Klimawissenschaftler Rob Jackson entwirft kühnen Plan für saubere Luft

Rob Jackson, ein renommierter Klimawissenschaftler an der Stanford University, hat eine klare Botschaft: Die Bekämpfung des Klimawandels erfordert mehr als nur die Reduzierung von Emissionen; wir müssen auch aktiv daran arbeiten, die Atmosphäre von bereits emittierten Treibhausgasen zu befreien. Diese Einsicht teilt er im Interview mit „The Mercury News“ und betont, dass durch die Kombination beider Ansätze eine nachhaltigere und effektivere Strategie zur Begrenzung der globalen Erwärmung möglich ist.

Methan als Schlüssel zur schnellen Klimaentlastung

Einen zentralen Punkt in Jacksons Argumentation bildet Methan, ein Treibhausgas, das pro Molekül deutlich stärker zur Erderwärmung beiträgt als Kohlendioxid. Jackson erläutert, dass die Konzentration von Methan durch gezielte Maßnahmen relativ schnell auf vorindustrielle Niveaus reduziert werden könnte. Dies würde innerhalb von zwei Jahrzehnten eine Verringerung der globalen Erwärmung um bis zu 0,5 Grad Celsius ermöglichen. Der Klimawissenschaftler betont, dass solche Maßnahmen realisierbar sind und potenziell innerhalb unserer Lebensspanne signifikante Ergebnisse liefern könnten.

Übrigens: Laut einer neuen Studie steigen die globalen Methan-Emissionen so schnell wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Methan ist für die Hälfte der bisherigen globalen Erwärmung verantwortlich. Mehr dazu erfährst du in unserem Artikel.

Vielfalt der Lösungen: Von Technologie bis Natur

In seinem Buch „Into the Clear Blue Sky“ beschreibt Rob Jackson sowohl technologische als auch natürliche Methoden zur Reduzierung von Treibhausgasen. Er diskutiert innovative Ansätze wie die Carbon-Capture-Technologie, die CO2 effektiv binden und speichern kann. Ein Beispiel hierfür ist das Unternehmen Carbfix in Island, das CO2 in Stein umwandelt – eine Methode, die fast schon magisch anmutet. Gleichzeitig hebt Jackson die Bedeutung der Wiederherstellung natürlicher Kohlenstoffsenken hervor, wie etwa durch Aufforstung und Bodenrestauration, die ebenso entscheidend sind für die Reduzierung atmosphärischer CO2-Konzentrationen.

Künstlerische Perspektiven zur Klimakrise

Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit engagiert sich Jackson auch künstlerisch. Seine Rolle als zeitweiser „Künstler in Residenz“ auf der Djerassi-Ranch ermöglicht ihm, fernab des Alltags neue Inspiration zu finden und kreative Lösungen für komplexe Probleme zu entwickeln. Jacksons Poesie und Fotografie, die bereits in renommierten Medien wie „The New York Times“ veröffentlicht wurden, zeigen, wie Kunst und Wissenschaft sich gegenseitig bereichern können, um auf die Dringlichkeit und Vielschichtigkeit des Klimawandels aufmerksam zu machen.

Globale Kooperation und innovative Technologien

Die von Jackson betonte Notwendigkeit für neue Technologien spiegelt sich in seinen weltweiten Kooperationen und Begegnungen mit Innovatoren und Unternehmensführern wider. Von der Produktion von grünem Stahl in Schweden bis hin zur Wiederherstellung von Ökosystemen zeigt sich, dass eine globale Zusammenarbeit und der Austausch von Wissen und Technologien unerlässlich sind, um den Herausforderungen des Klimawandels effektiv zu begegnen. Diese internationalen Bemühungen sind essenziell, um die erforderlichen großen Mengen an Treibhausgasen aus der Atmosphäre zu entfernen.

Die Rolle der Politik und Marktmechanismen

Jackson unterstreicht auch die Bedeutung von politischen Rahmenbedingungen und Marktanreizen für erfolgreiche Klimaschutzmaßnahmen. Durch die Implementierung von „Polluter Pays“-Prinzipien und weiteren regulatorischen sowie marktbasierten Mechanismen können die Kosten für Emissionen internalisiert werden, was wiederum Investitionen in saubere Technologien und die Reduzierung von Treibhausgasen fördert. Die Politik kann dazu beitragen, dass klimafreundliche Lösungen wirtschaftlich attraktiv werden und somit einen signifikanten Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität und zur Reduktion globaler Erwärmung leisten, um die Erde für zukünftige Generationen zu bewahren.

Was du dir merken solltest:

• Rob Jackson, Klimawissenschaftler an der Stanford University, betont die Dringlichkeit, die Atmosphäre nicht nur von Emissionen zu befreien, sondern auch aktiv Treibhausgase wie Methan und CO2 zu entfernen, um die globale Erwärmung effektiv zu bekämpfen.
• Er schlägt vor, natürliche und technologische Lösungen zu kombinieren, wie die Wiederaufforstung und innovative Carbon-Capture-Technologien, die CO2 dauerhaft binden und speichern können.
• Jacksons Arbeit zeigt, dass eine Kombination aus wissenschaftlichem Ansatz und kreativen, künstlerischen Perspektiven neue Wege zur Lösung der Klimakrise eröffnen kann, wodurch er nicht nur als Forscher, sondern auch als Inspirationsquelle für interdisziplinäre Ansätze gilt.

Bild: © Vecteezy