Hitze-Check: Diese Städte bekommen eine rote Karte

Städtische Temperaturen steigen wegen geringer Grünflächen und vieler versiegelter Flächen.

Hitze Städte

An heißen Sommertagen steigen die Temperaturen in Städten. © Pexels

An heißen Sommertagen belastet extreme Hitze deutsche Städte. Hauptgründe sind zu wenige Bäume und zu viele versiegelte Flächen aus Asphalt und Beton. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) analysierte 190 Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern. Die Analyse basiert auf Daten der Potsdamer Luftbild Umwelt Planung GmbH.

Die Untersuchung zeigt laut Tagesschau, dass 24 Städte stark versiegelt sind und zu wenig Grünflächen haben. 82 Städte bekamen eine Gelbe Karte und 84 eine Grüne. Besonders schlecht schneiden Städte wie Ludwigshafen, Heilbronn, Regensburg und Ludwigsburg ab. Ludwigsburg liegt auf Platz 184 von 190.

Ludwigsburgs Kampf gegen die Hitze

Eine der Städte, die seit Jahren gegen die zunehmende Hitze kämpft, ist Ludwigsburg. Oberbürgermeister Matthias Knecht erklärt: „Wir bemerken, die Stadt heizt sich weiter auf. Um die Stadt für die Menschen erträglicher zu machen, müssen wir Hitze reduzieren.“ Ein Beispiel dafür ist der Walckerpark, ein umgestalteter Parkplatz, der jetzt als grüner Erholungspark dient. Projektleiter Jürgen Straß betont: „Ganz wesentlich war der Erhalt der Bestandsbäume. Das ist etwas, was sehr selten in der Stadt ist.“

Der Park bietet nun viel Schatten, ein Wasserspiel sowie einen Spiel- und Sportplatz. Es blieb auch eine kleinere Parkfläche erhalten, die durch ein begrüntes Parkhaus ersetzt wurde. Dennoch erschweren Interessenskonflikte die Entsiegelung von Flächen.

Interessenskonflikte als Hürde

Ulrike Schmidtgen, Leiterin des Fachbereichs Tiefbau und Grünflächen in Ludwigsburg, erklärt: „Wir haben immer Flächenkonflikte. Jede Fläche hat ja eine Nutzung.“ Diese Nutzung sollen die Bürger beibehalten dürfen, was die Entsiegelung erschwert. Beispielhaft ist der Arsenalplatz, der zu einem Park umgestaltet wird, obwohl es zuvor große Diskussionen über den Verlust von Parkplätzen gab.

Matthias Knecht betont, dass man den Einzelhandel und die Gastronomie überzeugen konnte, weil die Parkplätze in ein neues Parkhaus verlegt wurden. Die Umgestaltung des Arsenalplatzes kostet jedoch knapp fünf Millionen Euro.

Forderungen der Deutschen Umwelthilfe

Die DUH sieht dringenden Handlungsbedarf bei der Entsiegelung und dem Erhalt von Grünflächen.

Wir fordern von der Bundesregierung ein rechtlich verbindliches Ziel, die Flächenversiegelung in Deutschland bis spätestens 2035 zu stoppen.

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe

Grünflächen sind notwendig für die Versickerung von Wasser und die Kühlung der Städte.

Metz betont, dass Rollrasen nicht mit altem Baumbestand mithalten kann. „Deshalb ist nicht nur entscheidend, dass Versiegelung gestoppt und dort, wo es geht, zurückgebaut wird, sondern dass vor allem neben Rasenflächen auch Bäume, Büsche und Wiesen in unseren Städten zu finden sind.“ Die Bundesregierung muss nun Maßnahmen wie verbindliche Grünanteile auf kommunaler Ebene und den Umbau statt Neubau vorschreiben.

Was du dir merken solltest:

  • An heißen Sommertagen steigen die Temperaturen in Städten durch zu wenige Bäume und viele versiegelte Flächen stark an.
  • Ludwigsburg kämpft aktiv gegen die Hitze durch die Umgestaltung von versiegelten Flächen zu Grünflächen, trotz bestehender Interessenskonflikte.
  • Die Deutsche Umwelthilfe fordert von der Bundesregierung verbindliche Maßnahmen zur Reduzierung der Flächenversiegelung und zum Erhalt von Grünflächen, um die Kühlung der Städte zu gewährleisten.

Bild: © Pexels

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