Reichtum kennt keine Grenzen: Wie die Superreichen immer reicher werden

Während Milliardäre von Krisen profitieren, kämpfen Milliarden Menschen ums Überleben. Oxfam schlägt Alarm.

Die Superreichen werden immer reicher, während die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinandergeht. © Unsplash

Die Superreichen werden noch reicher und die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander. © Unsplash

Im Jahr 2024 kamen laut dem neuen Oxfam-Bericht durchschnittlich fast vier neue Milliardäre pro Woche hinzu. Die zehn reichsten Personen der Welt steigerten ihr Vermögen um 100 Millionen US-Dollar täglich, während ein durchschnittlicher Milliardär einen Zuwachs von 2 Millionen US-Dollar pro Tag verzeichnete. Dieser Wohlstand stammt zu großen Teilen nicht aus unternehmerischer Leistung, sondern aus Erbschaften, Monopolen und politischen Verbindungen. Tatsächlich sind 60 Prozent des Vermögens der Superreichen laut Oxfam auf diese Quellen zurückzuführen.

„Der Vermögenszuwachs der Superreichen ist grenzenlos, während es bei der Bekämpfung der Armut kaum Fortschritte gibt und zum Beispiel Deutschland die Unterstützung einkommensschwacher Länder sogar kürzt“, kritisierte die geschäftsführende Vorstandsvorsitzende von Oxfam Deutschland, Serap Altinisik.

Milliardäre in Deutschland: Erbschaften dominieren

Auch in Deutschland bleibt der Reichtum konzentriert. 130 Milliardäre teilen sich ein Gesamtvermögen von rund 625 Milliarden Euro. Laut Oxfam stammen 71 Prozent dieses Vermögens aus Erbschaften – deutlich mehr als der internationale Durchschnitt von 36 Prozent.

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Diese Vermögensverteilung hat auch mit der Steuerpolitik zu tun. „Superreiche zahlen hierzulande oft weniger Steuern und Abgaben als Mittelschichtsfamilien“, kritisiert Manuel Schmitt von Oxfam Deutschland. Diese Ungerechtigkeit führt dazu, dass viele Menschen ihren Lebensstandard nicht mehr halten können, während das Vermögen der Reichsten weiter wächst.

Armut bleibt ständiger Begleiter

Trotz globalem Wirtschaftswachstum verharrt die Zahl der Menschen in Armut seit Jahrzehnten auf alarmierendem Niveau. Weltweit leben 3,6 Milliarden Menschen unterhalb der Armutsgrenze – genauso viele wie 1990. Laut Weltbank kontrolliert das reichste Prozent fast 45 Prozent des weltweiten Vermögens. Besonders Frauen sind unverhältnismäßig betroffen: 24 Millionen mehr Frauen als Männer leben in extremer Armut.

Forderung nach gerechter Besteuerung

Angesichts dieser Ungleichheiten fordert Oxfam eine faire Besteuerung hoher Vermögen. Ein progressives Modell sieht vor, zwei Prozent auf Vermögen ab fünf Millionen US-Dollar, drei Prozent ab 50 Millionen US-Dollar und fünf Prozent auf Milliardenvermögen zu erheben.

Was du dir merken solltest:

  • Das Vermögen der Superreichen wuchs 2024 um 2 Billionen US-Dollar, mit durchschnittlich vier neuen Milliardären pro Woche; 60 Prozent des Reichtums stammen aus Erbschaften, Monopolen und politischen Verbindungen.
  • Weltweit leben 3,6 Milliarden Menschen weiterhin in Armut, was 44 Prozent der Menschheit entspricht, während das reichste 1 Prozent fast 45 Prozent des globalen Vermögens kontrolliert.
  • Auch in Deutschland bleibt der Reichtum konzentriert: 130 Milliardäre besitzen zusammen 625 Milliarden Euro, wovon 71 Prozent aus Erbschaften stammen.

Bild: © Unsplash

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