„Sie können sich ihre Entschuldigungen sparen“ – Um was geht es im Streit zwischen J.K. Rowling und Harry-Potter-Stars?
J.K. Rowling fordert Harry-Potter-Stars Radcliffe und Watson auf, sich Entschuldigungen zu sparen, während die Debatte über Transrechte weiter eskaliert.
In den letzten Jahren hat sich das Verhältnis zwischen der „Harry Potter“-Autorin J.K. Rowling und den Hauptdarstellern der Filmreihe, Daniel Radcliffe und Emma Watson, deutlich abgekühlt. Dieser Bruch in den Beziehungen geht auf unterschiedliche Ansichten zum Thema Transrechte zurück – ein Thema, das sowohl in der Öffentlichkeit als auch in den sozialen Medien heftig diskutiert wird.
Nun empfahl Rowling in einer Reaktion auf X (Twitter) den beiden Schauspielern, sich ihre Entschuldigungen besser zu sparen. „Just waiting for Dan and Emma to give you a very public apology … safe in the knowledge that you will forgive them …“, schrieb ein Nutzer auf X an Rowling, worauf sie am Mittwoch antwortete: „Not safe, I’m afraid.“
Woher rührt der Streit?
Diese Debatte hat ihren Ursprung im Jahr 2020, als Rowling in einem Essay Ansichten äußerte, die viele als transphob empfanden. Dies führte zu heftiger Kritik, insbesondere von Radcliffe und Watson, die sich beide deutlich für die Transgemeinschaft einsetzten. Radcliffe verfasste einen Essay für „The Trevor Project“, um seine Unterstützung für Transpersonen zu demonstrieren und entschuldigte sich für den Schmerz, den Rowlings Kommentare verursacht hatten. Watson zeigte ihre Solidarität noch deutlicher, indem sie 2022 bei den Bafta Awards (British Academy Film Awards) betonte: „Ich möchte, dass meine trans-Follower wissen, dass ich und so viele andere Menschen auf der Welt euch sehen, respektieren und euch für das lieben, wer ihr seid.“
Rowling wiederum bekräftigte ihre Position kürzlich erneut und kritisierte jene Stars, die sich gegen sie ausgesprochen hatten. „Celebs who cosied up to a movement intent on eroding women’s hard-won rights and who used their platforms to cheer on the transitioning of minors can save their apologies for traumatised detransitioners and vulnerable women reliant on single sex spaces,“ (Übersetzung: „Prominente, die sich einer Bewegung angeschlossen haben, die darauf abzielt, die hart erkämpften Rechte von Frauen zu untergraben, und die ihre Plattformen genutzt haben, um die Transition von Minderjährigen zu bejubeln, können ihre Entschuldigungen für traumatisierte Personen, die ihre Geschlechtsänderung rückgängig gemacht haben, und für verwundbare Frauen, die auf geschlechtsspezifische Räume angewiesen sind, aufsparen.“) schrieb sie.
Veröffentlichung des Cass-Berichts und weiterführende Diskussionen
Die Kontroverse gewann weitere Brisanz durch die Veröffentlichung des Cass-Berichts, einer bedeutenden Untersuchung über die Behandlung von Geschlechtsfragen im Vereinigten Königreich, die in dieser Woche bekannt wurde. Die Erkenntnisse aus diesem Bericht scheinen Rowling in ihrer Überzeugung bestärkt zu haben, dass die Unterstützung für Detransitioners (Menschen, die nach einer Geschlechtsumwandlung zu ihrem ursprünglichen Geschlecht zurückkehren) und der Schutz von Räumen, die nur einem Geschlecht vorbehalten sind, wichtiger sind als öffentliche Entschuldigungen von ihren einstigen Schützlingen.
J.K. Rowling und Schottlands neue Hassverbrechensgesetze: Ein rechtliches Minenfeld
In Schottland könnten Rowlings öffentliche Kommentare über Transpersonen sie sogar vor rechtliche Herausforderungen stellen, da neue Hassverbrechensgesetze das sogenannte Misgendering (falsche geschlechtliche Ansprache einer Transperson, z. B. das Verwenden von „er“ für eine Transfrau) unter Umständen als Hassverbrechen einstufen. Trotz der möglichen Konsequenzen bleibt Rowling bei ihrer Position und betont, sie würde eher ins Gefängnis gehen, als sich den neuen Vorschriften zu beugen.
Was du dir merken solltest:
- Ursprung des Konflikts: Der Streit zwischen J.K. Rowling und den Harry-Potter-Stars Daniel Radcliffe und Emma Watson begann 2020, nachdem Rowling Ansichten veröffentlichte, die viele als transphob empfanden. Diese Äußerungen führten zu öffentlicher Kritik von Radcliffe und Watson, die sich stark für die Transgemeinschaft einsetzen.
- Aktuelle Entwicklungen: Rowling forderte die beiden Schauspieler auf, sich ihre Entschuldigungen zu sparen und kritisierte Prominente, die die Transrechte unterstützen, als schädlich für die Rechte von Frauen und Detransitioners. Dies erfolgte nach der Veröffentlichung des Cass-Berichts, der eine wichtige Rolle in der laufenden Debatte spielt.
- Rechtlicher und gesellschaftlicher Kontext: In Schottland könnten Rowlings Kommentare zu Transpersonen rechtliche Konsequenzen haben, da neue Gesetze gegen Hassverbrechen auch das sogenannte Misgendering erfassen könnten. Rowling bleibt jedoch bei ihrer kritischen Haltung und betont, sie würde eher ins Gefängnis gehen, als sich den neuen Regelungen anzupassen.
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