Klimawandel trifft Heinz: Wird Ketchup bald knapper?
Heinz Ketchup steht wegen des Klimawandels unter Druck. Extreme Hitze in Kalifornien bedroht die Tomatenernte.
Der Klimawandel bedroht die Tomaten, die Heinz für sein Ketchup verwendet. Trotz des hohen Zuckergehalts liegt der Fokus des Unternehmens auf den Tomaten, die dem Ketchup seinen charakteristischen Geschmack geben. Heinz baut in Kalifornien speziell gezüchtete Tomaten an, die perfekt für die Herstellung von Tomatenpaste geeignet sind. Diese Paste bildet die Grundlage für den Ketchup.
Im Juli 2024 erlebte Kalifornien die heißesten Temperaturen in seiner Geschichte, was die Tomatenernte massiv beeinflusst. Daniel Swain, Klimawissenschaftler an der University of California in Los Angeles, bezeichnete die Hitze als „bemerkenswert in ihrer Intensität und Dauer.“ Temperaturen von über 38 Grad Celsius traten häufig auf. Diese extremen Wetterbedingungen könnten die diesjährige Produktion von Heinz Ketchup erheblich beeinträchtigen. Patrick Sheridan, Vizepräsident für globale Landwirtschaft und Nachhaltigkeit bei Kraft Heinz, erklärte laut Bloomberg, dass das Unternehmen seine Forschung nun ausschließlich auf die Anpassung an den Klimawandel konzentriert.
Heinz investiert in hitzeresistente Tomaten
Die für Ketchup verwendeten Tomaten unterscheiden sich stark von den handelsüblichen Sorten. Sie enthalten weniger Saft und weisen eine intensivere rote Farbe auf. Diese Eigenschaften sind entscheidend für die Konsistenz und das Aussehen des Ketchups. In den letzten fünf Jahren investierte Heinz Millionen von Dollar in die Entwicklung von Tomatensorten, die extremen Wetterbedingungen wie Hitze und Trockenheit standhalten.
Die Ernte für dieses Jahr (2024) läuft bereits, doch Heinz wird erst Mitte Oktober 2024 wissen, wie die Tomaten die extreme Hitze verkraftet haben. Sheridan geht davon aus, dass die Erträge aufgrund der extremen Wetterbedingungen zurückgehen. Einige Experten schätzen die Verluste auf bis zu 20 Prozent. Sheridan betont jedoch, dass genaue Vorhersagen schwierig sind.
Klimawandel bedroht auch andere Nahrungsmittel
Der Klimawandel setzt nicht nur Tomaten unter Druck. Auch andere wichtige Nahrungsmittel weltweit kämpfen mit den Folgen extremer Wetterbedingungen. In China beschädigen hohe Temperaturen die Reisernte, und in Marokko reduziert eine Hitzewelle die Weizenerträge erheblich. In Indien verschwendet man fast ein Fünftel der Lebensmittel, weil die hohen Kühlkosten die Lagerung erschweren. Der Klimawandel ist eine der größten Bedrohungen für die globale Nahrungsmittelproduktion.
Auch die Landwirtschaft in Europa leidet unter extremen Wetterbedingungen. In Großbritannien beeinträchtigten starker Regen und schlammige Felder die Ernte. Dies erschwert die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln. Weltweit nehmen extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen, Überschwemmungen und Stürme zu und gefährden die Versorgungssicherheit.
Was du dir merken solltest:
- Der Klimawandel gefährdet die Tomatenproduktion, die für die Herstellung von Heinz Ketchup essenziell ist, da extreme Hitze in Kalifornien die Erträge erheblich beeinträchtigen könnte.
- Heinz investiert intensiv in die Entwicklung hitzeresistenter Tomatensorten, um den Auswirkungen des Klimawandels auf die Tomatenernte entgegenzuwirken und die Ketchup-Produktion langfristig zu sichern.
- Die globale Nahrungsmittelproduktion, einschließlich anderer wichtiger Agrarprodukte wie Reis und Weizen, wird zunehmend durch extreme Wetterbedingungen, die durch den Klimawandel verursacht werden, bedroht.
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