Studie: Tödliches Erbe von COVID-19 – Globale Lebenserwartung stürzt ab

COVID-19 hinterlässt tiefe Spuren: Weltweite Lebenserwartung sinkt dramatisch, über 16 Millionen Todesfälle in zwei Jahren.

Coronavirus

Neue Erkenntnisse belegen: Durch das Coronavirus ist die weltweite Lebenserwartung deutlich zurückgegangen. © Vecteezy

COVID-19 hat die Welt von 2019 bis 2022 in Atem gehalten. Doch auch wenn sich mit der Zeit der Staub gelegt hat, das Virus und seine zahlreichen Mutationen weilen weiterhin unter uns. Laut einer aktuellen Studie sind die Auswirkungen von COVID-19 auf die Lebenserwartung deutlich sichtbar.

Seine Bedrohung für bestimmte Teile der Bevölkerung, insbesondere für ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen, ist trotz der gewichenen Ängste geblieben. Eine Ansteckung kann für diese Gruppen nach wie vor schwerwiegende, sogar tödliche Folgen haben.

Wie eine aktuelle Studie beleuchtet, hat die COVID-19-Pandemie die globale Lebenserwartung erheblich beeinflusst, heißt es im renommierten Fachjournal „The Lancet„. Erstmals in der jüngeren Geschichte hat eine Pandemie zu einem signifikanten Rückgang der weltweiten Lebenserwartung geführt.

Lebenserwartung sinkt weltweit – Männer stärker betroffen

Die Studie, eine Aktualisierung der Global Burden of Disease Study (GBD) 2021, zeigt einen Rückgang der weltweiten Lebenserwartung um 1,6 Jahre im Zeitraum von 2019 bis 2021, ein Ergebnis, das als deutlicher Rückschlag für den globalen Gesundheitsfortschritt gewertet wird. Dieser Rückgang, verursacht durch die Pandemie, ist eine signifikante Umkehrung des bis zum Jahr 2019 beobachteten positiven Trends steigender Lebenserwartung.

Vor allem scheint die Pandemie weltweit Menschen über 15 Jahren hart getroffen zu haben, wobei die Sterblichkeitsrate bei Männern um beachtliche 22 Prozent und bei Frauen um 17 Prozent angestiegen ist.

Pandemie fordert knapp 16 Millionen Leben

In den ersten zwei Jahren der COVID-19-Pandemie sind laut der Studie weltweit schätzungsweise 131 Millionen Menschen aus unterschiedlichsten Gründen verstorben. 15,9 Millionen dieser Todesfälle wurden entweder direkt durch das Coronavirus oder durch die damit einhergehenden sozialen, wirtschaftlichen und verhaltensbedingten Veränderungen verursacht.

„Für Erwachsene auf der ganzen Welt hatte die COVID-19-Pandemie tiefgreifendere Auswirkungen als jedes andere Ereignis seit einem halben Jahrhundert, einschließlich Konflikten und Naturkatastrophen.“

Zu dieser Erkenntnis gelang Austin E. Schumacher, einer der Hauptautoren der Studie vom Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME) der University of Washington. 

Kindersterblichkeit trotzt Pandemie

Bemerkenswert ist, dass trotz des allgemeinen Anstiegs der Sterblichkeitsraten während der Pandemie die Kindersterblichkeit weiterhin zurückging. Die Sterblichkeitsrate bei Kindern unter 5 Jahren sank laut der Studie von 2019 bis 2021 um 7 Prozent.

Dies deutet darauf hin, dass die jüngsten Mitglieder der globalen Gemeinschaft in gewisser Weise vor den direkten Auswirkungen der Pandemie geschützt waren.

Große regionale Unterschiede

Besonders betroffen waren Regionen wie Mexiko-Stadt, Peru und Bolivien, die einige der größten Einbrüche der Lebenserwartung zu verzeichnen hatten. Doch auch in weniger beachteten Gebieten, wie Jordanien und Nicaragua, sowie in den südafrikanischen Provinzen KwaZulu-Natal und Limpopo, wurden hohe altersadjustierte Exzessmortalitätsraten festgestellt.

Was du dir merken solltest:

  • Die COVID-19-Pandemie hat weltweit zu einem signifikanten Rückgang der Lebenserwartung geführt, mit einem dramatischen Einfluss auf ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen, trotz des Rückgangs der allgemeinen Angst vor dem Virus.
  • Eine umfassende Studie im Fachjournal „The Lancet“ zeigt, dass die globale Lebenserwartung um 1,6 Jahre gesunken ist, wobei Männer mit einer Steigerung der Sterblichkeitsrate um 22 Prozent stärker betroffen sind als Frauen.
  • Während die Pandemie nahezu 16 Millionen Todesfälle verursachte, sank die Kindersterblichkeit weiterhin, was auf eine relative Resilienz der jüngsten Bevölkerungsgruppe gegenüber den direkten Auswirkungen der Pandemie hindeutet.

Bild: © Vecteezy

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