Karrierefaktor KI: Bald so unersetzlich wie Word und Excel?
Künstliche Intelligenz wird in der Arbeitswelt immer wichtiger und könnte bald genauso unverzichtbar wie Word und Excel werden.
Künstliche Intelligenz (KI) wird schon bald zur unverzichtbaren Kompetenz im Berufsleben. Wer sich nicht weiterbildet, riskiert, den Anschluss zu verlieren. Immer mehr Unternehmen erwarten von ihren Mitarbeitern den Umgang mit KI-Tools, nicht nur in der Technologiebranche. Laut einer Analyse der Jobplattform Adzuna verlangen in Großbritannien bereits ein Drittel der Stellenanzeigen KI-Kenntnisse. In den USA liegt der Anteil sogar bei mehr als 50 Prozent.
KI-Kompetenz wird zur Basis
Professor Andrew Rogoyski vom Surrey Institute for People-Centred Artificial Intelligence sieht diese Entwicklung als unumkehrbar. „Die meisten Bürojobs werden bald KI-Kompetenz erfordern“, sagt Rogoyski laut FAZ. Für ihn stellt der Umgang mit KI-Tools eine natürliche Erweiterung bestehender Office-Kenntnisse dar.
Wie Microsoft Word und Excel wird KI schon bald zur Alltagsfähigkeit.
Andrew Rogoyski
Rogoyski glaubt, dass die meisten Menschen diese Fähigkeiten ohne große Schwierigkeiten lernen können. Doch er warnt, dass sich dadurch die digitale Kluft zwischen denen mit und denen ohne Zugang vertiefen könnte. Menschen mit KI-Kompetenzen würden bei einer Bewerbung klar im Vorteil sein.
Du wirst deinen Job nicht an KI verlieren, sondern an jemanden, der KI nutzt.
Andrew Rogoyski
Wichtiger als Abschlüsse?
Eine Untersuchung des Oxford Internet Institute zeigt, dass einige Branchen KI-Kenntnisse höher bewerten als akademische Abschlüsse. Das Institute for Public Policy Research (IPPR) rät hingegen, KI eher zur Unterstützung von Jobs zu nutzen. Vor allem im Gesundheitswesen könne eine kluge Regulierung der Technologie den Menschen in entscheidenden Fragen die Verantwortung überlassen.
Rogoyski sieht den Einsatz von KI zur Job-Erweiterung positiv: „Große Sprachmodelle wie ChatGPT können jetzt sehr gut schreiben, aber menschliche Aufsicht bleibt unerlässlich.“ Ohne diese Kontrolle könnten vermeintliche Effizienzgewinne ins Gegenteil umschlagen.
Effizienzsteigerung durch KI – Gefahr oder Chance?
Rogoyski vergleicht die aktuelle Entwicklung mit der Einführung von E-Mail. Ursprünglich sollten E-Mails die Arbeit erleichtern. Doch inzwischen überfordern sie viele Arbeitnehmer. „Als E-Mail kam, dachte ich: ‚Super, ich muss keine physischen Memos mehr schreiben.‘ Doch heute sind wir Sklaven unserer Posteingänge geworden“, sagt er.
Rogoyski betont, dass Technologien, die die Effizienz steigern sollen, oft unerwartete Nebenwirkungen haben. KI-Tools könnten neue Herausforderungen schaffen, anstatt die Arbeitsbelastung zu senken. Unternehmen müssen sich diesen Risiken bewusst sein und KI durchdacht in ihre Prozesse integrieren.
Was du dir merken solltest:
- Künstliche Intelligenz wird immer wichtiger im Berufsleben, und der Umgang mit KI-Tools gilt bald als grundlegende Fähigkeit, ähnlich wie Microsoft Word oder Excel.
- Laut Professor Rogoyski vom Surrey Institute for People-Centred Artificial Intelligence müssen sich Unternehmen und Mitarbeiter auf die Nutzung von KI einstellen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
- Eine kluge Regulierung und menschliche Aufsicht sind notwendig, um die Vorteile von KI effizient zu nutzen und unerwartete Nachteile zu vermeiden.
Übrigens: Eine neue Studie zeigt: KI kann im Kampf gegen Verschwörungstheorien und Fake News eine große Hilfe sein. Warum das so ist, erfährst du in unserem Artikel.
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