Darmgesundheit beginnt bei der Geburt – Die lebenslangen Auswirkungen der Geburtsmethode

Neue Studien zeigen, dass Geburtsmethode und Umweltfaktoren die Darmgesundheit von Babys langfristig beeinflussen können, besonders im frühen Säuglingsalter.

Die Geburtsmethode prägt die bakterielle Vielfalt im Darm von Babys besonders in den ersten Monaten nach der Geburt. © Unsplash

Die Geburtsmethode prägt die bakterielle Vielfalt im Darm von Babys besonders in den ersten Monaten nach der Geburt. © Unsplash

Die Geburt eines Babys beeinflusst seine Darmgesundheit ein Leben lang. Auch die Umwelt spielt dabei eine Rolle. Besonders die Zeit, die Babys draußen verbringen, scheint entscheidend für eine gesunde Darmflora zu sein. Eine aktuelle Studie, veröffentlicht in Environment International, untersuchte in Finnland, wie frühe Umweltfaktoren die Zusammensetzung der Darmflora von Babys formen. Die Forscher verwendeten modernste Sequenzierungsmethoden, um die Zusammenhänge zwischen der Begrünung von Wohngebieten und der mikrobiellen Gesundheit des Darms von Säuglingen zu untersuchen.

Geburt beeinflusst Darmgesundheit

Die Studie stützt die Annahme, dass die Grundlagen für eine lebenslange Darmgesundheit bereits bei der Geburt gelegt werden. Die erste mikrobielle Besiedlung des Darms ist dabei von großer Bedeutung. Sie wird maßgeblich durch die Verbindung des Babys mit der Plazenta der Mutter bestimmt. Doch auch die Umwelt, in der das Baby aufwächst, übt einen erheblichen Einfluss auf die weitere Entwicklung der Darmflora aus.

Geburtsmethode und Geschwister beeinflussen die Darmflora

Die Studie zeigte, dass die Art der Geburt einen erheblichen Einfluss auf die Darmflora hat. Babys, die vaginal geboren wurden, wiesen eine größere Vielfalt an Darmbakterien auf als diejenigen, die per Kaiserschnitt zur Welt kamen. Diese Unterschiede waren jedoch hauptsächlich auf die Alpha-Diversität beschränkt, die die Artenvielfalt in der Darmflora misst. Während das Geburtsverfahren im frühen Säuglingsalter einen wesentlichen Einfluss auf die Darmgesundheit hatte, nahm seine Bedeutung im späteren Alter ab.

Die Studie zeigt, dass nicht nur die Geburtsmethode, sondern auch Geschwister die Darmflora eines Babys beeinflussen. Untersucht wurden insgesamt 892 Babys im Alter von 0,5 bis 5 Monaten und 931 Babys im Alter von 11 bis 17 Monaten. Bei der Analyse stellte sich heraus, dass die Geburtsart – also ob per Kaiserschnitt oder auf natürlichem Weg – im frühen Säuglingsalter eine kleine Rolle spielte: Sie beeinflusste die Zusammensetzung der Darmbakterien zu 0,5 Prozent. Mit zunehmendem Alter sank dieser Einfluss leicht auf 0,3 Prozent. Geschwister hatten dagegen im späteren Säuglingsalter einen stärkeren Effekt auf die Darmflora. Ihr Einfluss wuchs von 0,5 Prozent im frühen Alter auf 0,7 Prozent im späteren Säuglingsalter an. In beiden Altersgruppen führte die Anwesenheit von Geschwistern zu einer größeren Vielfalt an Darmbakterien.

Zeit im Freien ist entscheidend

Die Studie ergab, dass Babys, die in einer grünen Umgebung aufwuchsen, im frühen Säuglingsalter eine größere Vielfalt an Darmbakterien hatten. „Die Zeit im Freien scheint entscheidend für die Vielfalt der Darmflora zu sein“, erklärten die Forscher laut News Medical. Das liefert den Beweis, dass die Umgebung in den ersten Lebensmonaten eine besonders wichtige Rolle für die Darmgesundheit spielt. In dieser Phase treten die größten Veränderungen im Mikrobiom auf. „Überraschenderweise hat die Nähe zur Natur in der frühen Kindheit einen stärkeren Einfluss als später“, betonten die Forscher.

Auch interessant:

Faktoren für eine gesunde Darmflora

Auch Faktoren wie das Alter der Mutter, das Stillen und die Einnahme von Antibiotika nach der Geburt können die Darmflora beeinflussen. Allerdings sind diese Einflüsse schwächer im Vergleich zur Geburtsmethode und der Zeit, die Babys draußen verbringen. Trotzdem bleibt die Vielfalt der Darmbakterien ein wichtiger Hinweis auf die Gesundheit von Säuglingen.

„Unsere Untersuchung zeigt, dass der Einfluss einer grünen Umgebung auf die Darmflora in den ersten Lebensmonaten besonders stark ist“, erklärten die Forscher. Diese ersten Monate sind eine besonders sensible Phase für die Darmgesundheit, und die Umwelt spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Was du dir merken solltest:

  • Die Geburtsmethode (vaginal oder per Kaiserschnitt) beeinflusst die Vielfalt der Darmbakterien von Babys besonders stark in den ersten Lebensmonaten. 
  • Zeit, die Babys draußen verbringen, fördert eine größere bakterielle Vielfalt im Darm und wirkt sich langfristig auf die Gesundheit aus. 
  • Weitere Faktoren wie das Vorhandensein von Geschwistern und der Zugang zu natürlichen Umgebungen tragen ebenfalls zur Entwicklung der Darmflora bei.

Übrigens: Wer sich etwas Gutes tun will, sollte öfter Skyr essen. Der ist nicht nur gut für die Darmgesundheit, sondern ein echtes Superfood mit vielen Vorteilen für den Körper. Welche das sind, erfährst du in unserem Artikel.

Bild: © Unsplash

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert