Wirtschaft in Not: Studentenmangel in Schlüsselberufen

In Deutschland gibt es immer weniger Studierende in technischen Fächern, besonders in den MINT-Bereichen.

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Junge Menschen zeigen zunehmend weniger Interesse an technischen Berufen. © Vecteezy

Die deutsche Wirtschaft steht vor einem drängenden Problem: Der Mangel an Studenten in MINT-Fachrichtungen wird immer spürbarer. Das berichtet FOCUS online und hebt hervor, dass insbesondere in den MINT-Fächern – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – Nachwuchs fehlt. In einer Zeit, in der die Digitalisierung und der Klimaschutz wichtige Antriebskräfte sind, erscheint dieser Trend besonders bedenklich.

Ingenieur- und IT-Berufe erleben eine zunehmende Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt. Dennoch wählen junge Menschen verstärkt Studienfächer wie Psychologie oder Sozialwissenschaften, während das Interesse an technischen Berufen abnimmt. Eine Analyse des Centrums für Hochschulentwicklung zeigt, dass die Anzahl der Studenten in Maschinenbau und Elektrotechnik stark gesunken ist. Adrian Willig, Direktor des Vereins Deutscher Ingenieure, betont in einer Pressemitteilung die Wichtigkeit dieser Berufe, die „Sinnhaftigkeit und Mehrwert für die Gesellschaft“ bieten.

Fehlender Nachwuchs

Die Herausforderungen sind vielfältig. Ein signifikantes Problem ist die abnehmende MINT-Kompetenz unter Schülern und Studenten. Studien wie PISA zeigen einen Rückgang der mathematischen Fähigkeiten bei der Generation Z, die zwischen Mitte der 1990er und Mitte der 2010er Jahre geboren wurde. Dies wirkt sich negativ auf das Interesse und die Befähigung für MINT-Fächer aus. Laut FOCUS online ist der Anteil der Schüler mit hoher mathematischer Kompetenz von 17 Prozent im Jahr 2012 auf 8,6 Prozent im Jahr 2022 gesunken.

In dieser Situation sieht der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) einen dringenden Handlungsbedarf. Laut Jörg Friedrich, dem Bildungsabteilungsleiter des VDMA, ist der Fachkräftemangel das größte Problem für die Mitgliedsunternehmen. Er fordert Maßnahmen, um junge Menschen für technische Berufe zu begeistern.

Strategien für die Zukunft

Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, schlägt der VDMA vor, technische Berufe für Schüler attraktiver zu machen. Durch praktische Projekte und die Öffnung von Produktionsstätten für Bildungseinrichtungen könnten Jugendliche frühzeitig Einblicke erhalten, was ihr Interesse wecken könnte. „Wir müssen die Werkshallen öffnen für Interessierte – gerade auch für Mädchen und Frauen“, betont der VDMA. Zusätzlich könnten Workshops und Wettbewerbe dazu beitragen, den starren Mathematik- und Physikunterricht aufzubrechen.

Ein Blick nach Singapur zeigt, wie effektiv solche Maßnahmen sein können. Dort fördern Schulprogramme gezielt das Interesse an den MINT-Fächern. Ähnliche Initiativen könnten auch in Deutschland dazu beitragen, die Generation Z für diese essentiellen Berufsfelder zu gewinnen.

Was du dir merken solltest:

  • In Deutschland wird ein zunehmender Mangel an Studierenden in technischen Fachrichtungen, vor allem in den MINT-Fächern, beobachtet, was in Zeiten der Digitalisierung und des Klimaschutzes als besonders problematisch gilt.
  • Die abnehmende MINT-Kompetenz bei der Generation Z führt zu einem geringeren Interesse und Fähigkeiten in diesen Bereichen, was einen dringenden Handlungsbedarf für Bildungs- und Wirtschaftsinstitutionen darstellt.
  • Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, werden Maßnahmen wie die Öffnung von Werkshallen für Bildungszwecke, praktische Projekte und spezielle Schulprogramme vorgeschlagen, um junge Menschen frühzeitig für technische Berufe zu begeistern und besser auszubilden.

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