caltech-IPAC)

Potenzial für zukünftige Forschungen

Das Forschungsteam plant nun, weiter zu untersuchen, ob Gliese 12 b eine Atmosphäre besitzt. Frühe Anzeichen deuten darauf hin, dass, falls eine Atmosphäre existiert, diese eher dünn wäre. Vincent Van Eylen, ebenfalls Forscher an der UCL, erklärte Space.com: „Er könnte entweder keine Atmosphäre haben, was nicht großartig für die Bewohnbarkeit wäre, oder er könnte eine dünne Atmosphäre haben, ähnlich wie die der Erde.“

Ausblick auf die Erforschung roter Zwerge

Die Tatsache, dass Rote Zwerge – die häufigsten Sterne in unserer Galaxie – oft kühler sind als Sterne wie unsere Sonne, macht es für Instrumente wie TESS einfacher, Exoplaneten in deren bewohnbaren Zonen zu entdecken. Diese Entdeckung könnte somit unseren Horizont über das Potenzial für Leben außerhalb unseres Sonnensystems erweitern. Außerdem hilft sie uns auch zu verstehen, wie planetare Systeme um die häufigsten Sterntypen unserer Galaxie funktionieren.

Was du dir merken solltest:

  • Gliese 12 b ist ein erdähnlicher Exoplanet. Er liegt 40 Lichtjahre entfernt in der habitablen Zone eines roten Zwergs namens Gliese 12.
  • Der Planet ist etwa 1,1-mal so groß wie die Erde. Er umkreist seinen Stern alle 12,8 Tage und empfängt 85 Prozent der Strahlung, die die Venus von der Sonne erhält, mit einer geschätzten Oberflächentemperatur von 42 Grad Celsius.
  • Entdeckt durch das NASA-Weltraumteleskop TESS, bietet Gliese 12 b die Möglichkeit, mehr über potenziell lebensfreundliche Bedingungen auf Exoplaneten zu lernen. Er erweitert unser Verständnis von planetaren Systemen um die häufigsten Sterne in unserer Galaxie.

Übrigens: Spektakuläre Nachrichten kommen auch von der ESA. Sie hat fünf neue, bisher ungesehene Bilder des Universums von der Euclid-Mission veröffentlicht. Was auf den Bildern zu sehen ist, findest du in unserem Artikel heraus.

Bild: © NASA/JPL-Caltech/R. Hurt (Caltech-IPAC)

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