Wie oft sollte man den Job wechseln? – Das rät ein Karriere-Experte

Ein Forbes-Experte rät, den Arbeitsplatz alle zwei Jahre zu wechseln: Treue kann dem persönlichen Einkommen nämlich gehörig schaden.

Job wechseln

Treue zahlt sich nicht immer aus: Wer mehr als zwei Jahre beim gleichen Arbeitgeber verweilt, bekommt unter Umständen nicht so viel Gehalt wie nach einem Jobwechsel. © Vecteezy

Laut einer Analyse von Cameron Kang, einem Karriere-Experten vom US-Magazin Forbes, scheint es finanziell vorteilhafter zu sein, alle zwei Jahre den Job zu wechseln, anstatt Gehaltsverhandlungen am aktuellen Arbeitsplatz zu führen. Kang hebt hervor, dass „Angestellte, die seltener als alle zwei Jahre ihre Stelle wechseln, bis zu 50 Prozent weniger verdienen.“

Die vom Münchner Merkur zitierte Analyse hat ergeben, dass Jobwechsel nicht nur eine Möglichkeit bieten, das Gehalt signifikant zu erhöhen, sondern auch finanziellen Verlust durch Loyalität zu einem Arbeitgeber vorbeugen können. Durchschnittlich könne ein Wechsel des Arbeitsplatzes eine Gehaltserhöhung von 5 bis 20 Prozent bewirken, während Gehaltsverhandlungen ohne Firmenwechsel oft nur zu einer Steigerung von bis zu 5 Prozent führen, abhängig von Faktoren wie Berufserfahrung und der aktuellen Position.

Inflation trifft deutsche Einkommen hart

Die aktuelle wirtschaftliche Lage in Deutschland verstärkt die Relevanz dieser Überlegungen. Der Münchner Merkur betont, dass die Inflationsrate im Jahr 2022 bei durchschnittlich 7,9 Prozent lag, was besonders die Kosten für Energie und Lebensmittel in die Höhe trieb. Diese Entwicklung führte zu erheblichem Kaufkraftverlust, wobei ein gleichbleibendes Nettoeinkommen von beispielsweise 2.500 Euro durch die Inflation real weniger wert war. Entsprechend des Statistischen Bundesamtes stiegen zwar die Löhne um circa 3,4 Prozent, doch der Reallohn sank um 4,1 Prozent.

Chancen durch häufigeren Jobwechsel

Diese Daten unterstreichen die Bedeutung eines regelmäßigen Jobwechsels als strategische Entscheidung zur Gehaltsoptimierung. In Zeiten hoher Inflation und steigender Lebenshaltungskosten ist es umso wichtiger, das Einkommen aktiv zu managen. Arbeitnehmer, die bereit sind, alle zwei Jahre den Job zu wechseln, können nicht nur ihr Einkommen steigern, sondern auch ihre Position auf dem Arbeitsmarkt verbessern. Bei einem Firmenwechsel haben Beschäftigte die Möglichkeit, in höhere Positionen aufzusteigen und Verantwortlichkeiten zu übernehmen, die in ihrer alten Firma vielleicht nicht verfügbar waren.

Diese Erkenntnisse könnten besonders für diejenigen von Nutzen sein, die in hoch qualifizierten Berufen arbeiten und denen das Durchlaufen umfangreicher Bewerbungsverfahren vertraut ist. Während der Gedanke an einen Jobwechsel und die damit verbundenen Herausforderungen abschreckend wirken können, legen die vorliegenden Daten nahe, dass die finanziellen Vorteile diesen Aufwand rechtfertigen könnten. Flexibilität zahlt sich also in vielen Fällen aus.

Was du dir merken solltest:

  • Ein regelmäßiger Jobwechsel alle zwei Jahre kann finanziell vorteilhafter sein als Gehaltsverhandlungen am gleichen Arbeitsplatz, da er durchschnittlich eine Gehaltserhöhung von 5 bis 20 Prozent ermöglicht, während Verhandlungen oft nur bis zu 5 Prozent Erhöhung bringen.
  • Cameron Kang, ein Experte von Forbes, stellt fest, dass Angestellte, die seltener als alle zwei Jahre ihre Stelle wechseln, bis zu 50 Prozent weniger verdienen könnten.
  • Die Inflation in Deutschland betrug 2022 durchschnittlich 7,9 Prozent und führte zu erheblichem Kaufkraftverlust, wodurch die Bedeutung eines proaktiven Gehaltsmanagements durch regelmäßige Jobwechsel noch wichtiger wird.

Übrigens: Eine aktuelle Studie der Jobbörse Stepstone hat ergeben, dass Deutschland das beliebteste nicht-englischsprachige Arbeitsland weltweit ist – die Gründe dafür werden in diesem Artikel aufgeschlüsselt.

Bild: © Vecteezy

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