T-Rex-Arme beim Schlafen: Was hinter tauben und schmerzenden Händen steckt
T-Rex-Arme beim Schlafen können taube und schmerzende Hände verursachen. Experten nennen Stress, Anspannung und Nervenprobleme als Gründe.
Immer mehr Menschen berichten in sozialen Netzwerken von einem Phänomen, das beim Schlafen auftritt und als „T-Rex-Arme“ bekannt ist. Dabei handelt es sich um eine Schlafposition, bei der die Arme angewinkelt und nah am Körper gehalten werden, ähnlich den kurzen Vordergliedmaßen des Tyrannosaurus Rex. Auf Plattformen wie TikTok berichten Nutzer darüber, morgens mit tauben oder schmerzenden Händen aufzuwachen und vermuten, nachts in dieser Position zu schlafen. Die unnatürliche Haltung kann zu einer Beeinträchtigung der Durchblutung führen und die Muskeln verkrampfen lassen.
Das Aufwachen mit „T-Rex-Armen“ kann den Schlaf stören, sodass Betroffene am Morgen müde und erschöpft sind. Schlafmediziner wie Martin Konermann vom Marienkrankenhaus Kassel haben dieses Phänomen bereits bei Patienten im Schlaflabor beobachtet. „Die verkrampften Muskeln verhindern einen erholsamen Schlaf“, erklärt Konermann gegenüber dem ZDF.
Psychische Ursachen und das Karpaltunnelsyndrom
Eine häufige Ursache für die „T-Rex-Arme“ ist Stress. Menschen, die psychische Belastungen oder Probleme mit ins Bett nehmen, verarbeiten diese oft unbewusst im Schlaf. Das resultiert in körperlichen Reaktionen wie dem Anziehen der Arme. Auch das Karpaltunnelsyndrom, bei dem Nerven im Handgelenk unter Druck stehen, kann ein Auslöser sein. „Das kann bis in die Schultern ausstrahlen“, betont Konermann in der ZDF-Berichterstattung. Eine solche nächtliche Haltung ist auch bei Menschen mit Autismus oder Asperger-Syndrom bekannt. Diese Personengruppen kämpfen oft mit innerer Anspannung, was die Fähigkeit zur Entspannung im Schlaf beeinträchtigen kann.
Welche Maßnahmen helfen?
Um die unangenehmen Folgen der „T-Rex-Arme“ zu vermeiden, empfehlen Experten wie Konermann, Stress vor dem Schlafengehen abzubauen. Entspannungstechniken und eine gute Schlafhygiene können helfen, die Schlafqualität zu verbessern. Es ist wichtig, auf eine geeignete Matratze und Kissen zu achten, die den Körper optimal unterstützen.
Die Wahl der Schlafposition spielt ebenfalls eine Rolle. Studien zeigen, dass die Seitenlage besonders beliebt ist, da sie gesundheitliche Vorteile bietet. Vor allem das Schlafen auf der linken Seite fördert die Atmung und entlastet den Körper. Auch wenn die „T-Rex-Arme“ in jeder Position auftreten können, helfen kleine Anpassungen, den Druck auf Gelenke und Muskeln zu verringern.
Schlafexperten warnen vor Bauchlage
Laut ZDF ist die Bauchlage die ungünstigste Schlafposition. Sie belastet den Nacken und die Wirbelsäule stark, was zu Verspannungen führt. Eine Alternative ist die sogenannte Flamingo-Position, bei der man halb auf der Seite liegt und ein Bein angewinkelt hält. Das erleichtert die Atmung und entlastet den Körper.
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Neurodivergentes Phänomen?
Verwellhealth berichtet, dass das Schlafen mit „T-Rex-Armen“ ein bekanntes Phänomen in der neurodivergenten Online-Community ist. Einige TikTok-Nutzer beschreiben, dass das Anwinkeln der Handgelenke und das Halten nah am Körper eine beruhigende Wirkung hat und hilft, sensorische Überlastung zu bewältigen. Doktor Emily L. Casanova, Assistenzprofessorin für Neurowissenschaften an der Loyola University, betont, dass diese Haltung zunächst angenehm sein kann, da sie die Muskulatur entspannt. „Die Muskeln sind tatsächlich angespannter, wenn man die Hand und das Handgelenk gerade hält“, erklärt Casanova.
Stehen T-Rex-Arme und ADHS in Verbindung?
Laut MediSearch gibt es keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass „T-Rex-Arme“ mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) in Zusammenhang stehen. Zwar tauchen gelegentlich Vermutungen auf, dass diese angewinkelte Schlafhaltung häufiger bei Personen mit ADHS vorkommt, jedoch bleibt dies unbelegt. ADHS äußert sich eher durch Schwierigkeiten bei der Fokussierung, impulsives Verhalten und motorische Probleme, aber nicht spezifisch durch Schlafpositionen wie die „T-Rex-Arme“. Ein ähnlicher Mythos existiert im Zusammenhang mit Autismus, doch auch hier fehlt es an fundierten Studien.
Was du dir merken solltest:
- T-Rex-Arme beim Schlafen können zu tauben und schmerzenden Händen führen, was oft mit Stress, Anspannung oder Nervenproblemen zusammenhängt.
- Experten empfehlen Entspannungstechniken und eine gute Schlafhygiene, um die Beschwerden zu lindern und erholsamen Schlaf zu fördern.
- Obwohl T-Rex-Arme in der neurodivergenten Community diskutiert werden, gibt es keine wissenschaftlichen Belege für eine Verbindung zu ADHS oder Autismus.
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