Wie Anguilla dank der „.ai“-Domain Millionen verdient

Anguilla profitiert durch den KI-Boom von der Domain-Endung „.ai“. Die Einnahmen machen mittlerweile 20 Prozent der Staatseinnahmen aus.

Anguilla erzielt durch die Domain-Endung „.ai“ erhebliche Einnahmen, die dank des KI-Booms inzwischen 20 Prozent der Staatseinnahmen ausmachen.

Anguilla erzielt durch die Domain-Endung „.ai“ erhebliche Einnahmen, die dank des KI-Booms inzwischen 20 Prozent der Staatseinnahmen ausmachen. © Wikimedia

Anguilla, ein kleines britisches Überseegebiet in der Karibik, erlebt dank des KI-Booms einen unerwarteten Geldsegen. Obwohl die Insel keine eigene KI-Industrie besitzt, profitiert sie enorm von der steigenden Nachfrage nach der Domain-Endung „.ai“. Diese Endung wurde Anguilla in den 1990er Jahren zugewiesen und hat sich mit dem Aufstieg Künstlicher Intelligenz (KI) zu einer wertvollen Einnahmequelle entwickelt.

Unternehmen weltweit nutzen „.ai“-Domains, um ihre Verbindung zur KI zu zeigen. Zu den bekanntesten Nutzern gehört der Tech-Gigant Google mit „google.ai“ und Elon Musks Chatbot-Plattform „x.ai“. Auch zahlreiche Startups folgen diesem Trend, was die Nachfrage weiter antreibt. Dadurch haben sich die Einnahmen Anguillas aus den Registrierungsgebühren im vergangenen Jahr vervierfacht.

Staatseinnahmen durch „.ai“-Domains

Die Gebühren für die Registrierung einer „.ai“-Domain betragen rund 130 Euro für zwei Jahre. Die Einnahmen aus diesen Registrierungen machen laut Premierminister Ellis Webster bereits 20 Prozent der Staatseinnahmen Anguillas aus – ein enormer Anstieg, da sie vor dem KI-Boom nur fünf Prozent ausmachten. Das Geld wird für verschiedene Projekte genutzt, darunter der Ausbau des Flughafens und die Verbesserung der Gesundheitsversorgung für Senioren, wie AP berichtet.

Anguilla hat mittlerweile über 533.000 registrierte „.ai“-Domains. Premierminister Webster sieht in den Einnahmen eine wichtige Stütze für die Inselwirtschaft. Er geht laut AP davon aus, dass die Einnahmen im Zusammenhang mit den Domains weiter steigen werden und sich in diesem Jahr sogar verdoppeln könnten, nachdem sie im letzten Jahr 32 Millionen Dollar betragen haben.

Zukunftssicherheit und Unabhängigkeit

Dank der Einnahmen aus dem Domain-Geschäft kann Anguilla unabhängiger von finanzieller Unterstützung durch Großbritannien agieren. Dies verschafft der Regierung mehr Spielraum bei der Finanzierung von Infrastrukturprojekten und der wirtschaftlichen Entwicklung. Die Einnahmen könnten auch für den Aufbau eines nationalen Entwicklungsfonds genutzt werden, um bei Naturkatastrophen wie Hurrikans schnelle Hilfe zu leisten.

Die „.ai“-Domains sind ein Beispiel dafür, wie kleinste Gebiete durch die digitale Wirtschaft profitieren können. Anguilla nutzt die Gunst der Stunde, doch Premierminister Webster bleibt vorsichtig. Es sei zwar ein großer Erfolg, doch langfristige Stabilität sei das Ziel.

Weitere Länder profitieren von speziellen Domain-Endungen

Nicht nur Anguilla verdient an einer gefragten Domain-Endung. Auch andere Länder haben ihre speziellen Kürzel zu wertvollen Einnahmequellen gemacht. Ein Beispiel ist Tuvalu, eine kleine Inselnation im Pazifik. Die Domain-Endung „.tv“ wird oft mit Fernsehen assoziiert, was besonders bei Streaming-Plattformen beliebt ist. Twitch, eine der größten Videospiel-Streaming-Seiten, hat sich die Adresse „twitch.tv“ gesichert. Dies sorgt für eine anhaltend hohe Nachfrage nach „.tv“-Domains.

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Libyen nutzt die Endung „.ly“, die sich ebenfalls als profitabel erweist. Diese Domain ist bei internationalen Websites gefragt, die auf „ly“ enden, wie der bekannte URL-Verkürzungsdienst Bitly („bit.ly“). Auch die Analyse-Plattform Parse.ly („parse.ly“) setzt auf diese Endung. Montenegro mit „.me“ und Kolumbien mit „.co“ haben ihre Domains ebenfalls zu gewinnbringenden Adressen gemacht, die weltweit genutzt werden.

Was du dir merken solltest:

  • Anguilla profitiert durch die Domain-Endung „.ai“, die durch den KI-Boom eine wertvolle Einnahmequelle wurde und 20 Prozent der Staatseinnahmen ausmacht.
  • Unternehmen wie Google und Startups nutzen „.ai“-Domains, um ihre Verbindung zur Künstlichen Intelligenz zu zeigen, was die Nachfrage stark ansteigen ließ.
  • Die Einnahmen helfen Anguilla, unabhängiger von Großbritannien zu werden und wichtige Infrastrukturprojekte zu finanzieren.

Bild: © Japanexperterna.se via Wikimedia unter CC BY-SA 2.0

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