Stillstand erhöht Demenzrisiko: Neue Studien enthüllen erschreckende Zusammenhänge
Neue Studien verknüpfen längeres Sitzen mit erhöhtem Demenzrisiko, ein Alarmzeichen für den modernen Lebensstil.
In jüngster Zeit haben zwei Studien neue Einblicke in die Ursachen von Demenz geliefert. Sie könnten möglicherweise den Weg für verbesserte Präventionsmaßnahmen ebnen und das Demenzrisiko senken.
Laut Newsweek zeigt eine Untersuchung, veröffentlicht im Fachjournal General Psychiatry am 11. September, dass eine Verkürzung der kleinen Kappen am Ende von Chromosomen, bekannt als Telomere, mit einem erhöhten Risiko für Demenz in Verbindung gebracht werden könnte. Eine weitere Studie, die am 12. September in JAMA veröffentlicht wurde, legt nahe, dass ein vermehrt sitzender Lebensstil, wie das lange Sitzen, ebenfalls das Risiko für Demenz erhöhen kann.
Verbindung zwischen Altern und Demenz
Demenz beschreibt die Symptome eines Rückgangs der Gehirnfunktion, resultierend aus Schäden oder Veränderungen im Gehirn. Alzheimer ist eine Form der Demenz, die durch eine ungewöhnliche Ansammlung von zwei Proteintypen, Amyloid und Tau, verursacht wird. Ein wesentlicher Faktor für die Entwicklung von Demenz ist das Alter, da diese Erkrankung bei älteren Menschen weitaus häufiger vorkommt. Die Studie im General Psychiatry fand heraus, dass das Risiko für Demenz mit der Verkürzung der Telomere steigt. Diese Telomere schützen die funktionellen Gene während der Replikation vor dem Verlust. Mit zunehmendem Alter eines Menschen verkürzen sich die Telomere durch viele Jahre der Zellteilung und Chromosomenreplikation.
Sitzen und Demenz
Die im JAMA veröffentlichte Studie zeigt auf, dass ein sitzender Lebensstil ein weiterer Treiber für Demenz sein könnte. Unter Verwendung von Daten aus der UK Biobank fanden die Forscher heraus, dass Personen über 60, die mehr als 10 Stunden am Tag mit sitzenden Tätigkeiten verbringen, ein höheres Demenzrisiko haben als jene, die weniger Zeit sitzend verbringen. Laut David Raichlen, Professor für Biologische Wissenschaften und Anthropologie am USC Dornsife College of Letters, Arts and Sciences, sagte Newsweek, dass das Risiko für Demenz nach etwa 10 Stunden sitzender Tätigkeit pro Tag signifikant ansteigt. Zehn Stunden täglich in sitzender Lebensweise wurden mit einer 8-prozentigen Erhöhung des Demenzrisikos in Verbindung gebracht, 12 Stunden pro Tag sogar mit einer 63-prozentigen Erhöhung.
Die Bedeutung der Gesamtsitzzeit
Interessanterweise fanden die Forscher auch heraus, dass es hauptsächlich die Gesamtzeit des Sitzens ist, die Auswirkungen auf das Risiko für Demenz hat. Die Länge einzelner Sitzperioden scheint weniger wichtig zu sein, sobald die gesamte Sitzdauer berücksichtigt wird. Diese Erkenntnis könnte die übliche Empfehlung, lange Sitzperioden durch kurze Aktivitäten zu unterbrechen, in Frage stellen.
Die genauen Gründe, warum ein sitzender Lebensstil mit einem erhöhten Demenzrisiko verbunden sein könnte, sind noch unklar. Laut Newsweek bedarf es weiterer Forschung, um die Mechanismen hinter dieser Assoziation vollständig zu verstehen. Zukünftige Studien könnten sich auf die Verringerung des zerebralen Blutflusses oder die Verbindungen zwischen sitzendem Verhalten und kardiometabolischen Krankheitsfaktoren konzentrieren, die eine Rolle bei der Erhöhung des Risikos für Demenz spielen könnten.
Sowohl die Verkürzung der Telomere als auch ein vermehrt sitzender Lebensstil stellen potenzielle Biomarker und Risikofaktoren für die Entwicklung von Demenz dar. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit, Lebensstilfaktoren in Präventionsstrategien für Demenz einzubeziehen und bieten neue Ansätze für zukünftige Forschungen in diesem Bereich.
Bild: © Pixabay
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