Wie Schwimmen das Gehirn wachsen lässt und Alzheimer vorbeugt
Schwimmen stärkt Muskelkoordination, Gehirnleistung und Gedächtnis, senkt das Alzheimer-Risiko und hebt die Stimmung.
Schwimmen beansprucht viele Muskelgruppen und steigert gleichzeitig die Gehirnleistung. Durch die verbesserte Durchblutung des Gehirns erhöht sich seine Leistungsfähigkeit. Der Neurobiologe Martin Korte von der TU Braunschweig erklärt, dass jede motorische Bewegung im Gehirn startet. Beim Schwimmen muss das Gehirn besonders schnell die Körpersignale verarbeiten, da im Wasser ein fester Untergrund fehlt.
Schwimmbewegungen sind komplex und erfordern eine gute Koordination. Diese Herausforderung für das Gehirn könnte die Gehirnfunktion verbessern und die mentale Gesundheit positiv beeinflussen. Laut einem Bericht der Tagesschau fördert die erhöhte Durchblutung des Gehirns die Produktion des Wachstumsfaktors „Brain Derived Neurotrophic Factor“ (BDNF). Dieses Protein, das wie ein „Hirndünger“ wirkt, schützt bestehende Nervenzellen und fördert die Neubildung von Synapsen.
Schwimmen senkt das Alzheimer-Risiko
Martin Korte betont, dass die zusätzlichen Verbindungen im Gehirn Alterungsprozessen entgegenwirken können. Das Gehirn baut durch das Schwimmen eine Reserve an Synapsen auf, die bei Ausfällen anderer Verbindungen einspringen können. Zwar kann Schwimmen das Alzheimer-Risiko nicht komplett eliminieren, doch es lässt sich laut Korte deutlich reduzieren. Sportliche Aktivitäten wie Schwimmen fördern die Durchblutung und helfen, Ablagerungen im Gehirn abzutransportieren.
Schwimmen lässt auch im Hippocampus, einer wichtigen Hirnstruktur für das Gedächtnis, neue Nervenzellen entstehen. Der Hippocampus spielt eine zentrale Rolle beim Übergang vom Kurz- ins Langzeitgedächtnis. Aktivitäten, die große Muskelgruppen beanspruchen, wie das Schwimmen, stärken diesen Prozess und damit das Gedächtnis.
Schwimmen hebt die Stimmung
Schwimmen setzt Serotonin frei, einen Neurotransmitter, der die Stimmung hebt. Die Ärztin und Extremschwimmerin Britta Buhlmann aus Rostock betont, dass Schwimmen besonders entstressend wirkt, weil man sich stark auf die Bewegungen konzentrieren muss, um kein Wasser zu schlucken. Diese Fokussierung trainiert die Achtsamkeit und lässt negative Gedanken schnell verfliegen.
Um die positiven Effekte des Schwimmens auf die Hirnleistung zu spüren, empfiehlt Martin Korte drei bis vier Trainingseinheiten pro Woche. Es ist wichtig, sich sportlich im Wasser zu bewegen und sich anzustrengen. Schon 20 Minuten intensives Schwimmen reichen aus, um das Gehirn effektiv zu trainieren.
Herzkranke profitieren ebenfalls
Auch Menschen mit Herzproblemen können vom Schwimmen profitieren, wenn sie ärztlichen Rat einholen und einige Vorsichtsmaßnahmen beachten. Die Deutsche Herzstiftung empfiehlt, langsam ins Wasser zu gehen, damit der Körper sich an den Wasserdruck gewöhnen kann. Der hydrostatische Druck im Wasser drückt das Blut in die oberen Körperregionen, was den Blutdruck beeinflusst.
Britta Buhlmann, die auch eine Herzsportgruppe in Rostock leitet, erklärt, dass das Training in hüfthohem Wasser Sicherheit bietet, da das Wasser gleichzeitig stützt und Widerstand leistet. Die Bewegungen gegen den Wasserdruck sind anspruchsvoll und trainieren langfristig Herz und Kreislauf. Gelenke und Bandscheiben werden entlastet, was Schwimmen zu einem ganzheitlichen Training für den gesamten Körper macht – in jedem Alter.
Was du dir merken solltest:
- Schwimmen fördert sowohl die Muskelkoordination als auch die Gehirnleistung, da es eine verbesserte Durchblutung und die Produktion des wachstumsfördernden Proteins BDNF bewirkt, welches Nervenzellen schützt und neue Synapsen bildet.
- Zudem kann regelmäßiges Schwimmen das Risiko von Alzheimer senken, indem es eine Reserve an Synapsen aufbaut und den Hippocampus stärkt, was wichtig für das Gedächtnis ist.
- Schließlich wirkt Schwimmen stimmungsaufhellend und stressabbauend, da es Serotonin freisetzt und durch die Konzentration auf die Bewegungen Achtsamkeit fördert.
Bild: © Pexels
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