Süße Gefahr: Wie Zucker das Gehirn unbemerkt schädigt
Zu viel Zucker schadet dem Gehirn und fördert Krankheiten wie Demenz und Diabetes.
Die negativen Auswirkungen von zu viel Zucker auf den menschlichen Körper sind kein Geheimnis. Besonders alarmierend ist jedoch die Tatsache, dass ein übermäßiger Konsum von Zucker schwerwiegende Schäden am Gehirn verursachen kann. Laut Tagesschau belegen aktuelle Forschungsergebnisse das Risiko, das von einer hohen Zuckeraufnahme ausgeht. Das gilt besonders im Hinblick auf neurologische Erkrankungen wie Demenz und Alzheimer.
Zucker als doppelte Bedrohung
Zucker ist ein notwendiger Nährstoff für das menschliche Gehirn, das ihn als Hauptenergiequelle nutzt. In moderaten Mengen konsumiert, unterstützt Zucker die kognitive Funktion und Konzentrationsfähigkeit. Problematisch wird es jedoch, wenn der Konsum die empfohlenen Mengen übersteigt. Laut einer Studie, auf die sich die Tagesschau bezieht, kann zu viel Zucker zu einer Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten und zur Entwicklung von neurodegenerativen Krankheiten führen.
Ein hoher Blutzuckerspiegel fördert nicht nur die Entstehung von Adipositas und Diabetes, sondern wirkt sich auch negativ auf das Nervensystem aus. Zucker wird in diesem Kontext als „neurotoxisch“ bezeichnet, da er Nervenzellen schädigen kann. Insbesondere die Gefahr, an Demenz, Alzheimer und Schlaganfällen zu erkranken – allesamt unter den zehn häufigsten Todesursachen weltweit – steigt signifikant.
Versteckte Risiken im Blutgefäßsystem
Die Schädigung des Nervensystems durch Zucker hat auch eine wichtige vaskuläre Komponente. Ein dauerhaft hoher Zuckerkonsum kann die Blutgefäße beschädigen und zu Ablagerungen in den Gefäßwänden führen. Dies beeinträchtigt die Blutversorgung des Gehirns und kann langfristig zu einer Unterversorgung wichtiger Hirnareale führen. Wie Frank Erbguth, Präsident der deutschen Hirnstiftung, erklärt, kann eine solche Gefäßverengung zu neurodegenerativen Krankheiten führen.
Laut Erbguth birgt Zucker noch ein weiteres Risiko und zwar für Personen, die unter Migräne leiden:
Der Zucker macht jetzt nicht einen Migränepatienten zum Migränepatienten, aber die Schwelle, Migräneanfälle zu erleiden ist wahrscheinlich zuckerabhängig.
Diabetes als Katalysator für Hirnerkrankungen
Neben den direkten Auswirkungen von Zucker auf das Gehirn gibt es auch indirekte Effekte, insbesondere durch Diabetes bedingt. Untersuchungen seit den 1990er Jahren haben gezeigt, dass Menschen mit Typ-2-Diabetes ein erhöhtes Risiko haben, an Demenz zu erkranken. Der gestörte Glukose-Stoffwechsel in den Nervenzellen trägt zur Bildung von Alzheimer-Plaques bei, die für das Absterben von Nervenzellen im Gehirn verantwortlich sind.
Überkonsum trotz bekannter Risiken
Trotz der bekannten Risiken bleibt der Zuckerkonsum in Deutschland hoch. Mit einem jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 33 Kilogramm liegt der Konsum fast doppelt so hoch wie von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlen. Eine Möglichkeit, den Zuckerkonsum zu reduzieren, wäre die Einführung einer Zuckersteuer, ähnlich wie in England, wo bereits positive Effekte sichtbar sind.
Der Teufelskreis des Zuckerverlangens
Ein weiteres Problem stellt der sogenannte Zucker-Teufelskreis dar. Zucker stimuliert die Ausschüttung von Dopamin, einem Glückshormon, was den Wunsch nach mehr Zucker steigert. Der Ersatz von Zucker durch künstliche Süßstoffe ist laut einer Studie ebenfalls problematisch, da auch diese negative gesundheitliche Auswirkungen haben können, darunter eine Zunahme von Gefäßerkrankungen.
Was du dir merken solltest:
- Zucker ist in moderaten Mengen wichtig für das Gehirn, doch zu hoher Konsum kann neurodegenerative Krankheiten wie Demenz und Alzheimer begünstigen.
- Hoher Zuckerkonsum schädigt die Blutgefäße, beeinträchtigt die Blutversorgung des Gehirns und kann langfristig zu einer Unterversorgung wichtiger Hirnareale führen.
- Diabetes, häufig eine Folge von übermäßigem Zuckerkonsum, erhöht das Risiko für Hirnerkrankungen weiter, indem es den Glukose-Stoffwechsel in den Nervenzellen stört.
Übrigens: Wenn du deinem Gehirn etwas Gutes tun willst, dann solltest du statt Zucker lieber Lebensmittel genießen, die als Superfood fürs Köpfchen gelten. Welche das sind und warum, erfährst du in unserem Artikel.
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