Deutsche Flugtaxis haben das Nachsehen – Ehang aus China fliegt der Konkurrenz davon

Ehang führt im Flugtaxi-Markt mit 45.000 Testflügen in 15 Ländern und ersten Passagierflugzulassungen.

Ehang Flugtaxis

Ehang hebt ab und lässt die Konkurrenz alt aussehen. © Wikimedia

In der dynamischen Welt der urbanen Luftmobilität hat Ehang, ein chinesisches Unternehmen, signifikante Fortschritte erzielt. Mit 45.000 absolvierten Testflügen in 15 Ländern und einer Musterzulassung im Mai, die es dem Unternehmen erlaubt, Testflüge mit Passagieren durchzuführen, setzt Ehang neue Maßstäbe. Deutsche Pioniere wie Volocopter aus Baden-Württemberg, die sich in der Vorproduktion befinden, und Lilium aus Bayern kämpfen dagegen ums Überleben.

Technologischer Vorsprung und globale Ambitionen

Ehangs Flaggschiff, der EH216, hebt sich deutlich von der Konkurrenz ab. Mit einer Höhe von 1,93 Metern und einer Breite von 5,73 Metern bietet das Luftfahrzeug genug Raum, um sicher in die Lüfte zu steigen. Die maximale Startmasse liegt bei 620 Kilogramm, während die Reisegeschwindigkeit von bis zu 130 km/h und eine Reichweite von 30 Kilometern eine effiziente Fortbewegung in urbanen Gebieten ermöglichen.

Zum Vergleich: Der deutsche Volocopter 2X erreicht eine Reisegeschwindigkeit von 102 km/h und eine Reichweite von nur 27 Kilometern. Seine maximale Startmasse beträgt 450 Kilogramm. Nach eigenen Angaben liegt der Schwerpunkt des Volocopters nicht auf dem Verkauf einzelner Modelle, sondern auf der Bereitstellung eines Mobilitätsdienstes, ähnlich einem Uber Black, jedoch mit der Bequemlichkeit, direkt von A nach B zu fliegen.

Marktpotenzial und Zulassungsfortschritte

Laut einer Analyse von Morgan Stanley, die Anfang Mai veröffentlicht wurde, könnte das globale Marktvolumen für eVTOLs (electric Vertical Take-Off and Landing aircraft) bis 2040 auf beeindruckende 1,5 Billionen US-Dollar anwachsen, meldet das Handelsblatt. Ehang steht dank der frühen Unterstützung durch die chinesische Zivilluftfahrtbehörde CAAC, die dem Unternehmen bereits im letzten Oktober die Zulassung für unbemannte Flüge erteilte, gut da. Im April erhielt Ehang auch die Erlaubnis zur Massenproduktion.

Die Preisgestaltung ist ebenfalls ein entscheidender Faktor. Ehang bot sein Modell EH216 im März auf Chinas größter Onlinehandelsplattform Taobao für etwa 330.000 US-Dollar an. Im Vergleich dazu wurde das Lilium-Modell Ende 2022 zu Preisen zwischen sieben und zehn Millionen Dollar angeboten.

Führende Rolle in der Regulierung

Ehangs Fortschritte werden nicht nur durch die Technologie, sondern auch durch regulatorische Erfolge definiert. Li Xiaona, Ehang-Managerin für Ostchina, erklärte gegenüber dem Handelsblatt, die CAAC sei „sehr streng“ und schreibe tausende von Testflügen in den extremsten Situationen vor, unterstütze das Unternehmen jedoch auch nachhaltig.

Globale Expansion trotz Herausforderungen

Während Ehang in China führend ist, steht das Unternehmen vor der Herausforderung, globale Zulassungen zu erhalten, die den strengen Anforderungen anderer Länder entsprechen. In den USA passt die FAA ihre Vorschriften für Helikopter an die neuen Luftfahrzeuge an, während die EASA in Europa eine völlig neue Regulierung entwickelt.

Was du dir merken solltest:

  • Ehang führt den globalen eVTOL-Markt an, mit 45.000 Testflügen in 15 Ländern und der ersten Musterzulassung für Passagierflüge.
  • Das Unternehmen hat bereits die Zulassung für unbemannte Flüge und die Erlaubnis zur Massenproduktion von der chinesischen Zivilluftfahrtbehörde erhalten.
  • Mit einem starken technologischen Vorteil und Unterstützung durch regulatorische Fortschritte schaut Ehang über China hinaus und plant, den internationalen Markt zu erobern.

Bild: © Oronbb via Wikimedia unter CC4-Lizenz

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