Strategischer Erfolg für Xi und Putin: Malaysia und Thailand wollen BRICS-Block beitreten

Der Premierminister von Malaysia, Anwar Ibrahim, hat kürzlich offiziell das Interesse seines Landes am Beitritt zum wachsenden Wirtschaftsblock BRICS bekundet. „Wir haben unsere Entscheidung getroffen, wir wollen dem BRICS-Block beitreten. Wir warten nur die Entscheidung aus Südafrika ab, dann stellen wir den Antrag“, erklärte Anwar laut Reuters. Die Agentur bezog sich dabei auf Berichte chinesischer Medien. Der BRICS-Block wächst, das Selbstbewusstsein im Globalen Süden auch. Free Malaysia kommentiert die Entscheidung des Landes als „unvermeidbar“. Dort heißt es: „Nationen, die die globale Mehrheit bilden, fordern die Dominanz westlich orientierter Gruppierungen heraus, deren Bevölkerung und Anteil an der Weltwirtschaft rapide schrumpfen“.

Strategische Expansion unter Xi und Putin

Die Erweiterung von BRICS ist für Xi Jinping und Wladimir Putin ein strategischer Erfolg. Der Einfluss ihres Blocks wird abermals stärker. Mit der jüngsten Aufnahme des Iran, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Äthiopien und Ägypten im Januar dieses Jahres hat sich die Mitgliederzahl des Blocks verdoppelt. Diese Länder schließen sich einer Gemeinschaft an, die eine alternative Führung in der Weltwirtschaft anstrebt. Der thailändische Außenminister Maris Sangiampongsa bekräftigte ebenfalls dieses Ziel: „BRICS repräsentiert einen süd-süd-kooperativen Rahmen, dem Thailand lange beitreten wollte.“ Dabei ist Thailand eigentlich ein Verbündeter der USA.

Die Dualität von Wirtschaft und Sicherheit in Südostasien

In Südostasien offenbart sich eine komplexe Balance: Einerseits besteht eine starke wirtschaftliche Abhängigkeit von China, andererseits eine sicherheitspolitische Bindung an die USA, stellt Bloomberg fest. In dieser geopolitisch gespannten Atmosphäre suchen Länder wie Malaysia nach Wegen, ihre wirtschaftlichen Risiken zu minimieren, während sie gleichzeitig ihre politische Selbstständigkeit bewahren wollen. Der Beitritt zu BRICS erscheint als strategische Option, um in der sich intensivierenden Rivalität zwischen den USA und China einen Ausgleich zu schaffen.

Finanzielle Anreize durch die New Development Bank

Die von BRICS ins Leben gerufene New Development Bank hat sich als finanzkräftige Alternative zu westlich dominierten Finanzinstitutionen wie der Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds etabliert. Seit ihrer Gründung im Jahr 2015 hat die Bank fast 33 Milliarden Dollar in Infrastrukturprojekte investiert, die vor allem auf Wasser und Verkehr abzielen. Diese Investitionen sind besonders für Regionen wie Südostasien von Bedeutung, wo die offizielle Entwicklungshilfe im Jahr 2022 auf nur 26 Milliarden Dollar gesunken ist.

Die anhaltende Erweiterung von BRICS und die wachsende Bedeutung von Staaten aus dem Globalen Süden zeigen einen unverkennbaren Trend: Länder suchen aktiv nach alternativen Allianzen, die ihnen mehr Einfluss und Unabhängigkeit in der globalen Wirtschaftsordnung bieten. BRICS steht dabei im Zentrum dieser Bewegung und bietet eine Plattform, auf der sich neue wirtschaftliche und politische Dynamiken entfalten können.

Was du dir merken solltest:

• Unter der Führung von Xi Jinping und Wladimir Putin hat BRICS neue Mitglieder wie Malaysia und Thailand gewonnen, was die globale Reichweite und den Einfluss des Blocks verstärkt.
• Der Beitritt von Ländern aus Südostasien zu BRICS spiegelt das Streben nach einer stärkeren wirtschaftlichen und politischen Unabhängigkeit von westlich dominierten Institutionen wider.
• Die New Development Bank, unterstützt von BRICS, bietet finanzielle Ressourcen für Infrastrukturprojekte und stellt eine bedeutende Alternative zu traditionellen westlichen Finanzinstitutionen dar.

Übrigens: Mehr Informationen, Zahlen und Fakten zu BRICS stellt das Statistische Bundesamt bereit.

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