Lieber nicht trinken: Umweltbundesamt rät zur Vorsicht bei warmem Leitungswasser

Warmes Leitungswasser kann Schwermetalle aus Rohren lösen, länger in den Leitungen stehen und so die Entstehung von Legionellen begünstigen.

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Kann man Leitungswasser bedenkenlos trinken? © Unsplash

Ein Glas warmes Wasser am Morgen? Soll gut für die Verdauung sein. Und Kartoffeln oder Nudeln mit warmem Leitungswasser aufsetzen? Spart Zeit. Doch das Umweltbundesamt warnt eindringlich: Warmes Leitungswasser sollte man weder trinken, noch zum Kochen verwenden. Der Grund liegt in der Qualität des Wassers – und den Risiken, die damit einhergehen.

„Es hat sich durch die Zirkulation im Warmwassersystem länger in den Rohren aufgehalten“, erklärt das Umweltbundesamt. Während diese Zirkulation wichtig ist, um Legionellenbildung zu verhindern, kommt es gleichzeitig zu einer Qualitätsminderung. Stoffe wie Schwermetalle können sich aus den Rohren lösen – insbesondere in älteren Leitungen. Diese Substanzen werden auch durch Kochen nicht vollständig neutralisiert. Die Empfehlung ist klar: Für den Verzehr und die Zubereitung von Speisen stets kaltes Wasser aus der Leitung verwenden.

Gefahren aus den Leitungen: Legionellen und Schwermetalle

Legionellen, Bakterien, die durch Aerosole beim Duschen eingeatmet werden können, sind in warmem Wasser ein bekanntes Problem. Aus diesem Grund wird das Wasser im System auf mindestens 60 Grad gehalten und regelmäßig zirkuliert. Doch genau diese Zirkulation hat ihren Preis: Je länger Wasser in den Leitungen steht, desto mehr Stoffe aus dem Leitungsmaterial können sich lösen. Das betrifft vor allem ältere Rohrsysteme, aber auch minderwertige Materialien in Armaturen.

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Ein weiterer Nachteil: Warmes Wasser, das nicht frisch aus der Leitung kommt, steht oft in toten Rohrabschnitten, wo es sich noch stärker mit Schadstoffen anreichern kann. Experten raten daher, selbst warmes Wasser einige Minuten laufen zu lassen, wenn es unbedingt genutzt werden soll – eine Verschwendung von Zeit, Wasser und Energie.

Warum frisches, kaltes Leitungswasser die bessere Wahl ist

In Deutschland gehört Trinkwasser zu den am strengsten überwachten Lebensmitteln. Die Qualität ist hervorragend, solange es frisch aus der Leitung kommt. Nach mehr als vier Stunden Standzeit in den Rohren sollte es jedoch ablaufen, bis es kühl wird – ein einfaches Zeichen für Frische. Mit dieser kleinen Maßnahme lässt sich Stagnationswasser vermeiden, das ebenfalls belastet sein kann.

Warmwasser: Ein Energiefresser mit Kostenfalle

Neben den gesundheitlichen Aspekten hat warmes Leitungswasser noch eine andere Schattenseite: Es belastet Umwelt und Geldbeutel. Zehn Prozent der Energiekosten eines Haushalts entfallen laut dem Umweltbundesamt auf die Warmwasserbereitung. Ein sparsamer Umgang reduziert nicht nur CO2-Emissionen, sondern spart auch bares Geld. Tropfende Wasserhähne, insbesondere an Warmwasserleitungen, können dabei jährlich Tausende Liter Wasser verschwenden – und unnötige Kosten verursachen.

Die wichtigsten Tipps für den Umgang mit Leitungswasser

  1. Warmwasser vermeiden: Für Speisen und Getränke ausschließlich kaltes Leitungswasser nutzen.
  2. Leitungen spülen: Das Wasser nach längeren Standzeiten ablaufen lassen, bis es kühl ist.
  3. Fachbetrieb beauftragen: Alte oder problematische Installationen nur von zertifizierten Experten überprüfen und reparieren lassen.

Mit diesen einfachen Maßnahmen bleibt Leitungswasser eine sichere, günstige und umweltfreundliche Wahl.

Was du dir merken solltest:

  • Warmes Leitungswasser kann durch längere Standzeiten in den Rohren mit Schwermetallen belastet sein und Legionellenbildung begünstigen.
  • Für den Verzehr und die Zubereitung von Speisen ist kaltes, frisches Leitungswasser die sichere und qualitativ hochwertige Wahl.
  • Wasser nach langen Standzeiten ablaufen lassen, um Belastungen zu vermeiden, und auf professionelle Installationen im Haus achten.

Übrigens: Zu viel Wasser zu trinken, kann gefährlich werden und eine sogenannte Wasservergiftung auslösen. Doch wie viel ist zu viel, und warum sind gerade Sportler oder Menschen mit bestimmten Erkrankungen besonders gefährdet? Mehr dazu in unserem Artikel.

Bild: © Unsplash

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