Welt im Klimaumbruch: 2,7-Grad-Erwärmung „bedroht Leben auf der Erde“

Ein neuer Klimareport offenbart: Bis 2100 könnte die globale Durchschnittstemperatur um 2,7 Grad ansteigen

Der weltweite Verlust durch Waldbrände hat im vergangenen Jahr ein neues Rekordniveau erreicht. © Pexels

Ein Forscherteam hat 35 sogenannte planetare Lebenszeichen untersucht und dabei alarmierende Ergebnisse veröffentlicht: Die Welt könnte bis 2100 eine globale Temperaturerhöhung von 2,7 Grad erreichen, wenn sich die aktuelle Politik nicht ändert, um den Klimawandel aufzuhalten. Die Experten fordern sofortiges Handeln und präsentieren konkrete Lösungen. In wenigen Wochen beginnt die UN-Klimakonferenz (COP29) in Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans.

Rekordwerte bei Treibhausgasen und Meeren

Die Wissenschaftler um William Ripple von der Oregon State University, die ihren Bericht in der Fachzeitschrift BioScience veröffentlichten, nennen erschreckende Zahlen. Von 35 untersuchten Indikatoren erreichten 25 neue Rekordwerte. Dazu gehören die Treibhausgase, die 2023 um 2,1 Prozent stiegen. Zum ersten Mal überschritten sie die Klimawirkung von 40 Milliarden Tonnen CO2. Die größten Verursacher: China, USA und Indien. Sie tragen zusammen zu mehr als der Hälfte der weltweiten Emissionen bei. Auch die Meere speichern mehr Wärmeenergie als je zuvor. Der Säuregehalt der Ozeane ist so hoch wie nie, was Massensterben von Fischen verursacht. Die Wälder leiden ebenfalls stark. 2023 zerstörten Waldbrände weltweit 11,9 Millionen Hektar – ein trauriger neuer Rekord.

Höchststände bei Nutztieren und fossilen Energien

Die Zahl der Nutztier-Wiederkäuer, wie Rinder, Schafe und Ziegen, erreichte 2023 einen neuen Höchststand. Diese Tiere produzieren Methan, ein starkes Treibhausgas. Gleichzeitig erreichte der Verbrauch fossiler Brennstoffe ein Allzeithoch. Zwar stieg die Nutzung von Solar- und Windenergie im Jahr 2023 um 15 Prozent, doch das kompensiert lediglich den wachsenden Energiebedarf. Der Verbrauch fossiler Brennstoffe liegt weiterhin 14-mal höher als der von Solar- und Windenergie.

Forscher fordern drastische Maßnahmen

Das Forscherteam befragte Klimaforscher und zeigt wenig Optimismus in deren Antworten. Von 380 Befragten glauben nur sechs Prozent, dass die Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzt werden kann. 26 Prozent der Befragten rechnen mit einer Erhöhung der Temperatur um 3 Grad.

Wir befinden uns bereits mitten in einem abrupten Klimaumbruch, der das Leben auf der Erde in einem Ausmaß bedroht, wie es die Menschheit noch nie erlebt hat.

William Ripple

Die Forscher fordern laut Tagesschau schnelle und umfassende Veränderungen, um den Klimawandel zu stoppen. Ein globaler Kohlenstoffpreis könnte die Emissionen senken und Gelder für Klimaschutzprogramme bereitstellen. Auch Methanemissionen sollten Geld kosten. Sie schlagen zudem vor, den Konsum und die Verschwendung, vor allem in wohlhabenden Ländern, drastisch zu reduzieren. Weitere Maßnahmen umfassen die Stärkung von Bildung und Frauenrechten, um die Geburtenrate zu senken, sowie die Förderung pflanzenbasierter Ernährung.

Was du dir merken solltest:

  • Ein Forscherteam warnt, dass die globale Temperatur bis 2100 um 2,7 Grad steigen könnte, wenn keine drastischen Maßnahmen ergriffen werden.
  • Die Treibhausgasemissionen und der Verbrauch fossiler Brennstoffe erreichten 2023 neue Höchstwerte, während die Nutzung erneuerbarer Energien noch nicht ausreicht, um den wachsenden Energiebedarf zu decken.
  • Die Wissenschaftler fordern schnelle Veränderungen, darunter die Einführung eines globalen Kohlenstoffpreises und die Reduzierung von Konsum und Verschwendung, um die Folgen des Klimawandels zu mildern.

Übrigens: Forscher haben in einer Studie festgestellt, dass sechs von neun planetaren Grenzen überschritten sind. Es bleiben nur fünf Jahre, um die CO2-Emissionen drastisch zu senken und das Risiko irreversibler Schäden zu verringern. Mehr dazu erfährst du in unserem Artikel.

Bild: © Pexels

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