Effektiv wie Haifischhaut: Lufthansa nimmt sich mit AeroSHARK die Natur zum Vorbild

Mit der AeroSHARK-Technologie spart Lufthansa Kerosin und senkt CO2-Emissionen durch bionische Folien, inspiriert von Haifischhaut.

Lufthansa AeroSHARK

AeroSHARK: Lufthansa Group und BASF haben die Haifischhaut-Technologie für Verkehrsflugzeuge entwickelt, um Treibstoffverbrauch und Emissionen zu senken. © Lufthansa

Lufthansa Technik und der Chemiekonzern BASF haben eine zukunftsweisende Technologie entwickelt, die das Fliegen umweltfreundlicher macht. Die sogenannte AeroSHARK-Technologie der Lufthansa basiert auf einer Folie, die der Struktur von Haifischhaut nachempfunden ist. Diese Folie wird auf Flugzeuge aufgebracht und reduziert den Luftwiderstand, was den Treibstoffverbrauch senkt. Ein Durchbruch für die Luftfahrt, der nicht nur die Kosten senkt, sondern auch CO2-Emissionen erheblich verringert, heißt es auf der Webseite der Lufthansa.

Die AeroSHARK-Folie besteht aus winzigen Rippen, den sogenannten Riblets, die nur 50 Mikrometer groß sind. Diese sorgen dafür, dass die Luftströmung effizienter um das Flugzeug geleitet wird. So lassen sich pro Flugzeugtyp mehrere Tausend Liter Kerosin einsparen. Ein großer Vorteil: Die Folien sind extrem widerstandsfähig und lassen sich problemlos auf den Oberflächen verschiedener Flugzeugtypen anbringen.

Erstmals bei SWISS im Einsatz: Positive Ergebnisse

Die Schweizer Fluggesellschaft SWISS war die erste Passagierfluglinie, die AeroSHARK einsetzte. Im Jahr 2022 wurde die Technologie auf einer Boeing 777 angewendet. Auf insgesamt 950 Quadratmetern der Flugzeugoberfläche brachte man die Riblet-Folie auf. Ergebnis: Der Treibstoffverbrauch sank um etwa 1,1 Prozent, was über 4.800 Tonnen Kerosin jährlich einsparte. Außerdem konnten 15.200 Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden – das entspricht den Emissionen von 87 Langstreckenflügen von Zürich nach Mumbai.

Lufthansa Cargo hat im Februar 2023 ebenfalls begonnen, die AeroSHARK-Folie auf ihren Boeing 777-Frachtflugzeugen einzusetzen. Auch hier zeigt sich ein klares Einsparpotenzial: Über 4.000 Tonnen Kerosin und fast 13.000 Tonnen CO2 können so jährlich eingespart werden.

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Lufthansa will Flotte umstellen

Lufthansa Technik hat bereits angekündigt, die AeroSHARK-Technologie auf weitere Flugzeugtypen auszudehnen. Diese Umstellung soll künftig für noch mehr Einsparungen sorgen, sowohl bei den Betriebskosten als auch bei den Emissionen. Ab dem Winter 2024 wird AeroSHARK auch bei Austrian Airlines eingeführt, die vier ihrer Boeing 777-200ER mit der Technologie ausstatten wird. In vier Jahren sollen diese Flugzeuge insgesamt 2.650 Tonnen Treibstoff und über 8.300 Tonnen CO2 einsparen.

Francesco Sciortino, Chief Operating Officer bei Austrian Airlines, betonte: „Jede noch so kleine Einsparung trägt dazu bei, unsere Emissionen langfristig zu senken.“ Das zeigt: Die Technologie, die auf den ersten Blick geringe Effizienzgewinne verspricht, hat auf lange Sicht einen großen Effekt – besonders bei Langstreckenflügen, die sehr viel Kerosin verbrauchen.

Technologie bereits auf 17 Flugzeugen im Einsatz

Insgesamt wurden bereits 17 Flugzeuge der Lufthansa Group mit AeroSHARK ausgestattet, darunter Boeing 747-400 und 777-300ER von SWISS sowie vier Boeing 777-Frachter von Lufthansa Cargo. Die Anzahl dieser modifizierten Flugzeuge soll nach Angaben des Unternehmens stetig weiter ausgebaut werden.

Was du dir merken solltest:

  • Die AeroSHARK-Technologie, inspiriert von Haifischhaut, reduziert den Luftwiderstand von Flugzeugen und senkt dadurch den Treibstoffverbrauch und CO2-Emissionen.
  • Erste Einsätze bei SWISS und Lufthansa Cargo zeigen Einsparungen von mehreren Tausend Tonnen Kerosin und CO2 pro Jahr.
  • Lufthansa plant, AeroSHARK auf weitere Flugzeugtypen auszuweiten und damit die Effizienz in der Luftfahrt weiter zu steigern.

Übrigens: Nicht nur in der Luft gibt es Potenzial für Klimaschutz, auch auf den Schienen liegt viel brach. Ein Greenpeace-Report zeigt, wie Direktzüge Europa umweltfreundlicher machen könnten – wenn die Bahn endlich mitzieht. Mehr dazu in unserem Artikel.

Bild: © Lufthansa

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