Wie ständiges Streben nach Wohlbefinden zum Burnout führen kann
Lululemons Wellbeing Report 2024 beleuchtet, wie das Streben nach Wohlbefinden oft zu Druck und Burnout führt.
Lululemon hat seinen vierten Global Wellbeing Report 2024 veröffentlicht. Der Bericht zeigt, dass das ständige Streben nach Wohlbefinden oft negative Effekte verursacht. Obwohl 89 Prozent der Befragten mehr für ihr Wohlbefinden tun als im Vorjahr, steigt der Druck, den gesellschaftlichen Erwartungen zu entsprechen. Fast zwei Drittel der Teilnehmer berichten, dass sie Schwierigkeiten haben, diesen Anforderungen gerecht zu werden. Bei fast der Hälfte führt dies zu einem sogenannten „Wohlbefindens-Burnout“.
Die Umfrage fand zwischen dem 22. April und dem 30. Mai 2024 statt. Insgesamt nahmen weltweit 16.000 Erwachsene aus der Allgemeinbevölkerung teil, darunter jeweils 1.000 Personen aus 15 Ländern, darunter die USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Spanien, Australien, Neuseeland, Singapur, Malaysia, Südkorea, Hongkong, Thailand und Japan. Zusätzlich kamen 2.000 Teilnehmer aus dem chinesischen Festland.
Burnout durch Wohlbefinden
Viele Menschen fühlen sich von der Gesellschaft unter Druck gesetzt, ihr Wohlbefinden zu steigern. 61 Prozent der Befragten geben an, dass sie den Anschein erwecken müssen, wohlauf zu sein, obwohl sie sich nicht so fühlen. Zudem beschweren sich 53 Prozent über widersprüchliche Informationen zur Förderung des Wohlbefindens. Besonders Menschen, die intensiv nach mehr Wohlbefinden streben, kämpfen mit diesen Herausforderungen.
Einsamkeit als großes Problem in Deutschland
Laut dem Report ist Einsamkeit in Deutschland zunehmend verbreitet. Zwei von drei Befragten berichten, dass sie sich isoliert fühlen. Besonders stark betroffen ist die Generation Z. 85 Prozent dieser jungen Menschen fühlen sich einsam. Rund 44 Prozent von ihnen geben an, dass der Konsum von Social Media ihre Einsamkeit verstärkt. Viele Deutsche haben daher ihre Bildschirmzeit deutlich reduziert. 67 Prozent beschränken die Nutzung digitaler Geräte, und 58 Prozent legen bewusst Pausen von sozialen Netzwerken ein, um im realen Leben präsenter zu sein. Der Report verdeutlicht, dass Social Media eine zentrale Rolle für das wachsende Gefühl der Isolation spielt.
Sport und Schlaf als Mittel gegen Einsamkeit
Körperliche Aktivität hilft laut lululemon dabei, Einsamkeit und Burnout zu bekämpfen. 70 Prozent der Befragten sagen, dass körperliches Wohlbefinden entscheidend für ihre psychische Gesundheit ist. 40 Prozent treiben Sport, um neue soziale Kontakte zu knüpfen, und 34 Prozent nutzen ihn, um Zeit mit Freunden zu verbringen. Schlaf spielt ebenfalls eine wichtige Rolle für das allgemeine Wohlbefinden. 80 Prozent der Deutschen achten besonders auf ausreichend Schlaf und berichten von einer Verbesserung ihres Wohlbefindens um bis zu 10 Prozent.
Globale Initiativen zur Förderung des Wohlbefindens
Lululemons CEO Calvin McDonald erklärt: „Wir freuen uns, neue Einblicke in den Zustand des Wohlbefindens weltweit zu geben.“ Er möchte damit Menschen anregen, über Möglichkeiten zur Verbesserung ihres Wohlbefindens nachzudenken. „Unsere Daten zeigen, dass gemeinschaftliche Aktivitäten das Wohlbefinden erheblich steigern, da sie das Gefühl der Verbundenheit fördern“, so McDonald.
Strategien gegen den Wohlbefindens-Burnout
Lululemon nennt im Report drei Strategien, um den „Wohlbefindens-Burnout“ zu überwinden. Erstens sollten Menschen durch Achtsamkeitspausen und reduzierte Nutzung von Social Media „Lärm“ in ihrem Leben verringern. Personen, die regelmäßig meditieren, berichten von einem um 12 Prozent besseren Wohlbefinden. Zweitens empfiehlt der Bericht, sich selbst Gutes zu tun, beispielsweise durch regelmäßige Bewegung, Zeit in der Natur und das Setzen erreichbarer Ziele. Diese Maßnahmen verbessern das Wohlbefinden um bis zu 16 Prozent. Drittens sollten Menschen soziale Aktivitäten nutzen, um ihr Wohlbefinden zu fördern. Gemeinsame sportliche Aktivitäten können das Wohlbefinden um bis zu 23 Prozent steigern.
Oft führt der Druck, unser Wohlbefinden zu verbessern, dazu, dass wir zu viel nachdenken und uns auf das konzentrieren, was uns in unserem Leben fehlt. Meine Empfehlung lautet, sich schrittweise erreichbare Ziele zu setzen und das Streben nach Wohlbefinden in eine Quelle der Freude und Vorfreude zu verwandeln, statt in Stress.
Dr. Murali Doraiswamy, Professor an der Duke University
Was du dir merken solltest:
- Lululemons Wellbeing Report 2024 zeigt, dass das Streben nach Wohlbefinden oft zu negativem Druck führt, wodurch fast die Hälfte der Befragten an einem „Wohlbefindens-Burnout“ leidet.
- In Deutschland ist Einsamkeit ein wachsendes Problem, insbesondere bei der Generation Z, die durch den Einfluss von Social Media verstärkt wird.
- Körperliche Aktivität und ausreichend Schlaf gelten als wesentliche Faktoren, um Einsamkeit und Burnout zu reduzieren, wobei gemeinschaftliche sportliche Aktivitäten und Achtsamkeit eine zentrale Rolle spielen.
Bild: © Vecteezy