Deutsche KI: WeSort.AI sortiert Müll fünf mal schneller als Menschen und fast 100 Prozent genau

WeSort.AI aus Würzburg revolutioniert mit KI die Müllsortierung und gewinnt den Gründerpreis. Ihre Technologie lässt Menschen alt aussehen.

WeSort.AI nutzt Künstliche Intelligenz, um Wertstoffmüll effizienter und präziser als bisherige Methoden zu sortieren.

WeSort.AI nutzt Künstliche Intelligenz, um Wertstoffmüll effizienter und präziser als bisherige Methoden zu sortieren. © WeSort.AI

Deutschland hat Innovation nicht verlernt. Das beweisen die Brüder Nathanael und Johannes Laier, die sich in Würzburg zusammengeschlossen haben, um die Müllsortierung mithilfe von Künstlicher Intelligenz zu revolutionieren. Ihr Unternehmen, WeSort.AI, hat ein System entwickelt, das nicht nur effizienter, sondern auch präziser ist als jede bisherige Methode. Für diesen Erfolg wurde das Start-up nun mit dem Deutschen Gründerpreis 2024 ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand im ZDF-Hauptstadtstudio in Berlin statt, wo die Brüder den begehrten Preis entgegennahmen.

WeSort.AI setzt auf Hochgeschwindigkeit und Präzision

Die Technologie von WeSort.AI bietet eine Lösung für ein drängendes Problem: die ineffiziente Mülltrennung. Während menschliche Müllsortierer viel Zeit benötigen und nur eine Genauigkeit von rund 50 Prozent erreichen, sortiert die KI des Würzburger Unternehmens den Abfall in einem Bruchteil der Zeit und mit einer fast hundertprozentigen Genauigkeit. „Müllsortierung auf diesem Niveau – das gab es bisher noch nicht“, betonte Laudator Andreas Haffner bei der Preisverleihung laut BR24. Die Künstliche Intelligenz von WeSort.AI lernt ständig dazu und erkennt immer besser, was nicht in den Müll gehört.

Innovation in der Abfallwirtschaft

Der Vorteil dieser Technologie liegt auf der Hand: Eine präzisere und schnellere Mülltrennung kann die Recyclingquoten drastisch erhöhen. Derzeit werden in Deutschland laut der K-Zeitung nur 17 Prozent des Wertstoffmülls recycelt. Der Großteil wird verbrannt oder ins Ausland exportiert. Das System von WeSort.AI könnte dazu beitragen, dass ein größerer Teil des Mülls tatsächlich wiederverwertet wird. Besonders bei Kunststoffverpackungen bleibt großes Potenzial ungenutzt, da man diese oft für minderwertige Produkte verwendet oder gar nicht wiederverwertet.

Mit ihrer KI-basierten Sortierung haben die Gründer aus Würzburg ein System geschaffen, das mehr als sieben Millionen verschiedene Produkte unterscheiden kann. Die Technologie ist in der Lage, Marken, Volumen und Gewicht von Müllobjekten zu erkennen und diese exakt in die richtigen Recyclingkanäle zu befördern. „Die beiden Gründer arbeiten bereits mit den großen internationalen Playern der Branche zusammen“, erklärte Haffner weiter. „Man kann sagen: Im Müllgeschäft läuft nichts mehr ohne ihre KI.“

Recyceln statt verbrennen

Das Ziel von WeSort.AI ist klar: Der Recyclingprozess soll nicht nur effizienter, sondern auch nachhaltiger werden. Die Künstliche Intelligenz ermöglicht es, wertvolle Rohstoffe zurückzugewinnen, die bisher verloren gegangen wären. Besonders in Zeiten von Ressourcenknappheit und Klimawandel ist dies ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

WeSort.AI analysiert den Müll fünf Mal schneller als Menschen. © WeSort.AI
WeSort.AI analysiert den Müll fünf Mal schneller als Menschen. © WeSort.AI

Laut Schätzungen der beiden Gründer wird die jährliche Abfallmenge bis 2050 weltweit um rund 70 Prozent auf 3,4 Milliarden Tonnen ansteigen. Schon heute können herkömmliche Sortiertechniken und manuelle Methoden diesen Anstieg nicht bewältigen. Die Technologie von WeSort.AI könnte helfen, diesen Herausforderungen zu begegnen, indem sie den Müll schneller und präziser sortiert und so einen Beitrag zur effizienteren Abfallbewältigung leistet.

Ein weiterer bedeutender Vorteil der Technologie von WeSort.AI ist die Sicherheit. Die KI erkennt problematische Abfallstoffe wie Lithium-Ionen-Akkus präzise und entfernt sie aus dem Sortierprozess, bevor sie ein Risiko darstellen. Dies reduziert nicht nur die Brandgefahr in den Anlagen, sondern schützt auch die Mitarbeiter.

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Vision für die Zukunft

CEO Nathanael Laier zeigte sich stolz und dankbar: „Es ist eine große Ehre für uns und unser ganzes Team, nominiert zu sein und es ist eine großartige Ermutigung, jeden Tag auf Neue das Beste zu geben, das Recycling ein großes Stück voranzubringen.“ Für die Gründer von WeSort.AI ist der Preis nicht nur eine Auszeichnung, sondern auch ein Ansporn, ihre Vision weiter zu verfolgen. „Die Aufmerksamkeit, die man durch den Preis bekommt, ist natürlich riesig“, so Laier. „Wir freuen uns über jeden Menschen, den wir inspirieren können, sich selbst der Herausforderung zu stellen, ein Unternehmen zu gründen, um damit die Zukunft von morgen zu gestalten.“

Brüder Nathanael und Johannes Laier wollen mit WeSort.AI die Müllsortierung effizienter und günstiger machen. © WeSort.AI
Brüder Nathanael und Johannes Laier wollen mit WeSort.AI die Müllsortierung effizienter und günstiger machen. © WeSort.AI

Was du dir merken solltest:

  • WeSort.AI revolutioniert die Müllsortierung durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz, die fünfmal schneller und fast 100 genauer als menschliche Sortierer arbeitet.
  • Die Technologie von WeSort.AI kann Millionen von Produkten präzise erkennen und sortieren, was zu einer erheblichen Steigerung der Recyclingquoten beitragen könnte.
  • Dank der innovativen Müllsortierung mit KI wird der Recyclingprozess effizienter, sicherer und nachhaltiger, was besonders in Zeiten von Ressourcenknappheit von großer Bedeutung ist.

Übrigens: Während WeSort.AI in Deutschland zeigt, wie innovative KI-Anwendungen die Zukunft prägen können, hinkt das Land insgesamt im globalen KI-Wettbewerb hinterher. Warum Deutschland bei der KI-Forschung nicht genug Risiko eingeht und welche Chancen dabei ungenutzt bleiben, erfährst du in unserem Artikel.

Bild: © WeSort.AI

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