Verwandelt Körper und Geist: Die erstaunlichen Effekte von Yoga

Yoga kann die körperliche und geistige Gesundheit verbessern, wie wissenschaftlichen Studien belegen. Verbiegen muss man sich dafür allerdings nicht.

Yoga Effekte Körper Geist

Yoga hat bietet viele gesundheitliche Vorteile, wie Studien beweisen. Dafür muss man sich nicht zwangsläufig verbiegen. © Vecteezy

Yoga ist seit Jahren ein ungebrochener Trend und erfreut sich weltweiter Beliebtheit. Zum Welt-Yoga-Tag am 21. Juni nehmen wir die Effekte der indischen Lehre auf Körper und Geist genauer unter die Lupe.

Sadhguru: Kein „Verbiegen“ notwendig

Der indische Guru, Yogi, Mystiker und Bestsellerautor Sadhguru schreibt auf seiner Seite, dass das Wort „Yoga“ im Westen oft missverstanden wird. Es ruft Bilder von Menschen hervor, die sich wie Gummibänder verbiegen oder auf dem Kopf stehen. Tatsächlich bedeutet „Yoga“ Einheit. Laut Sadhguru hat die moderne Wissenschaft bestätigt, dass alles in der Existenz aus einer einzigen Energieform besteht. Er schreibt: „Wenn all dies also wirklich eine Energie ist, warum erlebst du es dann nicht auf diese Weise? Wenn es dir gelingt, die Beschränkungen der Illusion, dass du getrennt bist, zu durchbrechen und du beginnst, die Einheit der Existenz zu erfahren, dann ist das Yoga. Die Religionen der Welt haben immer davon gesprochen, dass Gott überall ist. Ob man nun sagt, Gott sei überall oder alles sei eine Energie, ist das irgendwie verschieden? Es ist dieselbe Realität.“

Gesundheitliche Vorteile von Yoga

In Deutschland, wo Millionen Menschen regelmäßig Yoga praktizieren, wird diese traditionelle Praxis häufig als Weg zur Verbesserung des körperlichen und geistigen Wohlbefindens angesehen. Laut einer Studie, die vom Bundesverband der Yogalehrenden in Deutschland initiiert wurde, streben fast zwei Drittel der Befragten eine Verbesserung ihres körperlichen Zustands an, während fast ebenso viele eine Steigerung ihres mentalen Wohlbefindens erreichen wollen.

Studien deuten seit Jahrzehnten auf zahlreiche gesundheitliche Vorteile von Yoga hin. Diese reichen von der Linderung von Rückenschmerzen – ähnlich wie herkömmliche Bewegungstherapien – bis hin zu einer Reduzierung von Gewicht und Bauchumfang. Das bestätigt eine deutsche Studie im „Deutschen Ärzteblatt International“. Überraschenderweise begannen die Teilnehmerinnen dieser Studie während des Untersuchungszeitraums keine kalorienreduzierte Diät, dennoch zeigten sich die positiven Effekte auf das Körpergewicht.

Gesundheitliche Vielfalt durch Yoga

Ferner wird angenommen, dass Yoga das Herz-Kreislauf-System stärken und sogar denselben Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen bieten könnte wie regelmäßiges Ausdauertraining. Dies wurde nicht nur durch eine Meta-Analyse aus dem Jahr 2014, sondern auch durch eine jüngere Studie kanadischer Forscher bestätigt. In dieser Studie zeigten sich bei einer Gruppe von Bluthochdruckpatienten, die Yoga praktizierten, signifikante Verbesserungen im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, die nur Ausdauersport betrieb.

Die Forschung zeigt jedoch auch Limitationen und Herausforderungen auf. Viele Studien sind aufgrund unterschiedlicher Praxisformen, Teilnehmergrößen und Studiendauern schwer vergleichbar. Dennoch unterstreicht die Wissenschaft die potenziellen positiven Effekte von Yoga, speziell bei der Kombination aus körperlichen Übungen, Atemtechniken und Meditation.

Meditation und ihre weitreichenden Effekte

Speziell Meditation, oft ein Bestandteil von Yoga, wurde intensiv erforscht und zeigt deutliche positive Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem, das Gedächtnis und das Immunsystem. Jüngste Studien, etwa veröffentlicht im „Jama Psychiatry“, belegen, dass bestimmte meditative Techniken bei Angsterkrankungen ebenso wirksam sein können wie spezielle Medikamente.

Yoga dient also in vielen Fällen als wirksame ergänzende Therapie bei verschiedenen Krankheitsbildern, insbesondere bei chronischen Schmerzen, leichten bis moderaten Depressionen und Angstzuständen. Eine Studie unter Leitung der Technischen Universität Chemnitz hebt hervor, dass die Kombination verschiedener Yoga-Elemente oftmals effektiver ist als einzelne Interventionen.

Vorsichtsmaßnahmen und individuelle Anpassungen

Trotz der überwiegend positiven Erkenntnisse sind gewisse Vorsichtsmaßnahmen ratsam. So sollten Personen mit Grünem Star bestimmte Yoga-Posen vermeiden, bei denen der Kopf nach unten hängt, da dies den Augeninnendruck erhöhen kann. Anfänger sollten darauf achten, nicht ohne professionelle Anleitung zu starten, um Verletzungen zu vermeiden. Laut der WELT zeigt eine Studie von 2019, dass das Erlernen von Yoga ausschließlich über Online-Plattformen wie YouTube ein erhöhtes Verletzungsrisiko bergen kann.

Was du dir merken solltest:

  • Die Effekte von Yoga verbessern nachweislich das Wohlbefinden von Körper und Geist. Dazu kombiniert Yoga Techniken wie Asanas (Yoga-Haltungen), Atemübungen und Meditation. Studien zeigen positive Auswirkungen auf Gewichtsreduktion, Rückenschmerzen und Herz-Kreislauf-Gesundheit.
  • Meditation, ein wichtiger Bestandteil vieler Yoga-Praktiken, hat spezifische Vorteile für das zentrale Nervensystem, das Gedächtnis und das Immunsystem.
  • Bei der Ausübung von Yoga ist Vorsicht geboten, besonders bei Personen mit speziellen Gesundheitsbedingungen wie Grünem Star. Anfänger sollten zudem professionelle Anleitung suchen, um Verletzungen zu vermeiden und den größtmöglichen Nutzen aus der Praxis zu ziehen.

Bild: © Vecteezy

1 thought on “Verwandelt Körper und Geist: Die erstaunlichen Effekte von Yoga

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert