CO2 steuert den Klimawandel schon seit 485 Millionen Jahren

Eine neue Studie fand heraus, dass CO2 schon seit hunderten Millionen von Jahren für den Klimawandel auf unserem Planeten verantwortlich ist.

CO2 Klimawandel

Kohlenstoffdioxid spielt seit mindestens 485 Millionen Jahren eine entscheidende Rolle dabei, wie hoch die Temperaturen auf der Erde sind. © Wikimedia

Eine neue Studie des Smithsonian und der University of Arizona zeigt, dass die globale Temperatur der Erde in den letzten 485 Millionen Jahren stärkeren Schwankungen unterlag, als bislang angenommen wurde. Als Hauptursache für diesen ständigen Klimawandel identifizierten die Forscher Kohlenstoffdioxid (CO2).

Die Ergebnisse dieser Studie wurden im Journal Science veröffentlicht und auf der offiziellen Website des Smithsonian Instituts vorgestellt. Die Forscher haben eine Temperaturkurve erstellt, die den Zeitraum seit Beginn des Phanerozoikums umfasst.

Die Grafik zeigt auf, wie stark die globale Durchschnittstemperatur innerhalb der letzten 485 Millionen Jahre variierte.
Die Grafik zeigt auf, wie stark die globale Durchschnittstemperatur innerhalb der letzten 485 Millionen Jahre variierte. (Quelle: Studie)

Die Oberflächentemperatur der Erde schwankte in diesem Zeitraum zwischen 11 und 36 Grad Celsius. Besonders heiße Perioden stehen im Zusammenhang mit hohen Konzentrationen von Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre.

Das PhanTASTIC-Projekt

Die Temperaturkurve war Teil des PhanTASTIC-Projekts („Phanerozoic Technique Averaged Surface Temperature Integrated Curve“), das im Jahr 2018 gestartet wurde. Ziel des Projekts war es, eine verlässliche Rekonstruktion der globalen Temperaturen des Phanerozoikums zu erstellen. Dabei wurden über 150.000 Datensätze über alte Ozeantemperaturen analysiert.

Übrigens: Das Phanerozoikum ist der jüngste Abschnitt der Erdgeschichte (Äonothem). Übersetzen lässt sich der Begriff als „Zeitalter des sichtbaren Lebens“. Das Phanerozoikum begann vor rund 540 Millionen Jahren und dauert bis heute an.

Die Forscher verwendeten eine Datenassimilation, um geologische Aufzeichnungen mit Klimamodellen zu verknüpfen. So konnten sie sich ein genaueres Bild des Klimas über Millionen von Jahren verschaffen. Diese Methode wurde ursprünglich für Wettervorhersagen entwickelt, wurde nun aber verwendet, um die Klimageschichte der Erde zu rekonstruieren.

Bedrohung durch den Klimawandel

Jessica Tierney, Paläoklimatologin und Co-Autorin der Studie, betont gegenüber dem Smithsonian, dass die Menge an CO2 in der Atmosphäre einen entscheidenden Einfluss auf die globalen Temperaturen hatte. Hohe CO2-Werte führten zu wärmeren Perioden, während niedrige Werte mit Kältephasen einhergingen.

Die aktuelle globale Durchschnittstemperatur von 15 Grad Celsius ist kühler als in vielen Perioden des Phanerozoikums – der geologischen Ära, in der sich das Leben auf der Erde entwickelte. Der menschengemachte Klimawandel geht jedoch in einer noch nie dagewesenen Geschwindigkeit vonstatten, wodurch zahlreiche Arten und Ökosysteme weltweit gefährdet sind. Bereits in der Vergangenheit gingen schnelle Temperaturanstiege oft mit einem Verlust der Biodiversität einher.

Der Mensch und die Spezies, mit denen wir den Planeten teilen, sind an ein kaltes Klima angepasst. Uns alle rapide in ein wärmeres Klima zu versetzen, ist eine gefährliche Sache.

Jessica Tierney

Übrigens: Auch wir Menschen sind nicht so hitzeresistent, wie wir oft annehmen. Erst vor kurzem haben Wissenschaftler die Überlebensgrenze bei hohen Temperaturen neu gesetzt.

Wie die Erkenntnisse einzuordnen sind

Das Smithsonian nennt die Temperaturkurve den „bisher detailliertesten Einblick in die Veränderungen der Oberflächentemperatur der Erde der letzten 485 Millionen Jahre“. Laut Brian Huber, ebenfalls Co-Autor der Studie, ist die entstandene Temperaturkurve zwar detailliert, aber nicht final.

Wir sind uns alle einig, dass dies nicht die finale Kurve ist. Forscher werden weiterhin zusätzliche Hinweise auf die tiefe Vergangenheit aufdecken, die dazu beitragen werden, diese Kurve in Zukunft zu überarbeiten.

Brian Huber

Was du dir merken solltest:

  • Die globale Temperatur schwankte in den letzten 485 Millionen Jahren zwischen 11 und 36 Grad Celsius, wobei CO2 als Hauptfaktor den Klimawandel beeinflusste.
  • Die im Rahmen des PhanTASTIC-Projekts erstellte Temperaturkurve, die auf über 150.000 Datensätzen basiert, zeigt detaillierte Einblicke in die langfristige Klimageschichte der Erde.
  • Die aktuelle Erderwärmung, die durch menschliche Aktivitäten beschleunigt wird, verläuft schneller als alle bekannten Veränderungen und bedroht Arten und Ökosysteme weltweit.

Bild: © Kelvin Ma via Wikimedia unter CC BY-SA 3.0

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