Das bedingungslose Grundeinkommen verändert Leben – es löst aber nicht alle Probleme
Sam Altman finanzierte eine Studie zum bedingungslosen Grundeinkommen, um dessen Auswirkungen auf Lebensqualität und Arbeitsverhalten von 1.000 einkommensschwachen Teilnehmern zu untersuchen.
Sam Altman, der CEO von OpenAI, zeigte großes Interesse am bedingungslosen Grundeinkommen (BGE). Um die Auswirkungen eines solchen Einkommens zu untersuchen, finanzierte er über Jahre hinweg eine Studie.
2016 begann Sam Altman, damals Präsident von Y Combinator, seine Investition in die Forschung zum bedingungslosen Grundeinkommen. Zu diesem Zeitpunkt war OpenAI noch ein junges Non-Profit-Projekt. Altman erklärte in einem Blogbeitrag, dass er sicher sei, dass ein BGE in Zukunft notwendig werde, wenn Technologie traditionelle Arbeitsplätze eliminiere.
Ohne eine Art garantiertes Einkommen kann es keine echte Chancengleichheit geben.
Sam Altman
YC Research, später in Open Research umbenannt, startete zunächst ein zweijähriges Pilotprojekt. 2020 folgte eine dreijährige Langzeitstudie unter der Leitung von Elizabeth Rhodes. Ziel war es, herauszufinden, wie Menschen das BGE nutzen.
Drei Jahre, 1.000 Dollar pro Monat
1.000 einkommensschwache Teilnehmer aus Illinois und Texas erhielten monatlich 1.000 Dollar über drei Jahre. Eine Kontrollgruppe von 2.000 Personen erhielt monatlich 50 Dollar. Die Studie untersuchte, wie das zusätzliche Einkommen das Leben der Teilnehmer veränderte.
Laut t3n reduzierten die Teilnehmer ihre Arbeitszeit nur minimal um durchschnittlich 1,3 Stunden pro Woche. Das monatliche Zusatzeinkommen sorgte vor allem für Flexibilität. Rhodes und ihr Team stellten fest: „Es kann genutzt werden, um auf die spezifischen Bedürfnisse der Empfänger einzugehen.“
Die meisten Teilnehmer gaben das Geld für lebensnotwendige Dinge wie Essen, Mobilität und Miete aus. Der Konsum von Schmerzmitteln und Alkohol sank, während Zahnarzt- und Krankenhausbesuche im Vergleich zur Kontrollgruppe deutlich anstiegen.
Positive Veränderungen, aber auch Dämpfer
Im Laufe der Zeit wurden die Teilnehmer zukunftsorientierter. Sie stellten Haushaltspläne auf, legten Ersparnisse an und erwogen häufiger, eine bessere Ausbildung zu absolvieren oder ein Unternehmen zu gründen. Projektleiterin Rhodes sagte jedoch, dass es unklar sei, ob sie all diese Ziele in der Studienzeit erreichen konnten.
Ein bemerkenswertes Detail der Studie war, dass Teilnehmer mit besonders niedrigem Einkommen das zusätzliche Geld anders verwendeten. Sie unterstützten damit Familie und Freunde und bezahlten häufiger ihre Miete selbst.
Trotz vieler positiver Veränderungen gab es auch einen Dämpfer. Die Studie zeigte keine direkten Beweise für einen verbesserten Zugang zur Gesundheitsversorgung oder eine Verbesserung der physischen und psychischen Gesundheit durch das bedingungslose Grundeinkommen. Es gab zwar eine signifikante Verringerung von Stress und psychischen Problemen im ersten Jahr, diese Effekte klangen jedoch im zweiten und dritten Jahr ab.
Bargeld allein kann Herausforderungen wie chronische Gesundheitszustände, fehlende Kinderbetreuung oder hohe Wohnkosten nicht bewältigen.
Autoren der Studie
Es bleibt unklar, inwieweit Sam Altman weitere Projekte von Open Research finanziell unterstützen wird. Zur Veröffentlichung der Studienergebnisse schrieb er auf X: „Großartige, fleißige Arbeit in den letzten Jahren. Stolz auf das Team!“
Was du dir merken solltest:
- Sam Altman, CEO von OpenAI, interessierte sich für das bedingungslose Grundeinkommen (BGE) und finanzierte eine Studie, um dessen Auswirkungen zu untersuchen. In einem dreijährigen Projekt erhielten 1.000 einkommensschwache Teilnehmer monatlich 1.000 Dollar, während eine Kontrollgruppe 50 Dollar erhielt.
- Die Studie zeigte, dass das zusätzliche Einkommen hauptsächlich für lebensnotwendige Dinge ausgegeben wurde und die Arbeitszeit der Teilnehmer nur geringfügig sank. Trotz anfänglicher Verbesserungen in Stress und psychischen Problemen im ersten Jahr, verblassten diese Effekte in den folgenden Jahren.
- Während die Teilnehmer langfristig zukunftsorientierter wurden, zeigten sich keine direkten Verbesserungen im Zugang zur Gesundheitsversorgung oder der allgemeinen Gesundheit. Die Forschenden betonten, dass das BGE allein strukturelle Probleme wie hohe Wohnkosten oder fehlende Kinderbetreuung nicht lösen könne.
Bild: © TechCrunch via Wikimedia unter CC BY 2.0