Giftige Metalle entdeckt: Wie gefährlich sind Tampons für die Gesundheit?

Eine US-Studie zeigt: Tampons enthalten durchschnittlich 120 Nanogramm Blei pro Gramm, was das Zehnfache des zulässigen Bleigehalts im Trinkwasser ist.

Tampons giftige Metalle

Eine Studie fand giftige Metalle wie Blei, Kadmium und Arsen in Tampons, was eine potenzielle Gefahr für die Gesundheit sein kann. © Pexels

Eine neue US-Studie hat 16 teilweise giftige Metalle in Tampons nachgewiesen, darunter Blei, Kadmium und Arsen. Die Wissenschaftler untersuchten Produkte aus verschiedenen Regionen, einschließlich Europa und den USA. Laut der Studie sei die Verwendung von Tampons eine potenzielle Quelle für Metallbelastung bei menstruierenden Menschen.

Eine Untersuchung von 14 Tampon-Marken aus Drogerien in New York, London und Athen förderte besorgniserregende Ergebnisse zu Tage. In allen getesteten Tampons wurde Blei gefunden, durchschnittlich 120 Nanogramm pro Gramm. Vergleicht man diesen Wert mit dem Bleigehalt im Trinkwasser, ist der Wert etwa zehnmal höher. Blei ist immer giftig und kann zu kognitiven und neurologischen Störungen sowie Fruchtbarkeitsproblemen führen.

Die Forscherin Kathrin Schilling äußerte sich im Interview mit dem Spiegel zu den Ergebnissen der Studie und erklärt, dass Tampons oft einen hohen Baumwollanteil enthalten, der durch kontaminierte Böden und Wasser verunreinigt sein kann. Auch der Herstellungsprozess spielt eine Rolle, da dort Maschinenabrieb oder der Zusatz von Chemikalien wie Zinkoxid eine Kontamination verursachen könnten. Schilling sagt, dass bislang wenig darüber bekannt sei, was genau in einem Tampon enthalten ist.

Giftige Metalle in Tampons

Neben Blei wurden auch weitere toxische Metalle wie Kadmium und Arsen in geringen Mengen nachgewiesen. Schilling betont, dass auch kleinste Dosen gesundheitsschädlich sein können. Diese Metalle werden unter anderem mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht, Arsen gilt zudem als krebserregend. Für Reis, der natürlicherweise Arsen enthält, gibt es klare Regularien, für Hygieneartikel hingegen kaum.

Die Konzentration der Metalle variierte je nach Region. In europäischen Tampons war der Bleigehalt niedriger als in amerikanischen. Interessanterweise enthielten Bioprodukte zwar weniger Blei, aber mehr Arsen. Schilling erklärt, dass die Metalle sich aus den Tampons lösen können. In warmem Wasser habe sich vor allem Zink stark herausgelöst, das in hohen Dosen dem Immunsystem schaden könne. Blei tritt weniger aus, Arsen hingegen fast vollständig.

Gesundheitsgefahren durch Tampons?

Ob diese Metalle über die vaginale Schleimhaut aufgenommen werden, ist bislang unklar. Untersuchungen zeigen jedoch, dass bestimmte Medikamente in geringeren Dosen über diese Schleimhaut effektiver aufgenommen werden können als bei oraler Einnahme. Schilling betont, dass weitere Studien nötig seien, um die Aufnahme von Metallen durch vaginale Zellen zu untersuchen.

Auf die Frage, ob Frauen von der Nutzung von Tampons abgeraten werden sollte, antwortet Schilling vorsichtig. Die genauen Gesundheitsrisiken könnten noch nicht abgeschätzt werden. Die aktuelle Studie sei ein Anstoß, Hygieneartikel umfassend zu prüfen.

Die Forscherin betont: „Diese Studie soll ein Anstoß sein, Hygieneartikel im großen Stil zu prüfen. Die Hersteller müssen endlich verpflichtet werden, die Inhaltsstoffe ihrer Produkte transparent zu machen und diese auf alle toxischen Stoffe zu testen.“

Was du dir merken solltest:

  • Eine US-Studie fand giftige Metalle wie Blei, Kadmium und Arsen in Tampons, die für die Gesundheit gefährlich sein können.
  • Tampons enthalten durchschnittlich 120 Nanogramm Blei pro Gramm, was zehnmal höher ist als der zulässige Bleigehalt im Trinkwasser.
  • Forscherin Kathrin Schilling fordert Transparenz und umfassende Prüfungen der Inhaltsstoffe von Tampons, um gesundheitliche Risiken zu minimieren.

Bild: © Pexels, CC0-Lizenz

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