Paris 2024: Volocopter fliegt, aber ohne Zulassung und zahlende Passagiere

Bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris werden Volocopter-Flugtaxis ohne Zulassung und zahlende Passagiere nur in Notfällen eingesetzt.

Volocopter Paris

Die eVTOLs – so nennt Volocopter seine Flugtaxis - sollen während der Olympischen Spiele 2024 in Paris testweise eingesetzt werden. © Volocopter

Während die Olympischen Spiele in Paris immer näher rücken, bereitet sich die Stadt auf eine spektakuläre Neuheit vor: den Einsatz von Flugtaxis. Das Startup Volocopter aus Baden-Württemberg will die modernen Luftfahrzeuge, die bis zu 110 km/h erreichen können, der Weltöffentlichkeit präsentieren. Die Flugtaxis sollen zwischen fünf verschiedenen Start- und Landezonen in Paris verkehren, einschließlich der Flughäfen Charles de Gaulle und Le Bourget. Der Verkehrsminister Patrice Vergriete teilte mit, dass dieses Projekt während der Spiele vom 26. Juli bis zum 11. August als Testlauf dienen werde, meldet Le Parisien.

Volocopter fehlt noch die Zulassung

Die Flugtaxis sind mit 18 Rotoren ausgestattet, bieten zwei Sitzplätze und sollen in Paris primär für Notfälle eingesetzt werden. Die Volocity-Modelle stehen vorerst allerdings noch vor einer Hürde: Sie benötigen eine Genehmigung der Agentur der Europäischen Union für Flugsicherheit (EASA), um über die Spiele hinaus betrieben werden zu können.

Volocopter selbst ist, was die rechtzeitige Zulassung noch vor Olympia angeht, pessimistisch. „Wir werden wahrscheinlich keine zahlenden Passagiere befördern können“, wird CEO Dirk Hoke von der Tageszeitung „Le Figaro“ zitiert. Ohne Zulassung ist es allerdings vorstellbar, dass Piloten etwa nicht zahlende Passagiere transportieren.

Vertiports in Paris: Bereit trotz Kritik

Laut Edward Arkwright, dem Chef der französischen ADP-Gruppe, Betreiber von 26 Flughäfen weltweit, seien die sogenannten „Vertiports“, speziell ausgestattete Landezonen, bereits einsatzbereit. Diese umfassen auch eine schwimmende Plattform auf der Seine. Trotz des innovativen Ansatzes gibt es Kritik am Projekt. Der stellvertretende Bürgermeister von Paris, Dan Lert, äußerte laut dem Parisien Bedenken und beschrieb die Flugtaxis als „Transportmittel für Ultrareiche“. Den Unternehmen warf er vor, Greenwashing zu betreiben.

Volocopter und ADAC Luftrettung

Volocopter plant, seine Präsenz in Deutschland nach den Olympischen Spielen auszubauen. In einer Presseaussendung teilte Volocopter mit, man habe mit ADAC Luftrettung zwei Vereinbarungen unterzeichnet: eine über den Kauf von zwei VoloCity-Flugtaxis und eine weitere mit der Absicht, 150 zusätzliche Einheiten im Rahmen dieser Zusammenarbeit zu sichern.

Bis Ende 2024 sollen zwei VoloCity-Flugtaxis in den Forschungsbetrieb übergehen. Diese Luftfahrzeuge werden in den Städten Idar-Oberstein und Dinkelsbühl zum Einsatz kommen, um dort notfallmedizinische Dienste zu unterstützen.

Flugtaxis unterstützen Rettungseinsätze

Ein Pilot und ein Notarzt würden nach Vorstellungen der beiden Unternehmen zu Einsatzorten geschickt, um die Rettungshubschrauber zu unterstützen, nicht zu ersetzen. Sie sollen schnelle Hilfe aus der Luft bieten. Nach dem Ende der zweijährigen Testphase könnte die ADAC Luftrettung die nächste Generation der elektrischen Senkrechtstarter (eVTOLs) fest in ihren Rettungsdienst integrieren, heißt es in der Presseaussendung.

Ein VoloCity-Flugtaxi von Volocopter im ADAC-Design. Bild: © Volocopter

Was du dir merken solltest:

  • Volocopter plant, seine Flugtaxis, die eVTOLs genannt werden, während der Olympischen Spiele 2024 in Paris als Testlauf einzusetzen. Diese werden zunächst nicht für zahlende Passagiere, sondern nur auf Einladung genutzt.
  • Die Flugtaxis kommen primär für Notfälle zum Einsatz und benötigen eine offizielle Genehmigung der Europäischen Union für Flugsicherheit (EASA).
  • Neben dem Einsatz in Paris arbeitet Volocopter mit der ADAC Luftrettung zusammen, um die eVTOLs nach einer zweijährigen Testphase möglicherweise fest in den Rettungsdienst in Deutschland zu integrieren.

Bild: © Volocopter

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