Krebsrisiko senken: Warum Vitamin D im Winter unverzichtbar ist

Mit den kürzeren Tagen im Herbst und Winter sinkt die Sonnenstrahlung, was zu Vitamin-D-Mangel führen kann. Dabei ist das Sonnenvitamin so wichtig, es könnte sogar das Krebsrisiko senken.

Die Wintermonate rücken näher und damit steigt auch das Risiko für einen Vitamin-D-Mangel. © Unsplash

Die Wintermonate rücken näher und damit steigt auch das Risiko für einen Vitamin-D-Mangel. © Unsplash

Jetzt ist Herbst, und die kalten Wintermonate stehen bevor. Mit den kürzeren Tagen kommt weniger Sonne – und das bedeutet oft auch weniger Vitamin D für unseren Körper. Besonders in dieser Jahreszeit steigt das Risiko eines Vitamin-D-Mangels. Experten raten daher zur täglichen Einnahme des Sonnenvitamins, besonders da Forschungen überraschende Erkenntnisse geliefert haben: Vitamin D senkt das Risiko, an Krebs zu sterben.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) weist darauf hin, dass bis zu 70 Prozent der Deutschen in dieser Zeit an einem Vitamin-D-Mangel leiden könnten. Die Ursache liegt darin, dass die UV-B-Strahlung der Sonne, die für die Vitamin-D-Produktion in der Haut verantwortlich ist, im Herbst und Winter kaum die Erdoberfläche erreicht. Menschen verbringen zudem weniger Zeit im Freien, wodurch die Vitamin-D-Bildung weiter eingeschränkt wird. Wer im Winter seltener rausgeht, verbraucht schnell die vorhandenen Reserven. Allein über die Nahrung lässt sich der Bedarf kaum decken, da nur wenige Lebensmittel wie fetter Fisch, darunter Lachs und Makrele, relevante Mengen Vitamin D enthalten. Produkte wie Eier oder Milch liefern hingegen nur geringe Mengen des wichtigen Vitamins.

Vitamin D als Stärkung für Knochen und Immunsystem

Vitamin D ist nicht nur wichtig für die Knochengesundheit, sondern unterstützt auch die Muskelkraft und das Immunsystem. Es reguliert den Kalzium- und Phosphathaushalt im Körper, was für die Stabilität der Knochen entscheidend ist. Neuere Studien, darunter auch die des DKFZ, zeigen jedoch, dass Vitamin D eine weitere wichtige Rolle spielen könnte: Es senkt offenbar das Risiko, an Krebs zu sterben. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass besonders Menschen mit einem nachgewiesenen Vitamin-D-Mangel von der Einnahme profitieren“, erklärt Ben Schöttker, Epidemiologe am DKFZ, laut der Berliner Morgenpost.

In ihrer Analyse untersuchten Schöttker und sein Team 14 qualitativ hochwertige Studien mit insgesamt rund 105.000 Teilnehmern. Sie stellten fest, dass eine regelmäßige Einnahme von Vitamin D die Krebssterblichkeit um etwa 12 Prozent senken könnte. Besonders deutlich fiel der Effekt bei älteren Menschen über 70 Jahren aus, insbesondere, wenn sie bereits vor einer Krebsdiagnose regelmäßig Vitamin D eingenommen hatten.

Vorsicht bei Überdosierung

Trotz der positiven Effekte warnen Experten wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) vor den Gefahren einer Überdosierung. Eine zu hohe Dosis von Vitamin D kann unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen, darunter ein erhöhter Kalziumspiegel im Blut, der das Risiko für Nierensteine oder Gefäßverkalkungen steigert. Das BfR empfiehlt Erwachsenen daher, nicht mehr als 100 Mikrogramm oder 4.000 Internationale Einheiten (I.E.) Vitamin D pro Tag einzunehmen.

Ben Schöttker und seine Kollegin Sha Sha vom DKFZ haben in einer weiteren groß angelegten Studie untersucht, ob hohe Vitamin-D-Dosen tatsächlich gesundheitliche Risiken bergen. Sie nutzten dazu die Daten der britischen Biobank, die Gesundheitsinformationen von etwa einer halben Million Menschen im Alter von 40 bis 69 Jahren enthält. Die Analyse ergab keine Hinweise auf schwerwiegende gesundheitliche Probleme durch Überdosierung. „Gefährlich wird es erst bei einer täglichen Dosis von über 10.000 I.E.“, betont Schöttker.

Vitamin D besonders wichtig ab 50

Ab einem Alter von 50 Jahren steigt das Risiko, an Krebs zu erkranken, deutlich. Daher empfehlen Experten, den Vitamin-D-Spiegel regelmäßig kontrollieren zu lassen. Besonders in den Wintermonaten lässt sich ein Mangel kaum allein durch die Ernährung ausgleichen. „So viel fetten Fisch kann niemand essen“, fasst Schöttker zusammen. Deshalb sei es sinnvoll, bei nachgewiesenem Mangel auf eine tägliche Vitamin-D-Einnahme zu setzen und die Dosierung mit dem Arzt abzusprechen.

Was du dir merken solltest:

  • Im Herbst und Winter wird die Vitamin-D-Produktion durch fehlende UV-B-Strahlung eingeschränkt, wodurch bis zu 70 Prozent der Deutschen an einem Mangel leiden könnten.
  • Vitamin D stärkt nicht nur Knochen und das Immunsystem, sondern senkt laut einer DKFZ-Studie auch das Risiko, an Krebs zu sterben, besonders bei älteren Menschen.
  • Experten warnen vor Überdosierung: Erwachsene sollten täglich nicht mehr als 4.000 I.E. Vitamin D einnehmen, da höhere Mengen gesundheitliche Risiken bergen können.

Übrigens: Immer mehr Menschen in Deutschland greifen zu Nahrungsergänzungsmitteln, gelockt von Versprechen wie mehr Energie und einem stärkeren Immunsystem. Doch wie sinnvoll ist das wirklich? Das erfährst du in unserem Artikel.

Bild: © Unsplash

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