Mit Smartwatches gegen die Sucht: So hilft neue Technologie, mit dem Rauchen aufzuhören

Eine Smartwatch-App erkennt Raucherbewegungen und bietet gezielte Unterstützung, wenn man mit dem Rauchen aufhören will. Erste Studien belegen ihr Potenzial.

Mit Technik gegen das Rauchen: Eine Studie zeigt, wie Smartwatches mit Bewegungssensoren über zwei Drittel der Nutzer beim Aufhören unterstützen können. © Chris Stone / University of Bristol

Mit Technik gegen das Rauchen: Eine Studie zeigt, wie Smartwatches mit Bewegungssensoren über zwei Drittel der Nutzer beim Aufhören unterstützen können. © Chris Stone / University of Bristol

Mit dem Rauchen aufzuhören zählt zu den schwierigsten Vorsätzen, doch eine Smartwatch-App könnte hier Abhilfe schaffen. Eine neue Studie der University of Bristol zeigt, wie Bewegungssensoren in Smartwatches typische Handbewegungen beim Rauchen erkennen und gezielt Unterstützung bieten können. Wird eine Zigarette erkannt, sendet die Uhr sofort eine Vibration und zeigt motivierende Nachrichten an – genau im entscheidenden Moment.

Die App, entwickelt von Wissenschaftlern um Chris Stone, ist die erste ihrer Art, die ausschließlich auf einer Smartwatch läuft. Damit werden aufwendige Kombinationen mit Smartphones überflüssig. Laut Stone zielt das Konzept darauf ab, „mit minimalem Aufwand und maximaler Wirkung“ den Nutzer auf seinem Weg zum Rauchstopp zu unterstützen.

Neue Ansätze für ein altbekanntes Problem

Rauchen ist eine der Hauptursachen für vermeidbare Krankheiten und verkürzt die Lebenserwartung drastisch. Trotzdem fällt es vielen schwer, das Laster dauerhaft aufzugeben. Genau hier setzt die Smartwatch-App an: Sie greift ein, wenn ein Rückfall droht, und liefert genau dann Unterstützung, wenn sie am meisten gebraucht wird.

In der Studie trugen 18 Teilnehmer, die täglich mehr als zehn Zigaretten rauchten, zwei Wochen lang eine Android-Smartwatch mit der App. Die Ergebnisse zeigen, dass 66 Prozent der Teilnehmer die Methode als hilfreich empfanden. Viele berichteten, dass die App ihnen bewusster machte, wann und warum sie zur Zigarette griffen, und sie ermutigte, ihr Verhalten zu ändern.

App motiviert gezielt, aber optimiert noch langsam

Die App setzt auf personalisierte und motivierende Nachrichten, wie etwa: „Mit dem Rauchen aufzuhören, lässt Sie leichter atmen.“ Andere Botschaften zeigen, wie viele Zigaretten an einem Tag geraucht wurden, und machen die Konsequenzen sichtbar.

Nicht verpassen:

Allerdings gab es auch Kritikpunkte: Manche Teilnehmer wünschten sich mehr Abwechslung bei den Nachrichten und schnellere Reaktionen der App. Dennoch waren sich die Forscher sicher, dass die Technologie großes Potenzial hat, Menschen beim Rauchen aufhören nachhaltig zu unterstützen.

Langzeitstudien sollen das Potenzial der Smartwatch bestätigen

Der nächste Schritt ist eine langfristige Testphase mit einer größeren Teilnehmergruppe. „Diese Technologie könnte ein echter Gamechanger sein“, meint Alizée Froguel von Cancer Research UK. „Smartwatches könnten künftig eine wichtige Rolle in der Rauchentwöhnung spielen, aber es braucht weitere Forschung, um ihre Wirksamkeit zu bestätigen.“

Wer jetzt den Vorsatz hat, 2025 gesünder zu leben, kann bereits auf viele etablierte Programme zurückgreifen. Die Forschung zeigt: Unterstützung im richtigen Moment kann entscheidend sein, um den Rauchstopp erfolgreich zu meistern.

Was du dir merken solltest:

  • Die neue Smartwatch erkennt typische Raucherbewegungen und sendet personalisierte Nachrichten, um Rückfälle zu vermeiden, wenn jemand mit dem Rauchen aufhören will. Studien zeigen, dass 66 Prozent der Teilnehmer die Methode als hilfreich empfanden.
  • Die Technologie läuft vollständig auf der Smartwatch und arbeitet ohne Smartphone-Kopplung. Dadurch ist sie einfach in der Anwendung und greift genau im entscheidenden Moment ein.
  • Ziel ist es, mit minimalem Aufwand und gezielter Unterstützung die Erfolgschancen beim Rauchstopp zu steigern. Langfristige Tests sollen nun die Wirksamkeit weiter untersuchen.

Übrigens: Eine umfassende Studie zeigt, dass Dampfen die DNA auf ähnliche Weise beeinflusst wie Rauchen und damit auch ebenso das Krebsrisiko erhöhen kann. Mehr dazu erfährst du in unserem Artikel.

Bild: © Chris Stone / University of Bristol

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