Balance finden: Wie Ordnung das Wohlbefinden verbessert – und wann sie zum Zwang wird

Ein ordentliches zu Hause hilft bei innerer Unruhe und unterstützt die Kreativität.

Young happy woman using a vacuum cleaner the floor in living room

Aufräumen kann eine meditative Wirkung haben. © Vecteezy

Aufräumen verbessert nachweislich das psychische Wohlbefinden. Experten der Oberberg Kliniken betonen, dass Ordnung nicht nur ästhetisch ansprechend ist, sondern auch eine bedeutende Rolle für die Psyche spielt. Sie stellten fest, dass ein geordnetes Umfeld und innere Ruhe eng miteinander verknüpft sind. Diese positiven Effekte reichen oft tiefer, als vielen bewusst ist. „Ein äußerer Ordnungsprozess hilft, die Gedanken zu sortieren und ein Gefühl von Struktur und Übersichtlichkeit zu schaffen“, erklären die Fachleute laut dpa.

Ordnung als Mittel gegen innere Unruhe

In unsicheren Zeiten kann das Aufräumen eine Art meditativen Prozess darstellen, der die Kontrolle über Gedanken und Gefühle zurückbringt. Menschen, die sich innerlich durcheinander fühlen, greifen oft intuitiv zum Putzlappen oder beginnen, den Schreibtisch aufzuräumen. Die Experten der Oberberg Kliniken betonen, dass Ordnung somit effektiv dabei hilft, innere Unruhe zu bekämpfen.

Streit um Ordnung in Partnerschaften

Laut dpa entstehen Konflikte in Beziehungen oft durch unterschiedliche Auffassungen von Ordnung. Häufig verbergen sich tiefere Probleme hinter Streitigkeiten über Unordnung, wie etwa eine unausgeglichene Aufgabenverteilung. Die Experten der Oberberg Kliniken raten Paaren, klare Bedürfnisse zu formulieren und Kompromisse zu finden, anstatt Vorwürfe zu machen.

Ordnung und Kreativität: Ein Balanceakt

Ein gewisses Maß an Unordnung fördert laut den Fachleuten die Kreativität, doch zu viel Chaos führt oft zu einem Gefühl des Stillstands:

Wenn das Chaos den Alltag dominiert, bewirkt es das Gegenteil von Kreativität.

Sie empfehlen, eine Balance zu finden, bei der Kreativität und Ordnung harmonieren.

Tipps für dauerhafte Ordnung

Dagmar Schäfer, eine Schweizer Ordnungs-Influencerin, empfiehlt die Philosophie „Alles hat seinen Platz“, um langfristig Ordnung zu halten. Sie rät dazu, Gegenstände nah bei dem Ort zu platzieren, wo man sie nutzt, gut erreichbar und in Kategorien sortiert aufzubewahren. Zudem betont sie die Wichtigkeit von Routinen, sowohl morgens als auch abends. Diese Routinen verhindern, dass Unordnung überhaupt erst entsteht, und sorgen für einen positiven Start in den Tag.

Achtung: Wenn das Bedürfnis nach Sauberkeit und Ordnung das tägliche Leben dominiert, kann der Ordnungsdrang extreme Formen annehmen. Besonders problematisch wird es, wenn bereits kleine Unordnungen oder asymmetrische Arrangements unangenehme Gefühle bis hin zu starken Ängsten auslösen. Die Fachleute der Oberberg Kliniken empfehlen in solchen Fällen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Was du dir merken solltest:

  • Ein aufgeräumtes Zuhause fördert das psychische Wohlbefinden, indem es innere Ruhe und Struktur schafft.
  • Ordnung kann helfen, innere Unruhe zu bekämpfen, indem sie als meditativer Prozess dient, der Kontrolle über Gedanken und Gefühle zurückbringt.
  • Gleichzeitig ist es wichtig, ein Gleichgewicht zu finden, da ein gewisses Maß an Unordnung Kreativität fördern kann, während zu viel Chaos negative Auswirkungen hat.

Übrigens: Auch wenn Routinen gut sind für die innere Ordnung, so gibt es einige Dinge am Morgen, die ungesünder sind, als du denkst – Kaffee gehört auch dazu. Welche Morgenroutinen du noch überdenken solltest, erfährst du in unserem Artikel.

Bild: © Vecteezy

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert