Weltschlaftag: Von Hormoneinflüssen bis zur optimalen Liegeposition
Was sind die Zutaten für gesunden Schlaf? Anlässlich des Weltschlaftags am 15. März haben wir wertvolle Tipps und neueste Erkenntnisse zusammengefasst – für eine bessere Nachtruhe.
Schlaf ist ein Zustand, den wir alle brauchen, doch für viele bleibt er ein ständiger Kampf. Besonders bei Frauen können hormonelle Schwankungen während der Schwangerschaft und der Menopause den Schlaf beeinträchtigen. Der Weltschlaftag gibt uns Anlass, diesen wichtigen Lebensbereich genauer zu betrachten.
Schlaf ist eine Säule der Gesundheit, doch nicht selten führen hormonelle Schwankungen und eine ungeeignete Schlafposition zu nächtlicher Unruhe. Insbesondere Frauen erleben während der Schwangerschaft und den Wechseljahren, wie ihr Hormonhaushalt die Schlafqualität beeinträchtigt. Zugleich spielt die Art, wie wir liegen, eine wesentliche Rolle für erholsamen Schlaf. Dieser Artikel vereint die Erkenntnisse zweier Studien und bietet einen umfassenden Blick darauf, wie sich sowohl Hormone als auch unterschiedliche Schlafpositionen auf die Schlafqualität und damit verbunden auf die Gesundheit auswirken können.
Hormonelle Veränderungen und deren Auswirkungen auf den Schlaf
Die Universität Salzburg hat unter der Leitung von Psychologin Kerstin Hödlmoser eine Langzeitstudie initiiert, die sich dem Zusammenhang zwischen Hormonveränderungen während der Schwangerschaft und den Wechseljahren und deren Einfluss auf den Schlaf widmet. Eine wesentliche Rolle spielt dabei das Hormon Progesteron, das bekannt dafür ist, in der frühen Schwangerschaft für erhöhte Müdigkeit zu sorgen, während es gegen Ende der Schwangerschaft zu Schlafproblemen führen kann. Die Studie zielt darauf ab, nicht nur die Schlafqualität, sondern auch mögliche Auswirkungen auf die Gedächtnisleistung zu untersuchen.
Während der Wechseljahre kommt es zu einem Absinken des Progesteronspiegels, was ebenfalls zu Schlafproblemen führen kann. Stephanie Krüger vom Zentrum für seelische Frauengesundheit in Berlin weist darauf hin, dass Progesteron das Beruhigungssystem im Gehirn beeinflusst und somit eine wichtige Rolle für die Schlafqualität spielt. Auch das Östrogen, dessen Spiegel in den Wechseljahren sinkt, ist für einen erholsamen Schlaf entscheidend, da ein Mangel zu Hitzewallungen und damit zu Schlafunterbrechungen führen kann.
Die Bedeutung der Schlafposition
Parallel zu den hormonellen Einflüssen auf den Schlaf hat eine Studie der Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität Norwegens, durchgeführt in Dänemark, die Bedeutung der Schlafposition beleuchtet. Dabei stellte sich heraus, dass die meisten Menschen eine Seitenlage bevorzugen, was sowohl für Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen als auch für Schwangere Vorteile bieten kann. Christine Blume vom Zentrum für Chronobiologie an der Universität Basel erklärt, dass die Schlafposition individuell ist und dass ein Wechsel der Position während des Schlafs Druckstellen und Durchblutungsstörungen verhindern kann.
Für Personen mit Herzproblemen kann beispielsweise die rechte Seitenlage vorteilhaft sein, während die linke Seitenlage das Aufsteigen von Magensäure erschwert und somit bei Sodbrennen hilft. Schwangere sollten es vermeiden, auf dem Rücken zu schlafen, da das Gewicht des ungeborenen Kindes Druck auf wichtige Blutgefäße ausüben und so die Durchblutung beeinträchtigen kann. Stattdessen wird die Seitenlage empfohlen, die mit speziellen Kissen für eine stabile Position sorgen kann.
Schlafpositionen optimieren für bessere Gesundheit
Die Wahl der Schlafposition ist mehr als nur eine Frage des Komforts; sie kann bedeutende Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben. Rückenlage, obwohl oft als besonders entspannend angesehen, kann beispielsweise bei Schlafapnoe kontraproduktiv sein, da sie das Kollabieren der oberen Atemwege begünstigt. Bauchlage wiederum kann, besonders für Menschen, die zu Nackenproblemen neigen, ungünstig sein, da sie eine starke Drehung der Halswirbelsäule erfordert.
Christine Blume betont, dass die meisten Menschen unbewusst oft bereits die für sie gesündeste Schlafposition einnehmen. Dies gilt besonders für Menschen mit bestimmten Gesundheitszuständen, wie Herzkrankheiten, die tendenziell eine Seitenlage bevorzugen.
Ein gesundes Schlafumfeld schaffen
Neben den physiologischen Faktoren wie Hormonen und Schlafpositionen spielt das Schlafumfeld eine entscheidende Rolle für die Schlafqualität. Experten empfehlen, im Schlafzimmer eine Umgebung zu schaffen, die das Abschalten erleichtert und arbeitsbezogene Gedanken fernhält. Eine kühle Raumtemperatur von 16 bis 18 Grad Celsius sowie die Reduktion von Helligkeit, insbesondere von blauem Licht aus elektronischen Geräten, können das Einschlafen fördern. Auch das Tragen von Wollsocken oder die Nutzung einer Wärmflasche kann kälteempfindlichen Personen helfen, schneller in den Schlaf zu finden.
Spezielle Kissen und Polster können zudem dabei unterstützen, die optimale Schlafposition beizubehalten und das Rollen auf den Rücken zu verhindern. Eine fachkundige Beratung im Fachgeschäft kann individuelle Lösungen aufzeigen, die zu einer besseren Schlafqualität führen – und das nicht nur am Weltschlaftag.
Bild: generiert mit KI; © Vecteezy
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