Globale Gefahr: Warum die extreme Hitze mehr als nur hohe Temperaturen bringt

Extreme Hitze setzt der Gesundheit zu und überfordert den Körper. Die hohen Temperaturen steigern aber auch das Risiko für Krankheiten wie Cholera.

Extreme Hitze

An der Ostküste der USA herrschen aktuell hohe Temperaturen. Rettungskräfte werden zu häufigen Einsätzen gerufen. © Wikimedia

In weiten Teilen der Welt, darunter Europa und die USA, erleben Menschen derzeit Temperaturen, die weit über dem gewohnten Durchschnitt liegen. Aktuell leiden große Teile der USA unter einer extremen Hitzewelle. Für mehr als 100 Millionen Amerikaner, darunter Bewohner entlang des dicht besiedelten Korridors der Interstate 95, gilt dieses Wochenende der Hitzealarm. In Washington wurde aufgrund der extremen Temperaturen ein Hitzenotstand erklärt. Dort wird erwartet, dass die Temperaturen Werte über 38 Grad Celsius erreichen könnten, berichtet CNN. Die offensichtlichen Folgen für die Gesundheit wie Hitzeerschöpfung und Hitzeschlag sind nur die Spitze des Eisbergs. Wissenschaftler warnen: Mit der fortschreitenden Klimaerwärmung steigen auch die Risiken für unsere Gesundheit und Sicherheit erheblich.

Die direkten Folgen der Hitze

Extreme Hitze kann unseren Körper schnell überfordern. Symptome einer Hitzeerschöpfung sind Schwindel, Kopfschmerzen und starker Durst. Diese Zustände sind meist nicht lebensbedrohlich, solange Betroffene schnell Abkühlung finden. Viel gefährlicher ist der Hitzeschlag, bei dem die Körpertemperatur auf über 40,6 Grad Celsius ansteigt. „Es handelt sich um einen medizinischen Notfall, der zu langfristigen Organschäden oder sogar zum Tod führen kann“, warnt ein Experte in einem Bericht von Reuters.

Lufttemperaturen während der Hitzewelle in Nordamerika am 19. Juni 2024. NASA Earth Observatory vom 21. Juni 2024. Bild: © NASA Earth Observatory image by Lauren Dauphin, using GEOS-5 data from the Global Modeling and Assimilation Office at NASA GSFC via Wikimedia unter Public Domain

Michael Mosley: Prominentes Opfer eines Hitzeschlags

Nach dem tragischen Tod des prominenten britischen TV-Journalisten und BBC-Moderators Michael Mosley auf der griechischen Insel Symi vor wenigen Tagen liegen erste Ergebnisse der Obduktion vor. Mosley, der am Wochenende tot aufgefunden wurde, starb vermutlich an einem Hitzeschlag, berichtet die Daily Mail. Er war bei fast 40 Grad Celsius mit nur einer kleinen Flasche Wasser zu einer Wanderung aufgebrochen und galt seit dem 5. Juni als vermisst, nachdem seine Frau Dr. Clare Bailey Mosley ihn als vermisst gemeldet hatte.

Versteckte Gefahren durch anhaltende Hitze

Die Hitze birgt jedoch auch weniger offensichtliche Risiken. Mit steigenden Lufttemperaturen vermehren sich Bakterien und Algen schneller, was die Qualität des Trinkwassers beeinträchtigen kann. So steigt das Risiko für Krankheiten wie Cholera. Ein weiteres Problem sind vermehrte Waldbrände, die durch trockene Vegetation entfacht werden und zu gefährlichen Luftverschmutzungen führen. Diese können schwere Entzündungen der Atemwege verursachen.

Langfristige Prognosen und globale Bedrohungen

Blickt man in die Zukunft, so scheinen die Aussichten düster. Die Weltgesundheitsorganisation prognostiziert, dass ab 2030 jährlich etwa 250.000 zusätzliche Todesfälle durch klimabedingte Gesundheitsrisiken wie Hitzebelastung, Nahrungsmittelknappheit und durch Übertragung von Krankheiten wie Malaria und Durchfall verursacht werden könnten. „Diese Prognosen verdeutlichen die dringende Notwendigkeit, unsere Klimaschutzmaßnahmen zu verstärken und Anpassungsstrategien zu entwickeln“, betont ein Forscher gegenüber Reuters.

Praktische Tipps zum Schutz vor Hitze

Um sich und andere vor der extremen Hitze zu schützen, empfehlen Gesundheitsbehörden, körperliche Anstrengungen in den heißesten Stunden des Tages zu vermeiden und viel zu trinken, um Dehydration zu verhindern. Für die USA gilt zudem, dass in vielen Städten Kühlzentren eingerichtet werden. Ältere sowie isoliert lebende Menschen sollten regelmäßig besucht und überprüft werden.

Was du dir merken solltest:

  • Extreme Hitze kann zu schwerwiegenden Zuständen wie Hitzeerschöpfung und Hitzeschlag führen. Letzterer kann die Körpertemperatur auf über 40,6 Grad Celsius erhöhen und zu Organschäden oder zum Tod führen.
  • Neben den direkten Gesundheitsrisiken fördert extreme Hitze auch die Vermehrung von Bakterien und Algen, die das Trinkwasser verunreinigen können und das Risiko für Krankheiten wie Cholera steigern. Außerdem begünstigt sie Waldbrände, die zu gefährlichen Luftverschmutzungen führen.
  • Prognosen der Weltgesundheitsorganisation zufolge könnten ab 2030 jährlich etwa 250.000 Todesfälle durch klimabedingte Gesundheitsrisiken entstehen.

Bild: © Photograph by Mike Peel (www.mikepeel.net) via Wikimedia unter CC-BY-SA-4.0

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