Demenz nach Sturz? Wissenschaftler warnen – Gefahr steigt um 21 Prozent

Eine Studie zeigt: Das Risiko für Demenz steigt nach einem Sturz drastisch.

Ein Sturz ist oft ein erstes Anzeichen von Demenz. © Vecteezy

Ein Sturz ist oft ein erstes Anzeichen von Demenz. © Vecteezy

Stürze gehören zu den häufigsten Problemen im Alter. Sie können jedoch mehr als nur körperliche Verletzungen nach sich ziehen. Wissenschaftler haben festgestellt, dass ältere Menschen, die stürzen, ein deutlich höheres Risiko haben, später an Demenz zu erkranken. Besonders alarmierend: Dieses Risiko ist nach einem Sturz um 21 Prozent höher als bei anderen Verletzungen.

Laut einer aktuellen Studie aus den USA sind Stürze oft ein Hinweis auf bereits bestehende, aber unerkannte kognitive Probleme. Bei über 10 Prozent der Betroffenen wurde innerhalb eines Jahres nach einem Sturz eine Demenz diagnostiziert. Diese Forschungsergebnisse zeigen, wie wichtig Vorsorge und Prävention im Alter sind.

Warum Stürze ein Frühwarnzeichen sein können

Laut den Forschern könnten Stürze ein „Frühwarnzeichen“ für Demenz sein. Oft wird bei älteren Menschen, die stürzen, eine Demenz diagnostiziert, weil sie in Kontakt mit dem Gesundheitssystem kommen. Dabei können Ärzte möglicherweise feststellen, dass schon vorher leichte kognitive Beeinträchtigungen vorhanden waren. Diese Vorstufen von Demenz machen Betroffene anfälliger für Stürze. Der Zusammenhang zwischen Stürzen und Demenz wird von Experten als „wechselseitige Beziehung“ beschrieben. Kognitive Einschränkungen erhöhen das Risiko zu stürzen. Gleichzeitig können die Folgen eines Sturzes die Entwicklung einer Demenz beschleunigen.

Besonders auffällig ist, dass ältere Menschen, die nicht in Pflegeeinrichtungen leben, ein höheres Risiko für eine spätere Demenzdiagnose haben. Die Gründe dafür sind laut Forschern vielfältig. So fehlt es vielen zu Hause lebenden Senioren an regelmäßiger Betreuung und Vorsorgeuntersuchungen, die erste Warnzeichen für Demenz erkennen könnten. Laut dem Projekt Digitales Demenzregister Bayern (digiDEM) sind regelmäßige kognitive Screenings sehr wichtig, um solche Zusammenhänge frühzeitig zu erkennen.

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Wie Bewegung vor Stürzen schützt

Stürze passieren bei älteren Menschen besonders häufig. Etwa ein Drittel der über 65-Jährigen stürzt mindestens einmal im Jahr. Bei über 80-Jährigen ist es sogar jede zweite Person. Gründe für die hohe Sturzgefahr sind laut Huffington Post oft schwache Muskeln, schlechter Gleichgewichtssinn, Sehstörungen oder die Einnahme bestimmter Medikamente.

Es wird gezielte Bewegung empfohlen, um das Sturzrisiko zu senken. Aktivitäten wie Nordic Walking, Gewichtstraining oder Ballsportarten stärken die Muskeln und verbessern das Gleichgewicht. Auch einfache Übungen zu Hause, wie das Balancieren auf einem Bein, können helfen. Diese Präventionsmaßnahmen bieten nicht nur Schutz vor Verletzungen, sondern fördern auch die kognitive Gesundheit.

Was du dir merken solltest:

  • Stürze erhöhen bei älteren Menschen das Risiko, innerhalb eines Jahres an Demenz zu erkranken, um 21 Prozent im Vergleich zu anderen Verletzungen.
  • Forscher sehen Stürze oft als Hinweis auf unerkannte kognitive Beeinträchtigungen, die Betroffene anfälliger für Demenz machen können.
  • Regelmäßige Bewegung, wie Nordic Walking oder Gewichtstraining, sowie kognitive Screenings sind entscheidend, um das Sturz- und Demenzrisiko zu senken.

Bild: © Vecteezy

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