Intervallfasten unter Beschuss: Studie ist Herzrisiken auf der Spur
Intervallfasten auf dem Prüfstand: Eine neue Studie enthüllt ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sind die Tage des 8-Stunden-Essensfensters gezählt?
Eine umfangreiche Studie in den USA mit über 20.000 Teilnehmern offenbart, dass Personen, die Intervallfasten mit einem 8-Stunden-Essensfenster praktizieren, ein signifikant erhöhtes Risiko haben, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben.
Die Forschungsergebnisse, die kürzlich auf der wissenschaftlichen Tagung der American Heart Association präsentiert wurden, werfen neue Fragen über die langfristigen Auswirkungen dieser beliebten Diätform auf.
Die Wahrheit über Intervallfasten und Herzgesundheit
Trotz der Beliebtheit von Intervallfasten als Methode zur Gewichtsreduktion und potenziellen Verbesserung der Herzgesundheit zeigen die Ergebnisse, dass eine Beschränkung der täglichen Essenszeit auf weniger als 8 Stunden am Tag nicht zwangsläufig mit einer längeren Lebensdauer verbunden ist. Insbesondere Menschen, die bereits an Herzkrankheiten oder Krebs leiden, zeigen ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-bedingte Todesfälle.
Intervallfasten: Langzeitfolgen für die Gesundheit
Die Studie hebt hervor, dass eine Essensdauer von weniger als 8 Stunden täglich mit einem 91 Prozent höheren Risiko für den Tod durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen einhergeht. Diese Erkenntnisse sind besonders relevant für Menschen mit bestehenden Erkrankungen wie Herzkrankheiten oder Krebs, bei denen eine weitere Essenszeitbeschränkung sogar zu einem noch höheren Risiko führen kann.
Ein maßgeschneiderter Ansatz in der Ernährung ist entscheidend
Die Ergebnisse der Studie betonen die Notwendigkeit eines individuell angepassten Ernährungsansatzes, insbesondere für Personen mit bestehenden Herzerkrankungen oder Krebs. „Patienten sollten sich der Verbindung zwischen einem 8-stündigen Essensfenster und einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Todesfälle bewusst sein“, mahnt Victor Wenze Zhong, und fordert zu einer sorgfältigen Abwägung von Diätempfehlungen auf.
Zukünftige Forschungen zum Intervallfasten sind notwendig
Die Forscher weisen darauf hin, dass die Studienergebnisse auf Selbstangaben basieren und weitere Untersuchungen erforderlich sind, um die biologischen Mechanismen hinter den beobachteten Zusammenhängen zu verstehen. Zukünftige Studien könnten Aufschluss darüber geben, ob diese Ergebnisse auch auf Menschen in anderen Teilen der Welt zutreffen und welche Rolle die Nährstoffqualität dabei spielt.
Ergebnisse der Studie sind mit Vorsicht zu genießen
Verschiedene Fachleute haben ernsthafte Bedenken bezüglich einer Studie aus China geäußert. Ein wesentliches Problem ist, dass unklar bleibt, für welche Dauer die Teilnehmenden das Intervallfasten umgesetzt haben. Ihre Ernährungsgewohnheiten wurden lediglich in zwei Befragungen erfasst. „Es ist unbekannt, wie lange, auf welche Weise und aus welchen Gründen die Teilnehmenden gefastet haben“, erklärt Hans Hauner, Spezialist für Ernährungsmedizin an der Technischen Universität München. Er hebt hervor, dass aufgrund dieser Unklarheiten keine verlässlichen Rückschlüsse auf die Effekte der Diät auf Herz-Kreislauf-Gesundheit oder Lebensrisiko gezogen werden können.
Stefan Kabisch von der Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselmedizin an der Charité in Berlin wirft zudem die Möglichkeit auf, dass möglicherweise nicht das Intervallfasten an sich das erhöhte Sterberisiko verursacht. Personen, die sich für diese Ernährungsweise entscheiden, könnten bereits zuvor an Übergewicht, Diabetes Typ 2 oder hohen Blutfettwerten gelitten haben. Solche Bedingungen sind bekannte Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und könnten die Wahrscheinlichkeit eines vorzeitigen Todes erhöhen.
Was du dir merken solltest:
- Intervallfasten und Herzgesundheit: Eine große Studie in den USA zeigt, dass Personen, die ein 8-Stunden-Essensfenster beim Intervallfasten einhalten, ein um 91 Prozent erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben, verglichen mit jenen, die über 12 bis 16 Stunden verteilt essen.
- Risiken für bestimmte Gruppen: Menschen mit bestehenden Herzkrankheiten oder Krebs haben ein noch höheres Risiko für herzbedingte Todesfälle, wenn sie die Nahrungsaufnahme auf weniger als 8 Stunden beschränken, was die Bedeutung eines individuell angepassten Ernährungsansatzes unterstreicht.
- Bedeutung weiterer Forschung: Die Ergebnisse basieren auf Selbstangaben und benötigen weitere Untersuchungen, um die zugrundeliegenden Mechanismen zu verstehen. Zukünftige Studien sind erforderlich, um zu klären, ob diese Risiken weltweit bestehen und wie die Nährstoffqualität die Effekte des Intervallfastens beeinflusst.
Bild: © Vecteezy
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