Immobilien: Kaufpreise sinken, Mieten steigen weiter
Die Mieten in deutschen Großstädten steigen immer weiter an, während die Kaufpreise für Immobilien schwanken. Der Markt bleibt erstmal instabil.
Die Immobilienpreise in deutschen Großstädten durchleben sowohl im Miet- als auch im Kaufsektor eine Phase der Instabilität: Trotz billigerer Kaufpreise ziehen die Mieten kontinuierlich an.
Laut Gesa Crockford, Geschäftsführerin des Online-Immobilienmarktplatzes Immoscout24, hat die Nachfrage am Mietmarkt neue Höhen erreicht. Somit bleibt die Lage besonders in Metropolen wie München, Berlin und Köln angespannt. In München kostet ein Quadratmeter in einer Neubauwohnung laut dem Handelsblatt durchschnittlich 25 Euro, während in Berlin die Mieten auf 19,52 Euro pro Quadratmeter angestiegen sind.
Mietmarkt bewegt sich von Rekord zu Rekord
Der Trend zu steigenden Mieten setzt sich auch außerhalb der großen Zentren fort. Besonders in Köln haben die Mieten für neue Wohnungen, die nicht älter als zwei Jahre sind, mit einem Anstieg von 16 Prozent signifikant zugenommen. Selbst kleinere Städte sind laut Experten inzwischen davon betroffen.
Dieser Trend treibt auch die Nachfrage nach Wohnraum im Umland von Großstädten in die Höhe. Im Umland der Metropolen wurde ein Anstieg der Nachfrage von 18 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal verzeichnet.
Nachfrage am Kaufmarkt belebt sich langsam
Gleichzeitig zeigt sich am Kaufmarkt eine langsame Erholung. Wie der SPIEGEL berichtet, ist die Zahl der Anfragen für Finanzierungsberechnungen laut Immoscout24 um mehr als 214 Prozent gestiegen. Diese Zunahme an Interesse spiegelt sich jedoch noch nicht in den Preisen wider. Diese fielen für Bestandswohnungen bundesweit um 1,1 Prozent, während Neubauwohnungen sogar um 2,1 Prozent günstiger wurden. Crockford sieht in der steigenden Nachfrage einen Vorboten dafür, dass die Preise bald wieder anziehen könnten – insbesondere, da die Zahl der Neubauprojekte rückläufig ist.
So verzeichnet Berlin derzeit einen Kaufpreisanstieg um 1,7 Prozent, in Köln beträgt er sogar 2,1 Prozent. Diese Entwicklung steht im Kontrast zu den meisten anderen deutschen Metropolen, wo die Preise stabil bleiben oder nur geringfügig schwanken. Die Nachfrage nach Wohnungen zum Kauf in den Metropolen ist um 47 Prozent gestiegen, was den höchsten Stand seit 2017 darstellt.
Deutschland hängt beim Neubau hinterher
Trotz einer leichten Erholung am Kaufmarkt und anhaltend hohen Mietpreisen bleibt die Zukunft des Immobilienmarktes ungewiss. Fachleute und Marktbeobachter betonen, dass ohne eine deutliche Steigerung der Bautätigkeit, die derzeit weit hinter dem Bedarf zurückbleibt, keine nachhaltige Entspannung in Sicht ist. Die Bundesregierung hat zwar das Ziel, jährlich 400.000 Wohnungen zu bauen, doch im letzten Jahr wurden laut dem Statistischen Bundesamt lediglich 293.000 Einheiten fertiggestellt.
Was du dir merken solltest:
- Die Mieten in deutschen Metropolen wie München und Berlin erreichen neue Rekordhöhen, während die Kaufpreise leicht sinken.
- Der Kaufmarkt zeigt erste Erholungstendenzen, jedoch bleiben die Preise für Bestandswohnungen noch weitgehend stabil.
- Experten betonen die Notwendigkeit einer deutlichen Steigerung der Bautätigkeit, um die angespannte Marktlage zu entspannen.
Bild: © Sebastian Herrmann via Unsplash unter CC0-Lizenz
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