Mogelpackung entdeckt: Granini jetzt nur 50 Prozent Orangensaft – der Rest ist Zucker

Der Granini Trinkgenuss Orange ist nicht mehr das, was er einmal war: Statt 100 Prozent Fruchtsaft enthält das Getränk jetzt nur noch 50 Prozent Orangensaft, der Rest ist Zuckerwasser. Diese Änderung, die von Eckes-Granini aufgrund gestiegener Rohstoffpreise und einer Verknappung durch Missernten vorgenommen wurde, ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich. Laut der Verbraucherzentrale Hamburg ist die neue Zusammensetzung auf der Verpackung nicht klar gekennzeichnet, was viele Verbraucher in die Irre führt.

Versteckte Preissteigerung

Durch die Halbierung des Fruchtsaftanteils zahlen die Verbraucher nun faktisch den doppelten Preis für die gleiche Menge an reinem Orangensaft, da der Verkaufspreis unverändert geblieben ist. Diese Praxis der „Skimpflation“, bei der die Qualität eines Produkts reduziert wird, ohne den Preis zu senken, hat zu großer Unzufriedenheit geführt. Laut den Verbraucherschützern sei dies genauso effektiv wie „Shrinkflation“. Dabei wird die Menge oder das Volumen eines Produkts reduziert, während der Verkaufspreis gleich bleibt. Die Verbraucherzentrale Hamburg kritisiert, dass der Verbraucher ohne direkten Vergleich der alten und neuen Produktversion die Änderung kaum erkennen kann.

Qualitätsminderung durch Zuckerzusatz

Die Verringerung des Orangensaftanteils führt auch zu einem geringeren Gehalt an natürlichem Vitamin C, einem Hauptgrund, warum viele Menschen Orangensaft konsumieren. Um dies auszugleichen, wird Vitamin C nun künstlich zugesetzt, während der Zuckergehalt des Getränks sogar von 8,8 Prozent auf 9,2 Prozent gestiegen ist. Dies steht im Widerspruch zu den eigenen Angaben von Eckes-Granini, die Qualität ihrer Produkte verbessern und den Zuckergehalt reduzieren zu wollen, wie sie gegenüber der Lebensmittelklarheit, einem Portal der Verbraucherzentralen, betonten.

In einer Stellungnahme verwies Eckes-Granini auf die stark gestiegenen Preise für Orangensaft, verursacht durch eine geringere Ernte und eine gleichzeitig steigende Nachfrage. Das Unternehmen betonte, dass die Substitution von Orangensaft durch Orangennektar notwendig sei, um die Preise stabil zu halten und die Verfügbarkeit zu gewährleisten. Diese Maßnahme wird jedoch von der Verbraucherzentrale Hamburg kritisiert, die eine transparentere Kennzeichnung der Produktänderungen fordert.

Praktischer Tipp

Um clever Geld zu sparen und gleichzeitig deinen Zuckerkonsum zu reduzieren, hat die Verbraucherzentrale einen praktischen Tipp. Du kannst einfach deinen Fruchtsaft mit Wasser verdünnen! Viele Hersteller haben den Fruchtsaftanteil in ihren Produkten leise reduziert, um Kosten zu sparen. Mach das auch – und zwar ganz bewusst. Indem du deine Säfte selbst mit Wasser mischst, senkst du nicht nur den Zuckergehalt, sondern streckst auch das Produkt, ohne mehr dafür zu bezahlen. Das ist nicht nur gut für deine Gesundheit, sondern schont auch deinen Geldbeutel. Achte dabei immer auf den Fruchtgehalt auf den Etiketten, damit du genau weißt, was du trinkst.

Was du dir merken solltest:

• Granini Trinkgenuss Orange wurde von 100 Prozent Fruchtsaft auf 50 Prozent reduziert. Der Rest besteht aus Zuckerwasser, was eine versteckte Preiserhöhung darstellt, da der Verkaufspreis unverändert blieb.
• Die Verpackung des Produkts weist nicht klar auf diese signifikante Änderung hin. Das wird von der Verbraucherzentrale Hamburg als irreführend kritisiert.
• Trotz der Verringerung des natürlichen Vitamin-C-Gehalts durch weniger Fruchtsaft wird dieses nun künstlich zugesetzt, während der Zuckergehalt des Getränks sogar leicht gestiegen ist.

Übrigens: Ein weiterer Saft hat es neulich in die Schlagzeilen geschafft – der sogenannte „Sleepy Girl Mocktail“. Dieses Trend-Getränk aus einer bestimmten Sauerkirschenart soll das Einschlafen erleichtern. Ob der Trend dieses Versprechen halten kann, erfährst du in unserem Artikel.

Bild: © Vecteezy