Experten warnen: Warum UV-Schutz schon im Frühling wichtig ist

Die Sonnenstrahlen werden nicht erst im Sommer gefährlich – guter UV-Schutz ist auch schon im Frühling wichtig.

Mit den ersten warmen Tagen steigt die UV-Strahlung – oft früher, als viele vermuten. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) empfiehlt daher, sich bereits im Frühling zu schützen: „Das Bewusstsein vieler Menschen, dass UV-Schutz wichtig ist, wächst. Aber nicht alle wissen, dass man teilweise schon im Frühjahr, an schönen sonnigen Tagen, aufpassen sollte“, sagt Dr. Inge Paulini, Präsidentin des BfS.

Ein wichtiger Orientierungspunkt ist der UV-Index. Ab einem Wert von 3 wird empfohlen, Haut und Augen zu schützen. Besonders Kinder und Menschen mit heller Haut sollten frühzeitig Maßnahmen ergreifen, da sie empfindlicher auf UV-Strahlung reagieren. Auch die Haut älterer Menschen ist oft schlechter darin, sich selbst zu regenerieren, was das Risiko für Schäden erhöht.

UV-Index zeigt Sonnenrisiko an

Bereits im März werden in Deutschland UV-Index-Werte von 3, in Süddeutschland sogar von 4 erreicht. Das ergaben Messungen des solaren UV-Messnetzes, das vom BfS in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen betrieben wird.

Die Strahlung gilt als Hauptursache für Hautkrebs, beschädigt aber nicht nur die Haut: UV-Strahlung kann auch das Risiko für Augenerkrankungen wie grauen Star erhöhen. Wer sich häufig ungeschützt in der Sonne aufhält, riskiert langfristige Schäden.

Schatten, Kleidung, Sonnencreme: Der richtige Schutz

Laut einer BfS-Umfrage aus dem Jahr 2024 meiden inzwischen mehr Menschen im Sommer die direkte Sonne. Laut Paulini ist das genau der richtige Weg:

Das Wichtigste ist, intensive Sonnenstrahlung möglichst zu vermeiden. Der zweite Schritt ist, die Haut zu bedecken: Lange Ärmel, lange Hosenbeine, Hut, Sonnenbrille sind zu empfehlen. Erst als Drittes kommt die Sonnencreme für die unbedeckte Haut.
Dr. Inge Paulini, Präsidentin des BfS

Beim Auftragen von Sonnencreme gibt es laut BfS ebenfalls einiges zu beachten:

Alle unbedeckten Körperstellen sollten eine halbe Stunde vor dem Rausgehen sorgfältig und großzügig mit Sonnencreme eingecremt werden. Nach dem Schwimmen oder starkem Schwitzen ist nachcremen wichtig.
Experten raten zu einem Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 30.
Bei Aufenthalt in großen Höhen, auf Schnee, am und im Wasser sowie in sonnenreichen Regionen ist ein Sonnenschutzmittel mit LSF 50+ erforderlich
Für Kinder, UV-empfindliche Personen und Menschen mit Hauttyp I und II wird ebenfalls ein sehr hoher Schutz mit LSF 50+ empfohlen.

Viele wenden diese Schutzmaßnahmen erst im Sommer an, dabei sind sie auch schon im Frühling wichtig. Meteorologisch beginnt der Frühling bereits am 1. März, kalendarisch erst am 20. März. Menschen, die viel Zeit im Freien verbringen, sollten sich besonders gut schützen. Dazu gehören etwa Bauarbeiter, Landwirte oder auch Freizeitsportler.

UV-Strahlung hat in den letzten Jahrzehnten zugenommen

Studien des BfS zeigen, dass die UV-Strahlung in Teilen Mitteleuropas in den vergangenen Jahrzehnten gestiegen ist. Eine Hauptursache dafür sei die Abnahme der Bewölkung. Experten vermuten, dass der Klimawandel dazu beiträgt. Mehr Sonnenstunden bedeuten auch mehr UV-Strahlung, die ungeschützte Haut trifft.

Ein weiterer Faktor ist die langfristige Veränderung der Ozonschicht. Zwar hat sich diese nach den Maßnahmen gegen das Ozonloch teilweise erholt, doch regionale Unterschiede bestehen weiterhin. Besonders in Höhenlagen und im Süden Deutschlands ist die Belastung höher.

Das BfS stellt aktuelle UV-Indexwerte für mehr als 40 Orte in Deutschland zur Verfügung. Sie werden täglich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang aktualisiert. Interessierte können sich auf www.bfs.de/uv-aktuell informieren.

Kurz zusammengefasst:

UV-Schutz ist bereits im Frühling wichtig, da die Sonnenstrahlung früh im Jahr hohe Werte erreichen kann und Haut sowie Augen schädigt.
Der UV-Index zeigt die Strahlenbelastung an, und ab einem Wert von 3 empfehlen Experten, Haut und Augen mit Schatten, Kleidung und Sonnencreme zu schützen.
Die UV-Strahlung nimmt durch den Klimawandel und weniger Bewölkung zu, weshalb regelmäßige Schutzmaßnahmen notwendig sind, um das Hautkrebsrisiko zu senken.

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