Globale Diät könnte Treibhausgase erheblich senken

Die „Planetary Health Diet“ könnte die durch Ernährung verursachten Treibhausgasemissionen signifikant reduzieren.

Die „Planetary Health Diet“ basiert größtenteils auf pflanzlichen Lebensmitteln. © Vecteezy

Eine internationale Forschergruppe hat berechnet, dass die weltweite Einführung der „Planetary Health Diet“ die durch Ernährung verursachten Treibhausgasemissionen um 17 Prozent senken könnte. Diese Erkenntnisse veröffentlichte das Team in der Fachzeitschrift „Nature Climate Change“.

Die Wissenschaftler untersuchten die Emissionen von 140 verschiedenen Nahrungsmitteln, die in 139 Ländern konsumiert werden. Frühere Forschungen zeigen bereits, dass eine fleisch- und fettreiche Ernährung gesundheitliche Probleme wie Herzkrankheiten verursacht. Zudem produziert die Tierhaltung mehr Treibhausgase als der Gemüseanbau. Mediziner und Umweltexperten raten daher seit langem, weniger Fleisch und mehr Gemüse zu konsumieren.

Forscher analysieren Ernährungsgewohnheiten weltweit

In ihrer neuen Studie quantifizierten die Forscher die Vorteile einer globalen Umstellung auf eine nachhaltigere Ernährung. Dabei betrachteten sie auch Unterschiede in den Konsumgewohnheiten zwischen den Ländern. Diese Unterschiede nutzten sie, um Vorschläge zur Verbesserung der globalen Emissionslage im Bereich der Ernährung zu machen.

Die Forscher fanden heraus, dass 56,9 Prozent der Weltbevölkerung zu viel Fleisch und Milchprodukte konsumieren. Sie bezeichnen diesen Konsum als „Überkonsum“. Wenn alle diese Überkonsumenten zur EAT-Lancet „Planetary Health Diet“ wechseln würden, könnten die durch Ernährung verursachten globalen Treibhausgasemissionen um 32,4 Prozent sinken.

Hier sind die Gesamtemissionen und Pro-Kopf-Emissionen aus der Ernährung für 139 Länder und Regionen dargestellt (Grafik oben). Regionale Emissionen aus der Ernährung werden für verschiedene Lebensmittelkategorien und Bevölkerungsgruppen aufgeschlüsselt. Das Balkendiagramm (linke primäre Achse) zeigt die regionalen Emissionsmengen, während das Liniendiagramm (rechte sekundäre Achse) die Bevölkerungszahl der jeweiligen Region darstellt (Grafik unten). © Studie
Hier sind die Gesamtemissionen und Pro-Kopf-Emissionen aus der Ernährung für 139 Länder und Regionen dargestellt (Grafik oben). Regionale Emissionen aus der Ernährung werden für verschiedene Lebensmittelkategorien und Bevölkerungsgruppen aufgeschlüsselt. Das Balkendiagramm (linke primäre Achse) zeigt die regionalen Emissionsmengen, während das Liniendiagramm (rechte sekundäre Achse) die Bevölkerungszahl der jeweiligen Region darstellt (Grafik unten). © Studie

Die Planetary Health Diet im Detail

Die „Planetary Health Diet“ entwickelte die EAT-Lancet-Kommission im Jahr 2019. Diese Ernährung soll laut phys.org als globales Modell dienen, das die Ernährungsbedürfnisse von zehn Milliarden Menschen bis zum Jahr 2050 decken könnte. Gleichzeitig könnte sie helfen, den Hunger zu bekämpfen, ernährungsbedingte Todesfälle zu reduzieren und den Zusammenbruch der natürlichen Umwelt zu verhindern.

Die Ernährung ähnelt einer vegetarischen Kost, erlaubt jedoch kleine Mengen an Milch- und tierischen Produkten wie Fisch, Eier und Fleisch. Besonders westliche Länder, in denen der Fleischkonsum am höchsten ist, müssten ihre Ernährungsgewohnheiten drastisch ändern, betonen die Forscher. Eine solche Umstellung könnte nicht nur positive Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen, sondern auch auf die Umwelt haben.

Die Diät bietet flexible Leitlinien, die eine pflanzenbetonte Ernährung mit einem hohen Anteil an Vollkornprodukten, Obst, Gemüse, Nüssen und Hülsenfrüchten fördern, während Fleisch und Milchprodukte in moderaten Mengen enthalten sind. © EAT Forum

Was du dir merken solltest:

  • Die weltweite Einführung der „Planetary Health Diet“ könnte die durch Ernährung verursachten Treibhausgasemissionen um bis zu 32,4 Prozent senken, insbesondere wenn Fleisch- und Milchkonsum reduziert werden.
  • Diese Ernährung basiert größtenteils auf pflanzlichen Lebensmitteln, erlaubt jedoch kleine Mengen an tierischen Produkten und wurde entwickelt, um sowohl die Umwelt zu schützen als auch die Gesundheit zu fördern.
  • Besonders in westlichen Ländern ist eine Umstellung dringend nötig, da hier der Fleischkonsum besonders hoch ist.

Bild: © Vecteezy

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