Studie bestätigt: Weniger Handy sorgt für bessere psychische Gesundheit

Weniger Handy-Nutzung kann depressive Symptome, Stress und Schlafprobleme verringern und das allgemeine Wohlbefinden deutlich steigern.

Weniger Bildschirmzeit kann das Wohlbefinden verbessern und für mehr Ruhe und Ausgeglichenheit sorgen. © Pexels

Weniger Bildschirmzeit kann das Wohlbefinden verbessern und für mehr Ruhe und Ausgeglichenheit sorgen. © Pexels

Das ständige Checken des Handys – sei es für Nachrichten, soziale Medien oder einfach aus Gewohnheit – ist mittlerweile fester Bestandteil unseres Lebens. Doch was viele nicht wissen: Diese dauerhafte Bildschirmzeit wirkt sich negativ auf unsere psychische Gesundheit aus. Weniger Handy-Nutzung fördert die psychische Gesundheit, indem sie depressive Symptome, Stress und Schlafprobleme reduziert. Eine aktuelle Studie der Donau-Universität Krems liefert nun überzeugende Beweise, wie eine bewusste Reduktion der Handy-Nutzung das Wohlbefinden spürbar steigern kann. Wer das Gefühl hat, dass sein Smartphone ihn mehr belastet als unterstützt, für den könnten diese Erkenntnisse auch entscheidend sein.

Wie eine einfache Maßnahme viel verändern kann

Für die Studie wurden 111 Studierende im Durchschnittsalter von 23 Jahren in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe reduzierte ihre tägliche Bildschirmzeit auf maximal zwei Stunden, während die andere ihre gewohnte Nutzung von etwa 4,5 Stunden pro Tag beibehielt. Über einen Zeitraum von drei Wochen wurden die Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der Teilnehmer gemessen. Dabei standen vor allem Stress, depressive Symptome, Schlafqualität und allgemeines Wohlbefinden im Fokus.

Das Ergebnis? Es ist beeindruckend: Bei der Gruppe, die ihre Smartphone-Nutzung einschränkte, verringerten sich depressive Symptome um 27 Prozent, der Stress nahm um 16 Prozent ab und die Schlafqualität stieg um 18 Prozent. Auch das allgemeine Wohlbefinden der Teilnehmer verbesserte sich um 14 Prozent. Ein klarer Hinweis darauf, dass weniger Handy mehr für die psychische Gesundheit tun kann.

Weniger Handy sorgt für bessere psychische Gesundheit: Ist der Effekt nachhaltig?

Obwohl die Verbesserungen während der dreiwöchigen Studie deutlich waren, zeigte sich auch eine wichtige Erkenntnis: Die positiven Effekte hielten nicht dauerhaft an. Eine Nachuntersuchung sechs Wochen nach dem Test ergab, dass die psychischen Werte wieder auf das Ausgangsniveau zurückkehrten, sobald die Smartphone-Nutzung wieder zunahm. Das bedeutet, dass die Reduktion der Bildschirmzeit nur dann langfristige positive Effekte hat, wenn sie auch nachhaltig in den Alltag integriert wird.

Der Schlüssel zum Erfolg: Bewusster Umgang mit digitalen Geräten

Es geht also nicht nur um die reine Bildschirmzeit, sondern auch darum, wie wir mit digitalen Geräten umgehen. Wer ständig erreichbar ist und sich durch jede Nachricht oder jede Benachrichtigung ablenken lässt, nimmt sich selbst die Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen und sich zu fokussieren. Ein bewusster Umgang mit dem Smartphone – wie die Reduktion der täglichen Nutzungszeit – hilft, die eigene mentale Gesundheit zu stabilisieren.

Die Forscher gehen davon aus, dass der geringere Kontakt zu sozialen Medien und die Entlastung von digitalen Reizen zu den positiven Ergebnissen beigetragen haben. Weniger Smartphone-Nutzung bedeutet weniger Stress durch ständige Vergleiche und Ablenkungen, was sich direkt auf das Wohlbefinden auswirkt.

Weniger Bildschirmzeit – ein einfacher Schritt mit großer Wirkung

Das Potenzial einer „Digital Detox“-Phase, wie sie die Studie zeigt, ist nicht zu unterschätzen. Gerade in einer Zeit, in der immer mehr Menschen mehrere Stunden täglich auf ihre Smartphones starren, könnte ein bewusster Schritt hin zu weniger Bildschirmzeit eine der einfachsten, aber effektivsten Maßnahmen zur Verbesserung der eigenen psychischen Gesundheit sein.

Tipps für tägliches Digital Detox:

  • Benachrichtigungen ausstellen
  • Feste Smartphone-freie Zeiten festlegen – etwa beim Essen oder vor dem Schlafengehen
  • Tägliche Nutzungszeit begrenzen

Schon kleine Anpassungen können eine große Wirkung auf das Wohlbefinden haben.

Kurz zusammengefasst:

  • Weniger Handy fördert die psychische Gesundheit, indem sie depressive Symptome, Stress und Schlafprobleme reduziert.
  • Eine bewusste Einschränkung der Bildschirmzeit kann das allgemeine Wohlbefinden steigern und zu mehr Ruhe und Ausgeglichenheit führen.
  • Die Effekte sind jedoch nur nachhaltig, wenn die Smartphone-Nutzung langfristig reduziert wird.

Übrigens: Zu viel Bildschirmzeit könnte nicht nur die psychische Gesundheit beeinträchtigen, sondern auch die körperliche Entwicklung von Kindern beeinflussen. Eine neue Studie warnt vor den Risiken von Blaulicht, das das Knochenwachstum beschleunigt und eine frühe Pubertät auslösen könnte. Mehr dazu in unserem Artikel.

Bild: © Pexels

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